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Handhabungstechnik 23. Juli 2020

Handlingsystem für Schwergewichte

Das Handlingsystem HS Flex von Hermle für die Automatisierung von Bearbeitungszentren transportiert Werkstücke mit maximal 1.200 kg Gewicht.

Mit dem Handlingsystem HS Flex heavy setzt die Hermle AG ihr fast 20-jähriges Engagement in der Automatisierung ihrer Bearbeitungszentren fort und bringt ein leistungsfähiges sowie kom-paktes Automationstool auf den Markt – und das nach eigener Aussage zu einem attraktiven Preis. Es wurde so konzipiert, dass es an 5-Achs-Bearbeitungszentren der Performance Line (C 400 und C 650), aber auch an Modelle der High-Performance-Line (C 32 und C 42) adaptiert werden kann. Erstmalig ist somit auch die C 650 automatisiert lieferbar.

Handlingsystem ist in kurzer Zeit installiert

Das Handlingsystem HS Flex basiert auf mehreren Komponenten und wird als komplette Einheit geliefert und adaptiert. Lediglich die Werkstückspeichermodule werden vor Ort montiert und justiert. Somit ist die Gesamtinstallation in sehr kurzer Zeit möglich und der Anwender kann schnell mit den Bearbeitungen beginnen. Das flache Mineralgussbett, auf welchem die drei Achsen der Handlingeinheit geführt werden, bietet einen ergonomisch sehr guten Zugang für den Bediener, betont das Unternehmen. Die beiden Flügeltüren, welche bereits bei den Robotersystemen von Hermle ihren Funktionseinsatz unter Beweis gestellt haben, sind mit einer Doppelfunktion belegt. Bei einem Werkstückwechselvorgang versperren sie den Zugang für den Bediener, während der Bearbeitung des Werkstückes geben sie den Zugang zum Arbeitsblickfeld und Arbeitsraum frei und versperren gleichzeitig den Zugang zur Handlingeinheit.

Werkstückhöhe wird am Rüstplatz abgefragt

Die Dreh-, Hub- und Linearachsen der Handlingeinheit ermöglichen eine präzise Bewegung der bis 1.200 kg schweren Werkstücke inklusive Palette zwischen dem Rüstplatz, den Speichermodulen und dem Arbeitsraum des Bearbeitungszentrums, heißt es weiter. Bei einer Kranbeladung der Maschinen können auch Werkstücke mit noch höherem Gewicht und Abmessungen in den Arbeitsraum eingebracht werden. Paletten bis 800 mm × 630 mm werden präzise gehandhabt. Um mögliche Fehlerquellen für den Bediener zu reduzieren, wird am Rüstplatz bereits die maximale Werkstückhöhe abgefragt, sodass keine Werkstücke mit zu großen Abmessungen eingeschleust werden können. Die maximal händelbare Werkstückgröße beträgt 800 mm × 630 mm × 700 mm (B × T × H).

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Speichermodule in Regalbauweise

Besonderes Augenmerk wurde auch auf die Entwicklung der Speichermodule gelegt. Im Stan-dard ist ein Modul verbaut, optional ist die Adaption eines zweiten Moduls möglich. Die Module sind in Regalbauweise aufgebaut und bieten eine hohe Individualität in der Paletten- und Werkstückauslegung. Es können bis zu drei Regalböden mit insgesamt bis zu neun Palettenspeicherplätzen pro Modul geordert werden. Somit stehen beim Einsatz von zwei Speichermodulen bis zu 18 Palettenplätze zur Verfügung. Über einen eigens entwickelten Speichergenerator, der sowohl zulässige Gewichte wie auch Abmessungen prüft, kann die Speicherbelegung schnell und einfach festgelegt werden.

Softwaretools assistieren dem Bediener

Gesteuert und verwaltet wird das HS Flex heavy wie auch die Palettenwechsler und das Robotersystem RS 05-2 über das Hermle-Automation-Control-System, kurz HACS. Es ermöglicht eine intelligente Auftragsverwaltung. Die intuitiv über ein Touchpanel bedienbare Software assistiert dem Bediener bei seinen täglichen Aufgaben. Durch die transparente Darstellung der Aufträge und erforderlichen Bedienerhandlungen werden die organisatorisch bedingten Stillstände reduziert und die Anlagenproduktivität maximiert, hebt der Hersteller hervor. Kombiniert mit dem Hermle-Information-Monitoring-System, das die Zustände der Maschine in Echtzeit aufzeigt und von jedem Tablet, Desktop oder Smartphone dargestellt werden kann, bilden die beiden Softwaretools einen wichtigen Baustein für den Industrie 4.0 tauglichen Einsatz der Hermle-Bearbeitungszentren.

rk

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