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Foto: Agathon

Grindtec

Neue Hard- und Softwareoptionen auf der Grindtec

In Augsburg präsentiert Agathon das erweiterte Angebot an Optionen. Aber auch die Bearbeitung von Superhartstoffen mit der Lasermaschine Neo steht im Fokus.

Wer Optionen hat, hat Handlungsspielräume. Und wer Handlungsspielräume hat, verfügt über größere Möglichkeiten, seine Ziele zu erreichen. Dies gilt nicht zuletzt für Fertigungsziele. Agathon bietet seinen Kunden erweiterte Handlungsspielräume, denn das Schweizer Unternehmen reist mit neuen Hard- und Softwareoptionen auf die Grindtec (Halle 1, Stand 1043). „Nachdem zuletzt das Maschinenportfolio komplett erneuert und erweitert wurde, war es jetzt an der Zeit, den Fokus konsequent auf den weiteren Ausbau der Optionen zu legen“, erklärt Agathon-CTO Dr. Stephan Scholze.

Der Vorschub wird adaptiv geregelt

Schnellere und noch stabilere Schleifprozesse soll der adaptive Vorschub sicherstellen. Er wird ab der Grindtec für alle Agathon-Schleifmaschinen angeboten, die mit der Version 5 der Programmiersoftware AGC+ ausgerüstet sind. Anders als beim konstanten Vorschub, wird die Normalkraft vorgegeben und der Vorschub adaptiv so geregelt, dass sie konstant eingehalten wird, so der Hersteller. Dieses Vorgehen garantiere, dass der Schleifprozess auch dann im optimalen Arbeitspunkt verbleibt, wenn Material oder Werkzeug qualitative Schwankungen an den Tag legen.

Standardmaschine in Laborqualität

Agathon-Anwender erhalten an ihren Maschinen nicht nur die tatsächlichen Werte der Tangential- sondern auch die der anspruchsvoll zu ermittelnden Normalkraft. Damit sei man der einzige Anbieter von Standardmaschinen, der seinen Kunden eine solche Technologie zur Verfügung stellt, betont das Schweizer Unternehmen. Ansonsten sei diese Technologie nur auf Labormaschinen zu finden. Gegenüber der Tangentialkraft mache die Normalkraft deutlich bessere Aussagen über den Prozesszustand und wie der Vorschub geregelt werden müsse. Und je enger das Prozessfenster eines Schleifauftrags sei, desto wichtiger werde die treffsichere Regelung des Vorschubs.

Kürzere Prozesszeit

Anwender des adaptiven Vorschubs profitieren laut Angaben in dreifacher Hinsicht: Erstens, indem sich die Maschine mit der Normalkraft als Hauptsollwert schneller einrichten lässt. Zweitens verkürzt sich die Prozesszeit, weil der Anwender mit den für seinen Auftrag optimalen Parametern schleifen kann und keine Sicherheitsreserven für eventuelle Material- oder Werkzeugschwankungen einkalkulieren muss. Und last but not least läuft der Schleifprozess aufgrund des konstanten Abtragsvolumens stabiler.

Mit der Option ‚B1-Teile umspannen‘ werden die Kunden in die Lage versetzt, alle Außenflächen eines Werkstücks in einem einzigen Auftrag zu schleifen. Dabei wird das Werkstück auf der B-Achse automatisch umgespannt, wobei insgesamt drei unterschiedliche Aufspannungen in einem Auftrag möglich sind, hebt Agathon hervor. Diese Option wird für sämtliche aktuellen Schleifmaschinenmodelle angeboten.

3D-Messtaster macht den Anwender flexibel

Eine weitere Option, die den Anwender noch flexibler macht, ist der 3D-Messtaster, den Agathon für seine Maschinen der Modellreihen Evo Combi und Evo Penta zur Verfügung stellt. Er führt Messungen am gespannten Werkstück in X-, Y- und Z-Richtung durch und gibt dem Anwender dadurch die vollständige Freiheit darüber, wo er im Arbeitsraum bestimmte Merkmale des Werkstücks misst.

Der 3D-Messtaster bildet außerdem eine funktionale Erweiterung des Spannsystems HSK. Dabei handelt es sich um ein Werkstückhandling für Agathon-Schleifmaschinen der Modellreihe Evo Penta. Eine HSK-Aufnahme kann alternativ zum Spannsystem B3 verwendet werden. Mit ihrem DIN-ISO-normierten E25-Spannkonus bildet die HSK-Aufnahme maschinenseitig eine universelle Schnittstelle, auf die sich die unterschiedlichsten Werkstücke montieren lassen.

Handlungsspielräume gewinnt der Anwender auch mit der jüngsten Softwareinnovation, dem Agathon-Live-Status.

Die Produktion stets im Blick

Im Rahmen dieser cloudbasierten Anwendung werden Maschinenstatus und ausgewählte Produktionsdaten auf ein Mobilgerät oder einen Computer des Kunden übertragen. Diese Transparenz bringt zunächst einmal Sicherheit. Aufträge können an jedem beliebigen Ort überwacht werden. Das heisst, der Anwender weiß unter anderem stets, in welchem Stadium sich die einzelnen Aufträge befinden und wann beispielsweise Verbrauchsmaterialien gewechselt oder erneuert werden müssen.

Und sollte bei der Bearbeitung eines Auftrags ein Ereignis auftreten, wird der Anwender sofort über die App beziehungsweise über die Live-Status-Website informiert. Dadurch wird der Anwender viel flexibler und kann sich gleichzeitig um mehrere Aufträge kümmern.

Kompakte Lasermaschine für Superhartstoffe

Eine weitere Grindtec-Premiere ist die Lasermaschine Neo. Laut Angaben von Agathon ist die effizienteste Methode, um Superhartstoffe wie polykristallinen Diamant (PKD) oder polykristallines kubisches Bornitrid (PCBN) zu bearbeiten, eine Kombination aus Lasern und Schleifen. So wird beispielsweise zum Herstellen einer Wendeschneidplatte der PKD-Tip in einem ersten Schritt mit der Neo gelasert. Dabei macht man sich den Umstand zunutze, dass mit der Lasermaschine pro Zeiteinheit rund hundertmal mehr Material abgetragen wird, als dies mit einer Schleifmaschine möglich wäre.

Die Kombination macht's

Um aber die benötigte Präzision zu erzielen, wird das Teil mit einer Schleifmaschine anschließend endbearbeitet. Dank dieser Kombination kann das Teil rund sechzigmal schneller produziert werden, heißt es weiter. Der Anwender spare jedoch nicht nur Zeit, sondern auch Geld, denn der Verschleiss an Verbrauchmaterialien auf der Schleifmaschine sinke um bis zu 75 %.

Ideal für kleinere Betriebe

Bei der Konzeption der Neo hatten die Agathon-Entwickler nicht nur die Technologie an sich, sondern auch das manufakturähnliche Umfeld im Blick, das für die Bearbeitung von PKD und anderen Superhartstoffen charakteristisch ist. Aus diesem Grund ist die Lasermaschine mit rund 1 m2 Stellfläche sehr kompakt und lässt sich einfach verschieben. So passt sie auch in Werkstätten, in denen es etwas enger zugeht.

ep