Image
Foto: Harald Klieber

Messtechnik

Von der Schraube bis zum Impeller...

... messen zwei Messmethoden, die Marposs auf der Control zeigt. Beide empfiehlt der Spezialist zur Durchmesser-Kontrolle rotationssymmetrischer Bauteile.

Für die Messung von rotationssymmetrischen Teilen von der Schraube bis zum Impeller, Ventil und Getriebewelle empfiehlt der italienische Messtechnik-Hersteller Marposs seine neue Messgeräte-Serie Optoflash. Manuell oder automatisch per Roboter beladen, lassen sich damit nach Angaben von Produktmanager Roland Lang hochgenaue Messungen durchführen, für die Marposs eine Messunsicherheit von 2+L/200 µm auf Länge und 1+D/200 µm auf Durchmesser angibt. „Bis zu 6 kg schwere und zwischen 100 und 300 mm lange Werkstücke können unsere drei verschiedenen Gerätegrößen aufnehmen und vermessen. Highlight sind sicherlich die vielen statischen und dynamischen Messfunktionen, die ganz einfach per Touchscreen-Monitor programmiert und abgefahren werden können.“

In zwei Sekunden über 100 Merkmale messen

Nach Erfahrung von Roland Lang ist Optoflash ein völlig neuartiges flexibles, optisches Messgerät, das der Produktmanager für Flexible Messsysteme als ideale Lösung für schnelle, hochpräzise Qualitätskontrollen eben an kleinen, wellenförmigen Werkstücken direkt in der Fertigung sieht. Optoflash sei weltweit die erste optische Messeinrichtung, bei der ein Messbereich von bis zu 300 mm durch die Kaskadierung mehrerer feststehender 2D-Kameras mit dieser Genauigkeit erreicht wird. „Die Teilbilder der einzelnen Kameras werden perfekt miteinander kombiniert. Daraus wird ein Gesamtbild des Werkstücks ohne Diskontinuitäten oder Lücken erzeugt“, erklärt Roland Lang. Weil die Kameras fest installiert sind, können mit den Optoflash-Geräten extrem schnelle und gleichbleibend stabile Messungen ausgeführt werden – „und das über mehrere Millionen Messzyklen“, verspricht Roland Lang.

Kurze Zykluszeiten benötigt

Beeindruckend seien vor allem die sehr kurzen Zykluszeiten: So werden beispielsweise zur Messung von 100 statischen Merkmalen, die auf der gesamten Länge des Werkstücks verteilt liegen können, lediglich zwei Sekunden benötigt. Zur Verfügung steht dafür eine vorinstallierte, umfangreiche Werkzeugbibliothek mit einer Vielzahl von statischen und dynamischen Messfunktionen. „Damit können sehr einfach typische dimensionelle Merkmale oder Form- und Lagetoleranzen kontrolliert werden.“ Bereit stehen nach Angaben von Roland Lang gut 20 standardisierte Messfunktionen: von der einfachen Durchmesserkontrolle, Länge und Abstand, Radius, Fase, Winkel, Rundlauf, Planlauf, bis zur Gewindekontrolle, Konzentrizität, Koaxialität, Geradheit, Rundheit, Ebenheit, Symmetrie und Parallelität.

i-Wave2 per Augmented Reality lernen – Innendurchmesser auf das µm genau prüfen und dokumentieren

Welches Potenzial Marposs hat, beweist der Messtechnik-Hersteller nicht nur mit seinen Zahlen – demnach verfügt die Zentrale im italienischen Bentivoglio in der Nähe von Bologna über mehr als 38.000 m2, exportiert rund 91% seiner Produkte in 34 Länder und hat 80 Niederlassungen mit weltweit über 3.600 Mitarbeiter. Marposs zeigt das technologische Potenzial auf über 90 Messen pro Jahr. So stand auf der AMB 2018 der i-Wave2 im Mittelpunkt. „Viele Standbesucher haben unseren innovativen Handgriff ausprobiert. Durch unsere Augmented-Reality-Demonstration angeleitet, hatten die Besucher schnell das einfache Handling unseres i-Wave2-Bohrungsmessdornes gelernt. Es ist so einfach, mit i-Wave2 per Knopfdruck einen Innendurchmesser auf das µm genau zu messen, zu überprüfen und zu dokumentieren“, betont Gerald Wagner, der Produktmanager für Manuelle Messtechnik bei der Marposs GmbH in Weinstadt bei Stuttgart.

Über Funk Bohrungen, Außendurchmesser und Tiefen messen

Das i-Wave2 ist nach Angaben von Gerald Wagner die ideale Lösung für kabellose Messungen mit handelsüblichen Triebnadel-Messköpfen. Per Funkübertragung und integriertem Display können so Bohrungs- und sogar Außendurchmesser und Tiefenmessungen auch in rauer Fertigungsumgebung durchgeführt werden. In Verbindung mit diversen Anzeigegeräten bietet i-Wave2 zahlreiche Funktionen zur Optimierung der Betriebssicherheit und Bedienerführung. „i-Wave2 kann aber auch ‚stand alone‘ betrieben oder über die Tastaturschnittstelle einfach in andere Softwarelösungen eingebunden werden“, skizziert Gerald Wagner die Flexibilität des Systems.

Messwerte simultan an PC und Display

Die Messwerte werden gleichzeitig am Display des Handgriffs und am Empfänger-PC angezeigt. Durch Drücken einer der beiden Sendetasten werden die Messwerte automatisch im PC abgespeichert. Handelsübliche Bohrungsmessköpfe können innerhalb weniger Sekunden mit Hilfe eines Adapters an den Handgriff montiert werden, um diesen in einen Messdorn, Messrachen oder Tiefenmessdorn zu verwandeln. Für häufiges Umrüsten empfiehlt Marposs das Schnellwechselsystem Star-Lock. Der Handgriff erhält die Programmierparameter per Funk vom Messrechner und wird ständig mit diesem synchronisiert. So ist sichergestellt, dass immer die aktuellen Toleranzen, Nennmaße und Einstellmeisterwerte verwendet werden.

Hauptsitz seit 1975 in Weinstadt

Für die optimale Betreuung der deutschen Kunden unterhält Marposs fünf Regionalbüros in Hannover, Chemnitz, Mönchengladbach, Landsberg am Lech und Weinstadt. Hauptsitz ist Weinstadt bei Stuttgart. Die dort seit 1975 ansässige Marposs GmbH wurde als erste Auslandstochter der italienischen Muttergesellschaft im Jahr 1962 in Frankfurt am Main gegründet. Die Niederlassung Hannover ist zudem für Dänemark zuständig, das Regionalbüro Mönchengladbach betreut die Kunden in den Niederlanden, im flämischen Teil Belgiens und in Luxemburg. Die Betreuung der Kunden im österreichischen Markt erfolgt über die Tochtergesellschaft Marposs Austria mit Sitz in Wiener Neudorf. Von dort betreut Marposs auch die Kunden in Ungarn.