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Foto: Rüdiger Kroh

Werkzeugmaschinen

Test erfolgreich bestanden

Wie der Werkzeug- und Formenbauspezialist Beckert mit mittlerweile drei Maschinen von MTRent seine Produktivität in der Bearbeitung von Spritzgussformen steigerte.

von Rüdiger Kroh

Zuerst war es nur das Aussehen, dann haben die inneren Werte überzeugt. Ja, die Rede ist von Werkzeugmaschinen. „Wir sind während einer Messe auf das Unternehmen MTRent aufmerksam geworden, weil sie optisch ansprechende Maschinen präsentiert haben. So wurde das Interesse geweckt“, beschreibt Josef Wolpert, Geschäftsführer der Wolpert Holding GmbH, den ersten Kontakt zu dem Werkzeugmaschinenanbieter mit Hauptsitz in Salzburg. „Schnell hat sich dann gezeigt, dass die Bearbeitungszentren von der Steuerung, den Antrieben, den Arbeitsräumen und der Funktionalität zu unseren Qualitätsansprüchen passen, aber preislich deutlich günstiger sind als Maschinen vom
Wettbewerb“, führt Wolpert weiter aus. „Daher stand für mich fest, dass wir eine MTRent-Maschine anschaffen, um sie zu testen.“ Bei der zur Wolpert-Gruppe gehörenden Beckert Modell- und Formenbau GmbH in Bad Friedrichshall wurde zu der Zeit eine neue CNC-Fräsmaschine für die 5-Achs-Simultanbearbeitung benötigt und so kaufte man vor rund drei Jahren die MTcut UD100-5A, die zügig installiert und in Betrieb genommen wurde. „Damals war noch nicht geplant, in weitere Maschinen von MTRent zu investieren“, erläutert der Firmengründer. „Wir wollten zuerst prüfen, ob die Maschinen aus Fernost von der Qualität und der Verfügbarkeit unseren Anforderungen beim Herstellen von Spritzgussformen genügen und ob auch der Service stimmt.“

Die drei Bearbeitungszentren kamen im Jahrestakt

Nachdem sich beides bestätigt hatte, kamen nahezu im Jahrestakt die nächsten Maschinen. Günter Wolf, Geschäftsführer von Beckert, blickt zurück: „Das zweite Bearbeitungszentrum war eine MTcut UD 140-5A mit einem 1.400-mm-Tisch, um auch größere Werkstücke bearbeiten zu können. Als Ergänzung zu diesen beiden Anlagen wurde dann im Oktober 2016 die 3-achsige Portalfräsmaschine MTcut V220P angeschafft. Dabei ging es uns darum, sowohl Schrupp- als auch Schlichtbearbeitungen an großen Bauteilen durchführen zu können.“ Die drei Bearbeitungszentren sind bei Beckert zu einer
u-förmigen Fertigungsinsel zusammengestellt und werden von rechnerisch 1,5 Mitarbeitern im Zweischichtbetrieb bedient. Während auf den beiden kleinen MTcut-Maschinen in fünf Achsen simultan die Komplettbearbeitung von Formeinsätzen erfolgt, wird die Portalfräsmaschine hauptsächlich für Formaufbauten eingesetzt. Dabei handelt es sich immer um die Losgröße eins. Die Belegung der Maschinen wird vom ERP-System festgelegt. Der Werker bekommt dann den Auftrag mit dem Werkstück und meldet per Barcode Anfangs- und Endzeit an das System zurück. „Inzwischen fertigen wir auf den drei MTRent-Maschinen schon fast 40 Prozent unserer Formen“, zeigt sich Unternehmenschef Wolpert zufrieden. Um die Nebenzeiten zu verkürzen, wurden die Bearbeitungszentren noch mit einem Nullpunktspannsystem aufgerüstet. „So konnten wir mit der Fertigungsinsel insgesamt die Produktivität in der Bearbeitung der Spritzgussformen deutlich steigern.“

Investitionen in neue Fertigung und Maschinen geplant

Bei Wolpert wird großer Wert auf einen modernen Maschinenpark gelegt. Keine der Anlagen soll älter als 15 Jahre sein. „Dies haben wir noch nicht überall in der Gruppe erreicht, aber bei einigen Unternehmen sind wir schon bei einem Durchschnitt von 10 Jahren“, konstatiert der Inhaber. Der gesamte Firmenverbund hat gut 60 Bearbeitungszentren unterschiedlicher Hersteller mit Verfahrwegen von 200 mm bis 6 m. „Wir sind sehr breit aufgestellt und sondieren immer den Markt nach den besten Maschinen.“ Gleich ist bei allen Maschinen nur eines: „Sie haben alle eine Heidenhain-Steuerung, und diese Einheitlichkeit ist uns auch wichtig.“ Um den zukünftigen Anforderungen im Netzwerk aus OEM, Zulieferer, Entwickler, Prototypenbauer und Serienlieferant gerecht zu werden, sieht Wolpert eine gewisse Unternehmensgröße als unabdingbar. „Nur so sind wir in der Lage, das notwendige Engagement weiter aufzubringen und uns die erforderliche Technik leisten zu können.“ Daher ist geplant, bis zum Jahr 2020 gut 10 Mio. Euro in den Maschinenpark und etwa 20 Mio. Euro in eine neue Fertigung bei der Wolpert Modell und Formenbau GmbH am Standort Schwabbach zu investieren. Der Spatenstich für den Neubau auf der grünen Wiese ist schon erfolgt und bis 2020 sollen 10.000 m2 Fertigungsfläche sowie eine Ausbildungsakademie und Büroräume auf 4.000 m2 entstehen. Die neue Produktion wird dann komplett digitalisiert und automatisiert sein. „Die Fabrik 4.0 ist die große Hürde, die wir im Werkzeug- und Formenbau nehmen müssen“, urteilt Wolpert. „Nur damit können wir es schaffen, den Durchsatz zu verdoppeln − und das bei Losgröße eins.“ Dieses Ziel wolle man in fünf Jahren erreichen und benötige dazu Maschinen, die rund um die Uhr zur Verfügung stehen. „Dann können wir Stückzahl eins in Serie produzieren“, so der Firmenchef. „Und wer diese He-rausforderung nicht schafft, wird es schwer haben, kostenmäßig noch mithalten zu können.“ Genauso überzeugt wie von der Notwendigkeit des Seriengedankens ist Wolpert von der Stabilität, dem Service und dem Preis-Leistungsverhältnis der MTcut-Maschinen. „In Rückblick war die Investition betriebswirtschaftlich die richtige Entscheidung. Und wir können uns vorstellen, zukünftig noch die ein oder andere Maschinen von MTRent anzuschaffen