Ein Schraubstock der die Rüstzeit erheblich verkürzt? Im Jahr 2014 hatte Robert Bonertz in Föhren, nahe Trier, mit seiner Firma Frästechnik Bonertz als Lohnfertiger im Bereich des Maschinenbaus begonnen. Dabei kam er mit den alltäglichen Problemen in der 5-Achs-Bearbeitung von Einzelteilen in Berührung. Um diese Problematiken zu lösen, begann die Entwicklung eines eigenen 5-Achs-Schraubstocks. Seit Mai dieses Jahres steht der serienreife 5-Achs-Spanner zum Verkauf. Das Ergebnis ist der HPC (High-Performance-Clamp), nach Erfahrung von Robert Bonertz ein revolutionärer 5-Achs-Schraubstock, welcher nicht nur von den beiden Entwicklern selbst als sehr zukunftsorientiert eingestuft wird.
Was gibt es an der Spanntechnik von heute noch zu verbessern?
Nach Einschätzung von Robert Bonertz „eine ganze Menge. Unser 5-Achs-Schraubstock vereint so einige Besonderheiten in sich. Ein Highlight ist sicherlich das werkzeuglose Wechseln der Spannbacken.“ Demnach ist der Spannbackenwechsel in unter 10 Sekunden realisierbar. Durch eine gezielte Bewegung löst sich die Aufsatzbacke aus der Arretierung und die Spannbacke kann von Hand aufgenommen werden.
Eine Rändelschraube – und über 25.000 Euro Einsparung pro Jahr
„Zur Spannbereichserweiterung muss lediglich die Rändelschraube etwa eineinhalb Umdrehungen gelöst werden. Die bewegliche Backe ist nun verschiebbar und der Spannbereich wird durch Einklicken einer Zugstange in sekundenschnelle verlängert“, erklärt Co-Geschäftsführer Patrick Vilfan. „Der Spannbereich kann so problemlos und spannkraftverlustfrei zwischen 10 und 1.335 mm verstellt werden. Sie können mit dem HPC-5-Achs-Spanner ihre Rüstzeiten tatsächlich um bis zu 90 % reduzieren“, versichert Robert Bonertz. Auf einer Berechnungsgrundlage eines Maschinenstundensatzes von 80 Euro und einem 5-maligen Rüstvorgang von je 7 min addieren sich im Regelfall die jährlichen Rüstkosten auf mindestens 10.000 Euro. Allein im Einschichtbetrieb, so verspricht Robert Bonertz, summiert sich die Ersparnis pro Jahr bereits auf über 9.000 Euro. „Mit dem HPC erledigen Sie den Umrüstvorgang problemlos in 30 Sekunden – das versprechen wir Ihnen – und deshalb ergeben sich mit unserem Schraubstock nur noch Rüstkosten von knapp über 1.000 Euro.“ Im Dreischichtbetrieb können so nach Erfahrung von Robert Bonertz pro Schraubstock und Jahr rund 27.000 Euro eingespart werden. Im Zweischichtbetrieb beträgt die Ersparnis immerhin noch 18.000 Euro.
Zwei Spurweiten, eine variable Fest-Backe - und weitere Neuheiten im Schraubstock
„Wenn Sie einmal mit dem HPC gearbeitet haben – dann verstehen Sie, dass wir hier über eine ganz neue Dimension eines 5-Achs-Spanners sprechen“, betont Robert Bonertz, der noch weitere Besonderheiten in den revolutionären 5-Achs-Schraubstock integriert hat. Demnach verfügt das neue Spannsystem über ein aus dem Zentrum arbeitendes Grundschienensystem, das mit einer Führung und einer Klemmung auf zwei verschiedenen Spurweiten arbeitet und auch aus dem Zentrum heraus erweiterbar ist. „Wenn Sie einmal größere Bauteile bearbeiten, setzen Sie einfach eine Verlängerung vor die Grundschiene und eine hinter diese. Die Grundschiene muss hierfür also nicht umgesetzt werden. Sollte die Verlängerung bei der nächsten Bearbeitung stören, kann man diese wieder in sekundenschnelle entfernen“, versichert Patrick Vilfan.
Extreme Stabilität für die Grundschiene
Dazu kommen doppelt innenwirkende Spannpratzen, die der Grundschiene extreme Stabilität verleihen und die störenden äußeren Spannpratzen überflüssig machen. Zudem lässt sich die variable Festbacke an jeder beliebigen Position fixieren. Um die jeweilige Störkonturfreiheit unter fünf Achsen zu erhalten und die Aufbauhöhe möglichst geringzuhalten, gibt es den HPC-5-Achs-Spanner in drei verschiedenen Bauhöhen: 150 mm, 180 mm, sowie 210 mm.
Als Non-Plus-Ultra erwähnt Patrick Vilfan noch den absolut wartungsfreien und vollgekapselten mechanischen Kraftübersetzer. Dieser verleiht dem Spanner seine Spannkraft von 50 kN und lässt ein Vorprägen der Bauteile unnötig erscheinen. Zusätzlich verfügt das durchdachte Spannsystem über ein Maschinenschadenreduktionssystem in X- und Y-Achse. Maschinenschäden können somit im Ernstfall um bis zu 50 % reduziert werden, verspricht Patrick Vilfan.
