Foto: Harald Klieber

Präzisionswerkzeuge

Schneller geht Schleifen nicht

Erst fräsen, dann hochpräzise schleifen – das ist der große Mehrwert, den Röders mit seinen Koordinatenschleifmaschinen bietet.

von Harald Klieber

Schnittmesser in der NCFertigung? Ja, die Schnittmesser werden vielfach in Umform-pressen bei Folgeverbund-werkzeugen eingesetzt. Abnehmer sind OEMs und Blechzulieferer. Hersteller der Schnittmesser sind Werkzeugbauer beziehungsweise die Pressenbetreiber, die ihre Werkzeuge immer öfter selbst machen. Genau diesen beiden Zielgruppen empfiehlt Röders-Vertriebsleiter Dr.-Ing. Oliver Gossel seine Koordinatenschleifmaschinen. Aus gutem Grund: „Konventionell hergestellt brauchen Sie für so ein Schnittmesser einige Schichten. Unsere Koordinatenschleifmaschinen, wie die RXP 601 DSH, schaffen das problemlos in 5 Stunden.“ Das vorliegende Beispiel, so Oliver Gossel, ist in exakt 4 h und 35 min gefräst und geschliffen worden.

70 % schneller reproduzierbare Oberflächen erzeugen

Großer Pluspunkt sei dabei natürlich die Komplettbearbeitung, mit der sich diese Stempel eben viel schneller auf das berühmte µm genau anfertigen lassen. „Auf der Grindtec haben wir mit unserer RXP demonstriert, wie sich die Durchlauf- und Bearbeitungszeiten eben nicht nur gut über 70 % senken lassen. Denn auch die Oberflächen können problemlos, also reproduzierbar besser Ra 0,1 µm erzeugt werden.“ Startpunkt der Erfolgsgeschichte war nach Angaben von Oliver Gossel die Grindtec 2014, als Röders die erzielbare Genauigkeit mit dem Koordinatenschleifen dem breiten Fachpublikum vorstellte. „Werkzeugstahl mit kleinem Aufwand sehr viel wirtschaftlicher bearbeiten – damit hatten wir schon vor vier Jahren viele Werkzeugbauer und Schleifer vom Koordinatenschleifen überzeugt.“

Kein mehrmaliges Umspannen bringt hohe Präzision

„Unterm Strich können wir die Schnittmesser nicht nur schneller, sondern auch besserer Qualität herstellen.“ Besser vor allem, so Oliver Gossel, weil die Teile auch nicht mehrmals umgespannt werden müssen. Das Schnittmesser bleibt auf der Maschine, kann mit einer vorab durchgeführten 5-Achs-Simulation mit Freimachungen geschliffen werden, was letztlich die Geometrie und Präzision der Schnittkanten entscheidend verbessert. „Gerade diese Präzision ist tatsächlich entscheidend. Denn falls die Schnittspalte im Folgeverbundwerkzeug später zu klein sind, geht das Werkzeug nicht. Ist der Spalt zu groß, leidet die Standzeit des Werkzeugs.“ Deshalb, so Oliver Gossel, ist natürlich die fast 30-jährige Erfahrung von Röders im Werkzeugmaschinenbau ein Erfolgsgarant.

Größte RXU mit 1,2 m Störkreis

Gut 15 Jahre beschäftigen sich die Soltauer schon mit dem Koordinaten-schleifen. „Die RXP601DSH mit dem 400er Tisch ist aber nicht unsere größte Fünfachsmaschine. Die größte Fünfachsmaschine, die RXU1201DSH, hat einen Störkreis von 1.200 mm und trägt ein maximales Werkstückgewicht von 1.500 kg. Die größte Dreiachsmaschine hat einen X Weg von 1.400 mm. Alle Typen können neben der vollen Fräsfunktionalität auch über Optionen zum Koordinatenschleifen ausgestattet werden.

Rüstzeug: universelle Spindeln und Analysesoftware

Ein Pluspunkt der Röders-Maschinen ist das verfügbare Spektrum an Spindeln, so dass jeder Kunden die passende Spindel auswählen kann. Auf der einen Seite Spindeln mit extremer Laufruhe und maximalen Drehzahlen von 90.000 min-1, auf der anderen Seite langsamere, kräftigere Spindeln. Die universell einsetzbaren Spindeln liefern sowohl die hohen Drehzahlen zum Schleifen, aber auch die ordentlichen Drehmomente bzw. Steifigkeiten zum Schruppen. „Jede unserer Spindeln kann beides: Kleinste Werkzeuge mit HSK 25 und bis zu 90.000 Umdrehungen bewegen; die Spindeln bringen aber auch die Steifigkeit mit, um auch beim Schruppen die Werkzeuge voll ausnutzen zu können. Das Optimum holen wir letztlich auch deshalb aus jeder Maschine raus, weil wir unsere eigene Steuerung ständig weiterentwickeln – und zudem auf Spitzentechnologie setzen, wie beispielsweise die von uns im Paket georderten Messsysteme Heidenhain, Renishaw, Blum oder Marposs.“ Ein Highlight ist die m&h-Messsoftware 3D-Form-Inspect, die seit Jahren wunderbar mit der Röders Steuerung harmoniert. „Diese hilft die Hochpräzision zu erreichen, wie wir sie mit dem Koordinatenschleifen unseren Kunden täglich zur Verfügung stellen“, erklärt Oliver Gossel.

Die RXP-Linearmotormaschinen

Insgesamt bietet Röders vier Baureihen mit verschiedenen Schwerpunkten an. Die RXP-Maschinen sind verschleißarme und energiesparende Linearmotormaschinen, die nach Angaben von Röders für höchstmögliche Präzision, Dynamik und Oberflächengüte konzipiert wurden.

Foto: Harald Klieber
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