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Foto: Hermle

Unternehmen

Konzernumsatz: Hermle legt zu und erreicht Prognose

Der Hermle-Konzernumsatz lag bis Ende September 6 % im Plus. Neue Bestellungen gehen konjunkturbedingt um 12 % zurück. Prognose für 2019 trifft ein.

Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG konnte ihren Konzernumsatz in den ersten neun Monaten 2019 im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um 5,6 % auf 334,3 Mio. Euro erhöhen (Vj. 316,6 Mio. Euro). Im Inland stieg das Geschäftsvolumen um 13,9 % auf 150,4 Mio. Euro (Vj. 132,0 Mio. Euro), im Ausland lag es mit 183,9 Mio. Euro geringfügig unter dem Vergleichswert (Vj. 184,6 Mio. Euro). Damit errechnet sich eine Exportquote von 55,0 % (Vj. 58,3 %). Das Betriebsergebnis entwickelte sich von Januar bis September des laufenden Jahres durch die noch hohe Auslastung leicht überpro-portional zum Umsatz.

Konzernumsatz stabil, erwartungsgemäße Abnahme beim AE

Der Auftragseingang des Hermle-Konzerns nahm in den ersten drei Quartalen 2019 aufgrund der Konjunkturabschwächung erwartungsgemäß spürbar um 12,2 % auf 324,5 Mio. Euro ab (Vj. 369,8 Mio. Euro). Im Ausland verringerten sich die neuen Bestellungen nur moderat um 2,4 % auf 200,0 Mio. Euro (Vj. 205,0 Mio. Euro). Dagegen wurde im Inland ein starker Rückgang um 24,5 % auf 124,5 Mio. Euro (Vj. 164,8 Mio. Euro) verzeichnet, der vor al-lem auf die unsichere Situation in der Automobil- und deren Zulie-ferindustrie zurückzuführen ist. Der Auftragsbestand reduzierte sich per Ende September 2019 auf 138,1 Mio. Euro (Vj. 178,2 Mio. Euro; 31.12.2018: 148,0 Mio. Euro).

Solide Finanzlage

Die Finanz- und Vermögenslage des Unternehmens stellte sich in der Berichtsperiode weiterhin sehr solide dar: Am Stichtag 30. September 2019 wies der Hermle-Konzern eine hohe Eigenka-pitalquote von 66,7 % aus (Vj. 66,5 %). Die Investitionen in Sach-anlagen und immaterielle Vermögenswerte beliefen sich in den ersten neun Monaten 2019 auf 7,6 Mio. Euro (Vj. 7,8 Mio. Euro). Sie betrafen hauptsächlich eigene Werkzeugmaschinen für die spanende Fertigung sowie das Qualitätsmanagement. Außerdem wurde damit begonnen, das Betriebsgebäude der US-amerikanischen Hermle-Tochtergesellschaft zu erweitern.

Deutliches Plus bei Beschäftigten

Am 30. September 2019 beschäftigte Hermle konzernweit 1.313 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, das waren 78 Personen mehr als ein Jahr zuvor (Vj. 1.235), darunter 22 zusätzliche Auszubil-dende und Werkstudenten. Neueinstellungen gab es hauptsächlich im Service und bei verschiedenen Auslandstochtergesellschaf-ten, im ersten Quartal aufgrund der noch sehr guten Auftragslage außerdem in der Montage. Wegen der bevorstehenden Abkühlung begann Hermle aber bereits ab dem zweiten Quartal 2019 damit, freiwerdende Stellen wo möglich nicht mehr neu zu besetzen.

Nachfragerückgang hat sich verstärkt

Im Laufe des dritten und zu Beginn des vierten Quartals hat sich der Nachfragerückgang wie erwartet nochmals deutlich verstärkt. Dabei kam es auch zu ersten Auftragsstornierungen. Da sich der Trend bis zum Jahresende weiter fortsetzen dürfte, geht Hermle beim Bestelleingang im Gesamtjahr 2019 unverändert von einem Minus um etwa 20 % aus. Dies wird sich wie mehrfach angekündigt in der Umsatz- und Ertragsentwicklung 2020 niederschlagen. Im laufenden Jahr rechnet Hermle aber weiterhin mit einem stabilen bis leicht positiven Geschäftsvolumen und einem Konzernumsatz etwa auf Vorjahreshöhe.

Nachlassende konjunkturelle Dynamik

Auf die nachlassende konjunkturelle Dynamik und entsprechende künftige Umsatzrückgänge ist Hermle durch das bereits mehrfach, zum Beispiel in den Jahren 2002/2003 sowie 2008/2009 erprobte Konzept des atmenden Unternehmens grundsätzlich sehr gut vorbereitet. Dank der bis Ende des dritten Quartals noch starken Aus-lastung verbunden mit einem hohen Kontingent an geleisteten Überstunden kann das Unternehmen die Produktionskapazitäten bei unveränderter Belegschaft sehr flexibel anpassen. Ab dem vierten Quartal 2019 sind als Reaktion auf die veränderte Nachfrage produktionsfreie Tage geplant. Hierzu wird damit begonnen, die in den Vorjahren angesparten Gleitzeitkonten der Belegschaft sukzessive abzubauen.