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Foto: Harald Klieber

Steuerungen + Software

Roboter und Werkzeugmaschinen leicht verknüpfen

Mitsubishi Electric erklärt was mit seinem neuen Feature der M800er- Steuerungsserie Direct-Robot-Control alles machbar ist.

von Harald Klieber

Da hat Mitsubishi Electric einen großen Schritt gemacht: Die Automatisierung von Werkzeugmaschinen wird künftig viel einfacher, weil der Roboter quasi Plug&Play einfach mit der Werkzeugmaschinen-Steuerung verbunden werden kann. Die Steuerung erkennt den Roboter, der Zerspaner kann den Roboter umgehend als erweitere Automatisierungeinheit nutzen und via NC-Programm auch direkt ansteuern. „Voraussetzung sind natürlich, dass die Steuerung aus der M800er-Serie von Mitsubishi Electric ist, unser neues Feature Direct-Robot-Control installiert und der Roboter dem System mit seinen Eckdaten bekannt ist.“ Dann, so Key Account Manager Frederik Gesthuysen aus der Division Mechatronics CNC, kann der Roboter tatsächlich einfach per Plug&Play sehr schnell an der Werkzeugmaschine in Betrieb genommen werden. Zerspaner könnten so nach Bedarf und Größe den Roboter sogar an verschiedenen Werkzeugmaschinen einsetzen, entweder fest installiert im Zentrum einer Fertigungsinsel oder mobil verschiebbar in der Fertigung.

Robotertypen von 3 bis 1.300 kg stehen bereit

Vieles ist momentan noch denkbar, betont Frederik Gesthuysen den Prototypen-Status der Fertigungsanlage, die Mitsubishi Electric auf der AMB erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt hatte. „Weitere neue Facetten und Möglichkeiten wird Mitsubishi Electric schon demnächst auf der wichtigsten japanischen Technologiemesse, der Jimtof, ab 1.11. in Tokio vorstellen. Das große Plus steht aber fest: Mit der integrierten Robotersteuerung kann der Bediener nun über G-Code auf der CNC-Steuerung den Roboter über ein zusätzliches Menü steuern und kontrollieren“, erklärt Frederik Gesthuysen die Tragweite des neuen Fertigungskonzeptes. Dies beschleunigt nicht nur die Inbetriebnahme, sondern senkt auch gleichzeitig den Schulungs- sowie Fachkräftebedarf und erhöht die Flexibilität – vor allem bei kleinen Losgrößen. Die Automatisierung von Be- und Entladevorgängen kann mit vorhandenen Kenntnissen im Unternehmen umgesetzt werden, ohne hierfür externe Experten heranziehen zu müssen, betonen die Experten von Mitsubishi Electric. Es stehen ganze Serien an verschiedenen Robotertypen zur Verfügung, die ein Spektrum von 3 bis 1.300 kg Traglast abdecken. Neben der flexiblen Bewegung von Werkstücken und Werkzeugen können auch Arbeitsschritte wie das Entgraten oder Messen von Werkstücken übernommen werden.

Bedienung über Teaching-Box oder via SPS entfällt

Bedient werden derzeit schon der Kuka- oder Mitsubishi-Electric-Roboter über die bekannte HMI der M8-Serie. Zusätzliche Menüs ermöglichen eine große Anzahl an Funktionen und Einstellungen. Durch die neue, von Mitsubishi Electric entwickelte Direct-Robot-Control-Funktion kann der Roboter über G-Code gesteuert werden, wodurch beispielsweise auch die Bedienung per Teaching-Box und Smart Panels oder das Starten des Roboterprogramms via SPS entfällt, betont Mitsubishi Electric. Der neu seit der AMB ins Programm aufgenommene optionale 19“-Touchscreen macht die Bedienung einfach und übersichtlich. „Hier fühlen sich die meisten Bediener sofort heimisch. Natürlich können jetzt Funktionen, die aus der CNC-Technik bekannt sind, auch auf den Roboter übertragen werden.“ Dies, so Frederik Gesthuysen, schafft neue und vielfältige Anwendungsmöglichkeiten, die vorher nicht möglich gewesen wären.

Per 1-Touch-Feature zwischen CNC- und Robotersteuerung wechseln

Das Steuern des Roboters via Direct Robot Control von Mitsubishi ist nach ersten Erfahrungen von Frederik Gesthuysen ganz einfach: Grundsätzlich lassen sich die Roboter problemlos im JOG-Modus über die integrierte Roboter-HMI auf der CNC-Steuerung verfahren. Der JOG-Modus ist die manuelle Betriebsart, die dem Anwender erlaubt, einzelne Achsen zu verfahren. Sowohl der Roboter als auch der CNC-Status sind einfach zu überwachen. Es sind keine zusätzlichen Programmierkenntnisse nötig. Der Roboter lässt sich einfach per G-Code oder SPS-Signal steuern. Der Programmieraufwand reduziert sich nach Angaben von Mitsubishi Electric erheblich. DRC erlaubt dem Anwender mit wenigen Finger-Tipps am Touchscreen die Bewegung von Roboter und CNC-Maschine zu synchronisieren. „Der Wechsel zwischen CNC- und Robotersteuerung geht übrigens ganz einfach und schnell – mit unserem 1-Touch-Feature“, betont Frederik Gesthuysen. Darüber hinaus helfen bei der Optimierung der Abläufe weitere Features von Mitsubishi Electric wie die Fehlerlogs sowie Prozess- und Operationshistorien. „Unterm Strich lässt nahezu jede Produktion durch DRC so skalieren, dass der Anwender es in der Hand hat, je nach Auftragslage immer sehr flexibel mit der Roboterautomation reagieren zu können“, erklärt Frederik Gesthuysen. Wie das System funktioniert zeigt auch der Film auf der Website von Mitsubishi Electric.

cd