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Foto: Emag / Gefertec

Unternehmen

Ist 3DMP die richtige Strategie für Emag?

Emag beteiligt sich an Pionier im 3-D-Metal-Print (3DMP) und will Lösungen für die Komplettbearbeitung vieler Bauteile bereitstellen.

Die additive Fertigung mit Metallwerkstoffen gehört ab sofort zum Angebotsportfolio der Emag Gruppe: Der Spezialist für vertikale Pick-up-Drehmaschinen und Anbieter von modularen Turn-Key-Fertigungslösungen hat eine Minderheitsbeteiligung am Berliner Unternehmen Gefertec erworben, das seit seiner Gründung im Jahr 2015 die Entwicklung des neuen Industriestandards 3DMP (3D Metal Print) vorantreibt. Gemeinsames Ziel der beiden Unternehmen ist die weltweite Vermarktung dieser besonders effektiven 3-D-Technologie auf Basis von Schweißdraht. Außerdem steht die Entwicklung von neuen 3DMP-Maschinen und -Anwendungen im Zentrum der strategischen Partnerschaft.

Beliebige geometrische Formen

Der Ausgangswerkstoff beim 3DMP-Verfahren ist feiner Draht – per Lichtbogen wird er Lage für Lage zu einem kompletten Bauteil verschweißt. So entstehen beliebige geometrische Formen. Der Gesamtprozess ist deutlich schneller als bei anderen 3-D-Druckverfahren, die auf Metallpulver als Ausgangswerkstoff setzen. Außerdem sind die Werkstoffkosten deutlich niedriger und das eingesetzte Material wird komplett ausgenutzt. „Das Verfahren ist ausgereift, prozesssicher und effektiv – das sind Kriterien, die für unsere Investitionsentscheidung wichtig waren“, erklärt Markus Heßbrüggen, CEO der Emag Gruppe. „Zudem passt die Kooperation mit Gefertec perfekt zu unserer Strategie, Lösungen für die Komplettbearbeitung sehr vieler Bauteile bereitzustellen. Neben der Großserienfertigung rücken dabei zunehmend auch Kleinstserien in den Fokus. Und genau in diesem Feld eröffnet die 3DMP-Technologie herausragende Möglichkeiten.“

Die Vermarktung weltweit vorantreiben

Der Zeitpunkt für die Kooperation scheint ideal: Die ersten 3DMP-Maschinen befinden sich bereits im industriellen Einsatz. Jetzt gilt es, die weltweite Vermarktung der Technologie voranzutreiben. Dabei agiert Gefertec auch zukünftig als eigenständiges Unternehmen, das allerdings auf die weltweiten Vertriebs- und Service-Ressourcen der Emag Gruppe zurückgreifen kann. Das breite Anwendungsportfolio von Emag stellt dabei eine ideale Vertriebsbasis dar, weil die per 3-D-Druck hergestellten Bauteile spanend nachbearbeitet werden – hier können Gefertec und Emag zukünftig ganzheitliche Lösungen anbieten. „Der internationale ‚Footprint‘ unseres Partners und sein breites Portfolio ist ein ideales Umfeld für unsere Applikationen und Technologien“, bestätigt Tobias Röhrich, einer der Gründer und Geschäftsführer von Gefertec.

Vorstellung auf der AMB in Stuttgart

Nicht zuletzt steht die Entwicklung von neuen 3DMP-Maschinen im Fokus der Kooperation, wobei die Weiterentwicklung der Kerntechnologie komplett bei den Berliner Spezialisten für additive Fertigung verbleibt. Darüber hinaus wollen beide Unternehmen aber diverse Synergien im Bereich der Prozessentwicklung, Programmierung und Datenaufbereitung ausschöpfen. Bereits auf der diesjährigen AMB vom 18. bis 22. September in Stuttgart stellten Emag und Gefertec ihre Kooperation einer breiten Öffentlichkeit vor. Die Möglichkeiten des 3DMP-Verfahrens sowie die Kombination von additiver und spanender Fertigung stehen dabei unter anderem im Zentrum.

cd