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Die Revolver-Kühlung mittels Luft, MQL oder Hochdruck-Innenkühlung verläuft durch den Schaft und weiter entlang des Werkzeugs direkt in die Schnittzone.
Foto: Gühring
Die Revolver-Kühlung mittels Luft, MQL oder Hochdruck-Innenkühlung verläuft durch den Schaft und weiter entlang des Werkzeugs direkt in die Schnittzone.

Präzisionswerkzeuge

Mikrozerspanung: Innenkühlung in engsten Kavitäten

Gühring ermöglicht mit der Gührojet-Peripheriekühlung eine effektive und innovative Lösung zur Innenkühlung von Mikrowerkzeugen. 

Enge Kavitäten im Werkzeug- und Formenbau machen den Spanabtransport zur Herausforderung: Während Außenkühlung nicht die nötige Prozesssicherheit liefert, ist eine Innkühlung bei Mikrowerkzeugen nicht möglich, ohne die filigranen Werkzeuge zu schwächen. Doch Gühring liefert die Lösung mit der innovativen Gührojet-Technologie.

Der Trend zur Miniaturisierung hat den Werkzeug- und Formenbau erreicht. So versuchen Unternehmen in dieser Branche Ressourcen einzusparen, indem sie die Wanddicken ihrer Produkte reduzieren und dadurch werden auch die geforderten Formen immer kleiner, filigraner und genauer. Um die tief liegenden Nuten und schlecht zugänglichen Kavitäten in den kleinen Bauteilen zu bearbeiten, müssen deshalb auch die Werkzeuge immer feiner und länger werden. Zudem versuchen viele Formenbauer den zeitaufwendigen Prozessschritt des Senkerodierens durch Fräsbearbeitung zu ersetzen. Daraus ergibt sich ein ständiges Streben danach, immer tiefere Kavitäten mit immer kleineren Werkzeugdurchmessern zu bearbeiten. Die Folge: Der Anteil an Mikrozerspanung in der Produktion wächst.

Innovative Kühlstrategie

Bei diesen Mikrobearbeitungen besteht jedoch die Gefahr, dass Späne in der Nut verbleiben und das feine Werkzeug oder die Werkstückoberfläche beim Fräsen beschädigen. Mit Außenkühlung ist es kaum möglich, die Späne sicher aus den engen, tiefliegenden Rippen zu entfernen. Doch innenliegende Kühlkanäle würden den filigranen Schneidteil des Mikrowerkzeugs schwächen. Die Lösung liefert eine innovative und sehr effektive Kühlstrategie von Gühring: Die Gührojet-Peripheriekühlung.

Dank einer eigenen Hartmetall-Produktion hat Gühring die Möglichkeit, je nach Werkzeugdurchmesser vier bis sechs Peripheriekühlkanäle in den verstärkten Schaft der Mikrofräser zu integrieren und durch den passenden Teilkreis sehr nah an den Schneidendurchmesser zu positionieren. Diese Revolver-Kühlung mittels Luft, MQL oder Hochdruck-Innenkühlung verläuft durch den Schaft und weiter entlang des Werkzeugs direkt in die Schnittzone.

Sichere Prozesse durch zielgerichtete Kühlung

„Das Ergebnis ist eine zielgerichtete, präzise Kühlung, die einen zuverlässigen Spanabtransport sicherstellt“, erklärt Christian Sieker, Produktmanager für Mikrowerkzeuge bei Gühring. „So sorgen wir für stabile Prozesse, top Oberflächen und lange Standzeiten.“ Gerade diese drei Parameter sind im Werkzeug- und Formenbau von sehr großer Bedeutung, um möglichst automatisiert und damit wirtschaftlich fertigen zu können.

Daher hat Gühring die Gührojet-Kühltechnik auch auf alle Mikrowerkzeuge in seinem neuen Fräser-Programm G-Mold µ angewendet. Mit diesen neuen Fräsern lassen sich hochgenaue Passungen und Führungen mit sehr hohen Winkel- und Konturgenauigkeiten herstellen. Eine sehr stabile Kerngeometrie und ein optimiertes Nutprofil verleihen den Fräsern Stabilität und reduzieren die Abdrängung. Die Werkzeuge haben außerdem Schafttoleranzen im Bereich h5 und sind µ-genau in Durchmesser, Rundlauf und Rundheit. Die Radiustoleranzen liegen im Bereich von +/- 5 µm.

Komplettanbieter für den Werkzeug- und Formenbau

Seit seiner Gründung vor 125 Jahren hat sich Gühring vom Bohrerhersteller zum Komplettanbieter entwickelt und bietet heute neben Zerspanungswerkzeugen für verschiedenste Anwendungen auch passende Werkzeugaufnahmen, Ausgabeautomaten und Softwarelösungen. „Und genau so ein Komplettanbieter wollen wir auch für den Werkzeug- und Formenbau sein“, erklärt Gühring-Branchenmanager Ricardo Vieweg. „Dabei profitieren unsere Kunden von einem breiten Portfolio und einer guten Lagerverfügbarkeit.“ ak