Es ist September und die Branche diskutiert auf der EMO in Hannover unter anderem die neusten Trends der hydraulischen und mechanischen Spanntechnik. Auch die Firma Wilhelm König MTM wird vertreten sein. Geschäftsführer Horst König ist sich mit Blick auf die Entwicklung der Industrie sicher: „Aufgrund der sehr unterschiedlichen Anforderungen der Werkstücke an die Spanntechnik bleiben maßgeschneiderte Lösungen weiterhin im Trend.“
Null-Fehler-Produktion braucht individuelle Lösungen
Industrieunternehmen sind heute mehr denn je darauf angewiesen, möglichst fehlerfrei zu produzieren, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Gerade im Hinblick auf die immer wichtiger werdende Null-Fehler-Produktion können Spannsysteme von der Stange oftmals nicht mithalten. „Viele Branchen benötigen sehr präzise Rundlaufgenauigkeiten. Die geforderte Präzision kann nur durch individuelle Maßfertigung erreicht werden. Mit mechanischen Spannsystemen erreichen wir Werte von 0,005 mm, mit hydraulischen Lösungen sogar 0,003 mm“, erklärt Horst König.
Automatisierte Produktionsabläufe garantieren
Hohe Qualität in der Produktion ist für Industrieunternehmen ebenso wichtig wie ein hoher Automatisierungsgrad. Bei der Entwicklung geeigneter Spannsysteme sollte nach Ansicht von Herrn König ein großes Augenmerk auf der pneumatischen Werkstückanlagekontrolle liegen. Je besser das Spannsystem auf das Werkstück angepasst ist, desto präziser gelingt die automatisierte Bestückung und anschließende Bearbeitung.
Unwuchten und Späne-Ansammlung
Nicht immer sind Werkstücke in der Industrie rotationssymmetrisch aufgebaut, sondern weisen Unwuchten auf. Gerade hier muss mit Ausgleichsgewichten am Spannsystem aufgerüstet werden, damit sie für die hohen Drehzahlen der Drehbearbeitung optimal geeignet sind. Das kann nur maßgeschneidert mit hoher Entwicklungskompetenz funktionieren. Die Maschine wird so programmiert, dass sie während des späteren Bearbeitungsprozesses weiß, wo sich das Ausgleichsgewichts befindet, und positioniert das Werkstück entsprechend, damit die Unwucht ausgeglichen wird. „Dies kann kein Standardsystem ohne einen individuellen Entwicklungs- und Beratungsprozess leisten“, betont Horst König.
Eine weitere Spezialanforderung in der Produktion sind Späne-Ansammlungen, auf die in der Entwicklung des Spannsystems ebenso individuell reagiert werden muss. Um das Spannmittel und die Bearbeitung vor Spänen zu schützen, werden bei Wilhelm König MTM beispielsweise gefederte Schutzdeckel mit Sperrluftbohrungen, maßgeschneidert auf den Anwendungsfall, in das Spannwerkzeug integriert. Durch Aussparungen an der Außenkontur werden Verschmutzungen durch Sperrluft ausgeblasen – somit wird ein reibungsloser automatisierter Ablauf gewährleistet. ak