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Hermle sichert Konzernprognose für 2018

Maschinenbauer Hermle steigert Konzernumsatz bis Ende Q3 13 % im Vergleich zu 2017. Auftragseingang legt um 17 % zu. Prognose für 2018 gesichert.

Die Maschinenfabrik Berthold Hermle AG konnte den Konzernumsatz in den ersten neun Monaten 2018 verglichen mit dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 12,8 % auf 316,6 Mio. Eur. steigern (Vj. 280,6 Mio. Eur.). Im Inland erzielte der schwäbische Werkzeugmaschinenhersteller einen Zuwachs von 11,1 % auf 132,0 Mio. Eur. (Vj. 118,8 Mio. Eur.). Das Auslandsvolumen legte um 14,1 % auf 184,6 Mio. Eur. zu (Vj. 161,8 Mio. Eur.). Damit lag der Exportanteil bei 58,3 % (Vj. 57,7 %). Das Betriebsergebnis nahm im Berichtszeitraum ebenfalls zu, entwickelte sich aufgrund von starken Preissteigerungen bei einigen Rohmaterialien, der Tariferhöhung und des im ersten Halbjahr schwachen Dollarkurses wie erwartet aber leicht unterproportional zum Umsatz.

Deutschlandgeschäft wächst stark

Beim Auftragseingang verbuchte Hermle von Januar bis September 2018 konzernweit ein Plus von 17,5 % auf 369,8 Mio. Eur. (Vj. 314,6 Mio. Eur.). Aus Deutschland erhielt das Unternehmen neue Bestellungen im Wert von 164,8 Mio. Eur. und damit gut ein Viertel mehr als im Vorjahresvergleichszeitraum (Vj. 130,5 Mio. Eur.). Im Ausland erhöhte sich der Auftragseingang insgesamt um 11,4 % auf 205,0 Mio. Eur. (Vj. 184,1 Mio. Eur.), wobei der guten Entwicklung in Ländern wie den USA ein schwächerer Verlauf beispielsweise in der Türkei entgegenstand. Durch die anhaltend hohe Nachfrage stieg der Auftragsbestand im Konzern per Ende September 2018 auf 178,2 Mio. Eur. nach 127,8 Mio. Eur. vor Jahresfrist und 125,0 Mio. Eur. am 31. Dezember 2017.

In den ersten drei Quartalen 2018 investierte der Hermle-Konzern 7,8 Mio. Eur. (Vj. 13,0 Mio. Eur.) in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte. Die Investitionen betrafen - neben einigen nachlaufenden Maßnahmen für die beiden im Vorjahr abgeschlossenen Großprojekte am Firmensitz und am neuen Standort Zimmern ob Rottweil - vor allem die Modernisierung und Erweiterung der Blechfertigung.

Deutlicher Mitarbeiterzuwachs

Per Ende September 2018 waren bei Hermle konzernweit 1.235 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. In der Vorjahresvergleichszahl von 1.067 Personen waren die Beschäftigten der auf Automatisierung spezialisierten Hermle-Leibinger Systemtechnik GmbH (HLS), die seit Anfang 2018 vollständig zum Hermle-Konzern gehört, noch nicht enthalten. Die Belegschaft der HLS vergrößerte sich wegen der hohen Nachfrage nach Automatisierungslösungen im Stichtagsvergleich von 82 auf 92 Arbeitnehmer. Neueinstellungen gab es bei Hermle ferner im Service und bei den Auslandstochtergesellschaften. Außerdem wurden vor allem im Bereich Montage Auszubildende mit erfolgreichem Abschluss übernommen.

Günstigere Entwicklung als erwartet

Die bisherige Geschäftsentwicklung 2018 verlief etwas günstiger als von Hermle ursprünglich erwartet. Nach einem Höchststand im ersten Halbjahr 2018 scheint sich die Branchenkonjunktur nun aber allmählich abzuschwächen. Konjunkturindikatoren wie der ifo-Geschäftsklimaindex und insbesondere die Kapazitätsauslastung im verarbeitenden Gewerbe, die im Oktober nachgaben, weisen ebenso auf eine nachlassende Dynamik hin wie die durch neue Abgasnormen und die Dieselkrise gebremste Entwicklung der deutschen Automobilindustrie. Letztere betrifft Hermle dank einer breiten Kundenbasis nur in geringem Umfang direkt, wohl aber über Auswirkungen auf die Zulieferindustrie und die allgemeine Konjunktur.

Auftragsbestand wird Hermle auch im Jahr 2019 tragen

Durch den hohen Auftragsbestand, der Hermle einen guten Start in das kommende Jahr ermöglichen sollte, rechnet das Unternehmen frühestens im Lauf des Jahres 2019 mit Umsatzauswirkungen aus einer eventuell schwächeren Marktentwicklung. Im Gesamtjahr 2018 dürfte dagegen das obere Ende des Prognosekorridors, der von einem mittleren bis oberen einstelligen Umsatz- und Ergebniszuwachs ausgeht, sicher erreicht werden oder sogar ein etwas besserer Verlauf möglich sein. Dabei dürfte das Plus beim Ergebnis wegen der starken Preissteigerung bei einigen Rohmaterialien und der Tariferhöhung wie angekündigt leicht geringer ausfallen als beim Umsatz.

cd

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