Image
Foto: Harald Klieber

Additive Fertigung

Erste 4-Laser-Anlage von Renishaw

Renishaw übernimmt nach eigenen Angaben eine Vorreiterrolle in der produktionsorientierten additiven Fertigung. Äußeres Zeichen auf der additiven Leitmesse Formnext ist das 4-Laser-Fertigungssystem Ren AM 500Q.

Auf der additiven Leitmesse Formnext in Frankfurt will Renishaw den nächsten Schritt tun und die additive Fertigung zum etablierten Produktionsverfahren machen. Als neueste Entwicklung stellt Renishaw (zuletzt 536,6 Mio. Pfund Jahresumsatz, über 4.000 Mitarbeiter), nach eigenen Angaben ein weltweit führendes Engineering- und AM-Unternehmen, damit die Vorteile der erhöhten Produktivität und verbesserten Prozessüberwachung durch die additive Fertigung (AM) vor. Im Mittelpunkt wird das neue additive 4-Laser-Fertigungssystem Ren AM 500Q stehen, das nach Angaben von Renishaw die Produktivität von Maschinen der gängigsten Plattformgrößen deutlich steigert. Der Hauptnutzen besteht in erheblich geringeren Stückkosten bei gleichzeitiger Beibehaltung der Qualität und Präzision, die von den klassischen Einzellasersystemen geboten werden, erklärt der Hersteller. Dadurch, dass sich der Bauprozess mit dem Ren AM 500Q bis auf das Vierfache beschleunigen lässt, dürften additive Fertigungsverfahren auf Metallbasis für den Markt attraktiver werden und in Anwendungen, die gegenwärtig unwirtschaftlich sind, und möglicherweise auch in Branchen, bei denen die additive Fertigung noch nicht Einzug in die Produktionsumgebung gehalten hat, zum Einsatz kommen.

InfiniAM-Softwarepaket für Überwachung und Planung

Besuchern des Messestandes verspricht Renishaw die Demonstration, wie Teile-Hersteller von der Erfassung und Auswertung der Sensordaten eines AM-Systems profitieren können, um konsistente Bearbeitungsprozesse zu entwickeln. Das neue System zur Prozessüberwachung, das komplett im eigenen Hause entwickelt und gefertigt wurde, verfügt über eine in der Baukammer installierte Kamera mit synchroner Erfassung der Sensorleistung, Galvanometerposition und Spektralerfassung von Schmelzbademissionen. Das Unternehmen wird die analytischen Funktionen seines Infini AM-Softwarepakets vorstellen, das für die Prozessüberwachung und Produktionsplanung eingesetzt wird und Rückmeldungen zu den während des Bauprozesses erhaltenen Sensordaten des Systems liefert. Neue Produkte, die auf der Messe ausgestellt werden, sind unter anderem Infini AM Central und InfiniAM Spectral. Sie liefern den Anwendern wichtige Informationen zum Verständnis des Bauprozesses einer Komponente und bieten eine Überwachung des Schmelzbadverhaltens in hoher Auflösung.

„Die Technologie bewegt sich…“

„Eine Multilaser-Technologie mit nur geringem Raumbedarf wird die Attraktivität der additiven Fertigung für neue Märkte und Anwendungen steigern“, erläutert Robin Weston, Marketing Manager des Geschäftsbereichs Additive Fertigung bei Renishaw. „Die Technologie bewegt sich hin zu Anwendungen, wo nicht nur die technischen Vorteile der additiven Fertigung attraktiv sind, sondern auch die wirtschaftlichen, die sich aus der Anwendung für die Serienproduktion von qualitativ hochwertigen Komponenten ergeben. Auf der Messe werden die Besucher erfahren, welche Möglichkeiten die additive Fertigung als Verfahren zur Serienfertigung hochwertiger Produkte mit einer guten Prozess- und Qualitätskontrolle bietet“, bemerkt Weston abschließend.

Neu: Hochtemperatur-Bauvolumen

Darüber hinaus stellt Renishaw das Hochtemperatur-Bauvolumen auf der Formnext vor, eine neue Technologie, mit der Hersteller Komponenten aus Werkstoffen bauen können, die bisher noch nicht realisierbar waren. Sie ermöglicht nach Erfahrung des Herstellers die Produktion von schwierigen Werkstücken und senkt das Risiko von temperaturbedingten Belastungsspannungen. Damit eröffnet sich Potenzial für weitere Einsatzmöglichkeiten der additiven Fertigung und eine Plattform für die Forschung und Entwicklung.

Investiert jährlich 14 bis 18% des Umsatz in F&E

Das in Großbritannien ansässige Unternehmen Renishaw gehört nach eigenen Angaben weltweit zu den führenden Engineering- und Technologieunternehmen und liefert Produkte für vielfältigste Anwendungen, von der Düsentriebwerks- und Windturbinenherstellung über die Zahnmedizin bis hin zur Gehirnchirurgie. Es beschäftigt über 4.000 Mitarbeiter in den 35 Ländern, in denen es hundertprozentige Tochtergesellschaften besitzt. Für das Geschäftsjahr zum Juni 2017 konnte Renishaw einen Umsatz von £536,6 Millionen verzeichnen, 95 % davon durch Exporte. Die größten Märkte des Unternehmens sind China, die USA, Japan und Deutschland. Renishaw investiert jährlich zwischen 14 bis 18 % des Umsatzes in die Bereiche F&E und Engineering. Der Großteil dieser F&E und der Produktfertigung findet in Großbritannien statt.

kb