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Foto: DMG Mori

Unternehmen

DMG Mori hat digitales Vorzeigewerk Famot eröffnet

Das polnische Werk Famot hat DMG Mori auf eine Gesamtfläche von 50.000 m² erweitert. Die integrierte Digitalisierung soll für eine zukunftsorientierte Produktion sorgen.

Mit Investitionen in Höhe von insgesamt 60 Mio. Euro und weitreichenden Digitalisierungsinitiativen hat DMG Mori das polnische Werk Famot in Pleszew zu einer der größten und modernsten Produktionsstätten der Gruppe ausgebaut. Das Werk mit rund 700 Mitarbeitern verfügt jetzt über eine Gesamtfläche von 50.000 m², wovon 21.000 m² auf Produktions- und Montageflächen entfallen, und wurde Anfang Oktober feierlich eröffnet.

Die eigene Digitalisierung vorantreiben

„DMG Mori unterstützt seine Kunden auf ihrem Weg zu Industrie 4.0 und IIoT. Um zielorientierte Komplettlösungen anbieten zu können, müssen wir natürlich auch die eigene Digitalisierung vorantreiben“, erläutert Dr. Michael Budt, CSO Famot/Graziano/Ulyanovsk MT. „Wir erleben aus erster Hand, wie die digitale Transformation in der Praxis umgesetzt werden kann, weil wir für unsere eigene Fertigung ganzheitliche digitale Lösungen entwickeln.“ Insofern sei das Famot-Werk ein Meilenstein für DMG Mori und habe für Kunden und Lieferanten darüber hinaus Vorbildcharakter.

Alle Wertschöpfungsstufen vernetzt

Ausschlaggebend war vor allem die Anbindung der IT-Infrastruktur hinsichtlich Auftragsmanagement, Lieferkette und Customer Relationship, wird betont. Alle Wertschöpfungsstufen, einschließlich interner Arbeitsabläufe, Systeme sowie kontrollierter und manueller Prozessschritte, mussten von Famot gleichzeitig vernetzt werden. Diese Aufgabe reichte vom Auftragseingang im Vertrieb bis zum Instandhaltungsmanagement und von der integrierten Produktionsplanung bis hin zur eigenen MDE/BDE-Software für die Überwachung elementarer Kennzahlen der mechanischen Bearbeitung. Dr. Budt zu den Zielen: „Es geht um effiziente, schnelle und sichere Produktionsprozesse sowie um die nachhaltige Steigerung von Produktivität, Qualität, Transparenz und Reaktionsfähigkeit. Das Lastenheft umfasst auch die Anforderung, bestehende Insellösungen und neue Softwaresysteme zu einem integrierten agilen Produktionsnetzwerk zu kombinieren.“ Digitale Schwesterunternehmen der Gruppe – insbesondere Istos mit seinen modularen Anwendungen innerhalb der Planning Solutions – unterstützten Famot dabei.

Manufacturing Service Bus als Kernelement

Eines der Kernelemente der neuen digitalen Fabrik ist der sogenannte Manufacturing Service Bus. „Dieses offene Bussystem ermöglicht die Integration verschiedener werkspezifischer Anwendungen. Dazu gehören übergreifende Anwendungen wie ERP, HR oder Tool Management“, fasst der CSO zusammen. Hinzu kommen die produktionsorientierte Istos-Anwendung für die Produktionsplanung, MDE/BDE und Anwendungen, die der zentralen Statusvisualisierung, der Stammdatenverwaltung und der variablen Personaleinsatzplanung dienen. Weitere Anwendungen, die über den Manufacturing Service Bus kommunizieren, sind die webbasierte Serviceplattform Werkbliq der gleichnamigen Tochtergesellschaft von DMG Mori.

Wachsendes Produktionsvolumen machte Modernisierung notwendig

„Angesichts des seit Jahren kontinuierlich wachsenden Auftrags- und Produktionsvolumens im Bereich der Rumpfmaschinen für die DMG-Mori-Gruppe und insbesondere bei den Universalmaschinen der CLX- und CMX-Baureihe wurde die Modernisierung des Famot-Werks notwendig“, sagt Dr. Budt und fährt fort: „Wir können jetzt unsere Kapazitäten erweitern und ein stetiges Wachstum sicherstellen.“ Bis 2020 sollen am polnischen Standort mehr als 2.000 eigene CLX- und CMX-Werkzeugmaschinen sowie zusätzlich rund 2.000 Rumpfmaschinen sowie mehrere hundert weitere Komponenten für die Schwestergesellschaften der Gruppe produziert werden.

Hohe Fertigungstiefe

Die Produktionsfläche umfasst heute insgesamt 21.000 m², wovon ein Drittel für die Montage vorgesehen ist. Außerdem gibt es ein großes neues Rohgusslager und eine neue Logistikhalle. Über ein Kardex-Minilastlager werden täglich 140.000 Teile an die zahlreichen Stationen von Fertigung und Montage verteilt. Eine induktiv arbeitende Härteanlage rundet die Fertigungstiefe ab. „Kernstück von Famot ist die mechanische Fertigung – die größte innerhalb der Gruppe“, betont Dr. Budt. „Rund 50 Werkzeugmaschinen sind derzeit rund um die Uhr vernetzt, um der großen Nachfrage gerecht zu werden.“

rk