Digitale Zukunft: Elektronischer Schraubstock

„Soweit uns bekannt ist, hatten wir bereits auf der AMB 2018 in Stuttgart den weltweit ersten elektrisch angetriebenen Schraubstock als Technologiestudie präsentiert‟,  berichtet Herbert Mayr, Geschäftsführer der Allmatic-Jakob Spannsysteme GmbH über das Zukunftsprojekt. Mittlerweile, so erklärt Mayr weiter, würde der Automobilzulieferer Dräxlmaier die Schraubstöcke mit rein elektrischem Antrieb dazu nutzen, Reibschweiß-Verbindungen bei Aluminiumleitungen herzustellen. Das Reibschweiß-Verfahren hat das Potenzial, sich bereits ab einer kurzen Leitungslänge als wirtschaftlich interessant und maßgeblich gewichtsparend zu etablieren. Der E-Spanner sorgt dabei mit hoher steuerbarer Spannkraft und Geschwindigkeit bei gleichzeitiger Vergrößerung des Kraufthubs für den optimalen Prozessablauf. „Über die integrierte Spannkraftüberwachung lassen sich zudem Rückschlüsse auf die Qualität der eingelegten Komponenten und den Crimp-Prozess ziehen und Fehler beim Schweißen von vorneherein vermeiden“, erklärt Herbert Mayr.

Ebenfalls sehr zukunftsgerichtet und voll auf digitale Prozesse und Prozesssicherheit ausgerichtet sei der bereits verfügbare Clamp assist – eine Spannkraftüberwachung, die in den gängigen Schraubstöcken der Serie Titan 2 K/M/L und Titan 2-160 verfügbar ist. „Sie können damit die aktuellen Spannkräfte in den vollgekapselten Hochdruckspindeln mittels integriertem, elektronischem Mess-System erfassen und an die mobile Empfangseinheit MEE übertragen.“ Damit, so Herbert Mayr, könnten Fertigungsmitarbeiter und -leiter jederzeit die aktuellen Spannkräfte von bis zu vier Spindeln gleichzeitig überwachen oder das Frühwarnsystem nutzen. Denn die vom Anwender voreingestellte Referenzkraft wird beim Erreichen von 90 % durch eine LED-Leuchte auf der MEE angezeigt. Die letzten 200 Spannvorgänge werden gespeichert und können im CSV-Format übertragen werden.

„Darüber hinaus planen wir übrigens im Frühjahr mit einem großen deutschen Werkzeugmaschinenhersteller, die Spannkräfte unserer Schraubstöcke direkt auf dem Maschinen-Bedienpult anzeigen zu lassen – auf diesem Weg können bis zu acht Spindeln überwacht werden“, berichtet Herbert Mayr über den nächsten Schritt der Schraubstock-Digitalisierung. Digitalisierung findet bei Allmatic nicht nur in Produkten – sondern auch im Vertriebsprozess Anwendung. Ein Konfigurator für Spanntürme ermöglicht es, in nur drei Schritten das passende aus mehr als 50 Modellen auszuwählen, technisch zu prüfen und anzufragen bzw. zu bestellen. „Das vereinfacht den Produktfindungs-Prozess für unsere Kunden enorm. Mit dieser Standardisierung sind wir zudem in der Lage, einen Spannturm in nur 3 Wochen zu fertigen und auszuliefern“, betont Herbert Mayr.

Übrigens nur digital bestellbar und seit circa zwei Jahren verfügbar ist die Marke All Lite, unter der Allmatic seine kleinen Zentrischspanner ausschließlich über den Online-Shop alllite.de anbietet. „Das digitale Konzept ermöglicht es, unseren kleinen Zentrischspanner Centro Lite mit einem ausgezeichneten Preis-Leistungsverhältnis, in mehr als 40 verschiedenen Varianten zu konfigurieren, bestellen und binnen 48 Stunden in ganz Deutschland zu erhalten – das ist einmalig“, versichert Herbert Mayr, so wie der Grundpreis 429 Euro, die Spannkraft von 28 kN und die Spannweite von 0 bis 164 mm. Die All-Lite-Spanner fertigt Allmatic auftragsbezogen und fast vollautomatisch im Fertigungswerk nahe Kempten.