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Geschäftsführer Tim Baer mit einem der ganz alten Werkzeuge.
Foto: Rebell Tools
Geschäftsführer Tim Baer mit einem der ganz alten Werkzeuge.

Unternehmen

100 Jahre Gewindeschneider und -bohrer von Rebell Tools

Mit der Rebell Tools GmbH aus Mannheim/Mühlheim feiert ein Traditionsunternehmen im Spezialtechnikbereich dieses Jahr 100-jähriges Firmenjubiläum. 

Seit einem ganzen Jahrhundert steht die heutige Rebell Tools GmbH nun bereits für hochdifferenzierte Zerspanungswerkzeuge. Als Johann Rebell die Firma 1924 gründet, geht er dabei einen besonders mutigen Schritt, denn er spezialisiert sich von Anfang an auf einen absoluten Spezialbereich, die maschinelle Herstellung von Gewindeschneidwerkzeugen. 

Ihr heutiger Geschäftsführer, Eric Ollinger, leitet die familiengeführte GmbH bereits in vierter Generation und wird dabei von seinem Prokuristen Tim Baer unterstützt. Wie bereits seine Vorgänger wollen auch sie die Brücke zwischen höchsten qualitativen Ansprüchen und dem Beschreiten neuer Wege bauen. Mit seinem Plan, sich derart zu spezialisieren, wurde Gründer Johann Rebell seinerzeit von so manchem belächelt. Doch er hat von Anfang an eine klare Vision: Er beliefert seine Kunden nicht nur mit Gewindewerkzeugen, sondern berät sie auch in ihrer Anwendung. Damit geht er für die damalige Zeit einen Pionierweg – mit Erfolg. 

Als sein Sohn Volker Rebell die Geschicke übernimmt, folgt er dem Pfad zwischen Qualitätsansprüchen und frischer Denke weiter. Auch er wird anfangs kritisch beäugt, als er Analysen der Oberflächen und Werkzeuggeometrien als stetigen Arbeitsprozess einführt. Seine Unbeirrbarkeit dahingehend soll ihm Recht geben, denn es gelingt ihm so, die Werkezeuge bis zur technischen Perfektion zu optimieren. Und zwar entsprechend der individuellen Kundenwünsche, die stets im Fokus der Fertigung stehen. Jeder noch so spezialisierte Kundenauftrag wird umgesetzt und dank mehrerer Qualitätskontrollschleifen soweit analysiert und perfektioniert, dass nicht nur der Kunde am Ende zufrieden sein kann, sondern Rebell Tools sich zugleich weiteres wertvolle Know-How angeeignet hat. 

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Historische Fertigungshalle der Rebell Tools.
Foto: Rebell Tool
Historische Fertigungshalle der Rebell Tools.

„Rebellisch neu denken“

Bis heute hält Rebell Tools ihren Ruf, leistungsstarke Gewindewerkzeuge mit besonders hohen Standzeiten anbieten zu können. „Rebellisch neu denken“, umschreibt Tim Baer den unternehmerischen Geist dahinter. „Meine Vorgänger haben es zur absoluten Stärke des Unternehmens werden lassen, innovativ und individuell auf alle Kundenwünsche einzugehen. Es gibt so heute keine Gewindenorm, die wir noch nicht gefertigt haben und für die wir keine Analyseergebnisse und Erfahrungswerte hätten.“ Die künftige Marschrichtung von Rebell Tools soll daher weiter in Richtung Spezialisierung gehen. „Spezialbereiche und Sonderaufträge sind unsere Kernkompetenz“, so Baer. 

Bezüglich eventueller Marktschwierigkeiten wie Materialknappheit ist er unerschrocken. „Wir müssen gerade in einigen Bereichen neu denken. So wurden die Spezialstähle für unsere Fertigung bis vor Ausbruch des Ukraine-Kriegs vorwiegend dort gefertigt. Der Wegfall der ukrainischen Zulieferer stellt uns sicherlich vor neue Aufgaben. Aber Rebell Tool hat im Laufe ihrer 100-jährigen Geschichte bereits so manche Krise überstanden – vom Weltkrieg bis hin zu Corona. Unser Innovationsgeist hat uns immer alles meistern lassen.“

Ein Innovationsgeist, der sich übrigens nicht nur auf den technischen Bereich beschränkt: Volker Rebell hat sich neben seiner Aufgabe als Geschäftsleitung seinerzeit noch als SWR-Radioredakteur verdient gemacht und, als solider Geschäftsmann, der seiner wilden musikalischen Seite frönt, auch damit ein absolutes Tabu gebrochen. Bis heute organisiert der passionierte Musiker Beatles-Revivalkonzerte im alten Fabrikgebäude im Offenbach. „Auch den Part, neue mediale Wege zu beschreiten und dahingehend innovativ zu bleiben haben wir übernommen“, so Baer. Gerade treibt er den Ausbau seiner Online-Geschäfte weiter aus. ak