Vier Jahrzehnte mit technischer Vielfalt

In der deutschen Industrielandschaft gibt es viele Unternehmen, die sich auf eine einzige Fertigungsmethode spezialisiert haben. Davon unterscheidet sich die Würz Unternehmensgruppe – bestehend aus der Würz Fertigungstechnik, der Kämpfer Würz Umformtechnik und der Würz Aluminiumtechnik: Sie bündelt vielmehr eine außergewöhnlich große Bandbreite an unterschiedlichen Produktionstechnologien unter einem Dach. So fertigt sie anspruchsvolle mechanische Komponenten und Präzisionsteile sowie hochgenaue Umformwerkzeuge und Verschleißschutzteile für die unterschiedlichsten Branchen rund um den Globus – und das seit nun 40 Jahren.

1978 begann die Erfolgsgeschichte von Würz: Im Alter von 20 Jahren gründete Raimund Würz die Würz Fertigungstechnik. In der Anfangszeit stellte er Dreh- und Frästeile in kleinen Mengen für regionale Abnehmer her. Aus dem Ein-Mann-Betrieb hat sich bis heute unter seiner Geschäftsführung ein international agierendes Unternehmen mit 160 Mitarbeitern entwickelt. Die Gruppe produziert heute auf fast 8.300 m² Produktionsfläche im hessischen Driedorf-Mademühlen Komponenten, Präzisionsteile und Werkzeuge aus den verschiedensten Materialien wie Bunt- und Leichtmetallen, Stählen und Edelstählen, gehärteten sowie schwer zerspanbaren Werkstoffen. Damit sind sie international erfolgreich in den unterschiedlichsten Branchen wie Automobil- und Nutzfahrzeugindustrie, Motorentechnik, sowie Luftfahrt und Maschinenbau. Würz fertigt zudem für die Hydraulik und Antriebstechnik, Heißkanaltechnik und Metallhalbzeugindustrie sowie Lebensmittelindustrie und Medizintechnik. Die Leistungen der vergangenen 40 Jahre feierte der Firmengründer gemeinsam mit Mitarbeitern und Kunden bei einem stilvollen Empfang am Unternehmenssitz.

Aber was ist das Erfolgsgeheimnis von Würz? Im Gegensatz zu den meisten anderen Unternehmen hat sich Würz nicht spezialisiert, sondern setzt mit einem einzigartigen Spektrum an Fertigungstechnologien auf Vielfalt und Flexibilität, um maßgeschneiderte, hochpräzise Lösungen umzusetzen. Zur Bandbreite gehören CNC-gesteuertes Rund-, Profil-, Innen- und Hochgeschwindigkeits-Präzisions-Schleifen sowie Honen und spitzenloses Rundschleifen. Ebenso zählen CNC-Fräsen, CNC-5-Achsen-Fräsen und HSC-Fräsen, CNC-Drehen und Hartdrehen zu den Kompetenzen von Würz. Abgerundet wird das Fertigungsspektrum durch Senk- und Drahterodieren sowie dynamisches Auswuchten, Startlochbohren und Plasmanitrieren.

WÜRZ bündelt eine außergewöhnlich große Bandbreite an unterschiedlichen Fertigungstechnologien unter einem Dach. Dazu zählen unter anderem CNC-Fräsen, CNC-5-Achsen-Fräsen und HSC-Fräsen.

Erklärtes Ziel von Würz ist es, technologisch immer auf dem neuesten Stand zu sein. Deswegen investiert die Unternehmensgruppe stetig in die Modernisierung und Erweiterung des Maschinenparks, der mittlerweile auf 100 Anlagen angewachsen ist. „In den vergangenen Jahren haben wir unsere Fertigung vor allem in der Bearbeitung von gehärteten Materialien gestärkt. Hartdrehen und HSC-Fräsen gehören zu unserem Standardportfolio sowie auch komplexe 5-Achs-Dreh-Fräsoperationen für hochanspruchsvolle Bauteile. Dadurch wird eine extreme Teilevielfalt ermöglicht“, so Raimund Würz.

„Auch im Erodieren haben wir uns weiterentwickelt: In einer vollautomatisierten Anlage bearbeiten wir Bauteile nun mit zwei Drähten gleichzeitig. So schließt sich an den groben Vorschnitt direkt der feine Nachschnitt an. Das sorgt für schnelle Bearbeitung bei höchster Präzision.“ Doch nicht nur Ausbau und Weiterentwicklung bereits vorhandener Technologien ist hier gefragt, auch ist Würz immer auf der Suche nach neuen Wegen. Jüngst haben sie deswegen für die Herstellung von Prototypen auch additive Fertigungsverfahren in die Produktion integriert.

Ebenso vielseitig wie die Fertigungstechnologien ist die Produktionspalette von Würz: Während die Würz Fertigungstechnik die Herstellung kleinerer Losgrößen und einzelner Präzisionsteile und montagefertiger Komponenten nach Kundenzeichnung übernimmt, hat sich die Würz Aluminiumtechnik auf die komplexe Aluminiumbearbeitung primär für die Serienfertigung in der Automobilindustrie spezialisiert. Dazu gehört auch die Rohteilkonzeption und -beschaffung, etwa von Guss- und Schmiedeteilen. Die Kernkompetenzen der Kämpfer Würz Umformtechnik gehen von der Prozessberatung über die Konstruktion bis hin zur Produktion von hochpräzisen Werkzeugen für das spanlose Umformen der unterschiedlichsten Werkstoffe. Das umfasst Flach- und Profilwalzen, Strangpress- und Extrusionswerkzeuge, Hartmetall- und Verschleißwerkzeuge, Ziehwerkzeuge und -dorne sowie Präzisionsteile für die Heißkanaltechnik – individuell auf die Anforderungen abgestimmt.

Kleinste Form- und Maßtoleranzen, hervorragende Oberflächengüte und Wiederholgenauigkeit – eben höchste Präzision und Qualität – sind bei der vielseitigen Fertigung immer oberstes Gebot und besonderes Aushängeschild von Würz. Um das zu gewährleisten, stützen sich die Unternehmen auf eine bestens ausgestattete Qualitätssicherung mit einem breiten Spektrum an Hochleistungs-Messgeräten und -einrichtungen von 3D-CNC-Messmaschinen bis hin zu rechnergestützten Geräten zur Rundheits-, Zylinderform- und Profilmessung sowie Oberflächen- und Konturabtastung. Für rotationssymmetrische Bauteile werden zudem auch optische Wellenmessgeräte eingesetzt.

Raimund Würz: „Wir bekennen uns konsequent zum Standort Deutschland. Hier können wir die hohen Anforderungen an Präzision kompromisslos erfüllen! Ohne das fachliche Know-how und kreative Denken unserer hervorragend ausgebildeten Mitarbeiter aus der Region wäre es nicht möglich, über Jahrzehnte unser hohes Maß an Qualität zu halten und zu steigern. Deshalb investieren wir ständig – ebenso wie in die Erweiterung der technischen Möglichkeiten – in die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter.“ Zurzeit befinden sich elf junge Menschen in der gewerblich-technischen Ausbildung bei Würz.

Die Qualitätsmanagement-Systeme der Würz Fertigungstechnik und der Kämpfer Würz Umformtechnik sind nach DIN EN ISO 9001:2015 zertifiziert. Den besonderen Anforderungen der Automobilindustrie wird die Würz Aluminiumtechnik mit der Zertifizierung nach IATF 16949:2016 gerecht. Das Umweltmanagement aller drei Unternehmen ist nach DIN EN ISO 14001:2015 zertifiziert. So stellt Würz die Produktion qualitativ hochwertiger Produkte und eine umweltfreundliche und zukunftsweisende Energieversorgung sicher.

Gerade bei einer umweltfreundlichen und zukunftsweisenden Energieversorgung geht Würz als Beispiel voran: Schon seit Beginn der Firmengeschichte setzt Würz auf alternative Energien. „Mitte der achtziger Jahre nahmen wir die erste Windkraftanlage in Betrieb – damals die größte in Hessen“, erinnert sich Raimund Würz. Begonnen hat Würz mit einer Anlage mit einer Leistung von 55 kW. Heute erzeugt das Unternehmen mit Windkraft eine Leistung von 2.300 kW. Zusätzlich betreibt Würz ein selbst entwickeltes Blockheizkraftwerk, eine Pelletanlage und eine Photovoltaikanlage, die zuletzt nochmal um ein Vielfaches erweitert wurde. Mit diesem Mix produziert Würz am Standort mehr Strom, als alle drei Unternehmen benötigen. Um beim Heizen mit Pellets die Umwelt auch logistisch möglichst wenig zu belasten, verwendet das Unternehmen Rohstoffe aus der heimischen Region.

Durch die enge Verzahnung der Kompetenzen und nicht zuletzt durch die räumliche Nähe am gemeinsamen Standort werden hier einzigartige Synergien frei, die ein Maximum an Sicherheit, Schnelligkeit und Präzision ermöglichen. „Denn je umfangreicher der Bearbeitungsablauf ist und je vielfältiger wir unsere Möglichkeiten einsetzen können, umso größer ist der Vorteil für unsere Kunden“, so Raimund Würz.

cd