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Foto: Zimmermann

Werkzeugmaschinen

Portalfräsanlagen: Thermosymmetrie statt Nacharbeit

Die Formbar AG aus der Schweiz setzt auf einen Maschinenpark aus Portalfräsanlagen von Zimmermann. Neu ist die kompakte FZU mit thermosymmetrischem Aufbau.

Die Formbar AG unterhält einen ganzen Maschinenpark mit Portalfärsanlagen: „Wie wir wettbewerbsfähig bleiben? Wir schlafen nicht und versuchen, uns permanent zu verbessern“, schmunzelt Kaspar Hürlimann. Seit 2012 ist er Geschäftsführer der Formbar AG im Schweizer Kirchdorf. Seit er als Geschäftsführer in das Unternehmen eingestiegen ist, hat sich viel verändert.

Großprojekte als Standbein abgelöst

Bis dahin waren Großprojekte aus dem Gießereimodellbau das Standbein der Firma. Damit wurden rund 80 % des Umsatzes generiert. „Heute sind es nur noch 15 %, denn durch die verstärkte Abwanderung der Produktion in den Osten Europas sind die Preise immer stärker gefallen“, beschreibt Hürlimann. Verändert haben sich auch die Anforderungen an die Qualität. Insbesondere in der Automobilindustrie, aber auch in den anderen Branchen erwarten die Kunden nahezu perfekte Oberflächen der Bauteile und immer höhere Genauigkeiten. „Die Fertigung der Bauteile unterliegt hohen Qualitätsanforderungen. Um auf die unterschiedlichen Aufträge flexibel zu reagieren, haben wir Maschinen verschiedener Baugrößen im Einsatz“, sagt der Geschäftsführer. Dabei setzt der Betrieb seit etwa 20 Jahren auf Maschinen der F. Zimmermann GmbH. „Wir schätzen die Stabilität, die hohe Geschwindigkeit und die Flexibilität dieser Anlagen“, sagt Hürlimann. „Sie arbeiten präzise und zuverlässig, und meine Kollegen müssen die Bauteile nach der Entnahme von der Maschine nicht mehr nachbearbeiten.“

Eine kompakte Portalfräsanlage war gesucht

Allein das spart erheblich Zeit und Geld. Die Bauteile werden auf den Anlagen komplett geschruppt und geschlichtet. In der neuen klimatisierten Werkshalle befindet sich seit 2015 eine Portalfräsmaschine der Baureihe FZ33 compact. Zehn Jahre lang war zudem eine 5-Achs-Portalfräsmaschine der Baureihe FZ30 erfolgreich im Einsatz. Damit konnte Formbar Werkstücke mit Längen von bis zu 3 m bearbeiten. „Wegen den oft ganz unterschiedlichen Aufträgen suchten wir eine kompaktere und äußerst flexible Lösung“, sagt Hürlimann. Die Maschinenbauer kamen mit einem fairen Eintausch-Angebot, das Formbar nicht ablehnen konnte. Im Dezember hat das Unternehmen dann die FZ30 gegen eine FZU ersetzt.

Video: F.Zimmermann

Hakenmaschine samt Heidenhain und Tebis

Die kompakte 5-Achs-Portalfräsmaschine FZU arbeitet aufgrund ihres thermosymmetrischen Aufbaus hochgenau. Bearbeiten lassen sich insbesondere Aluminium, das speziell für die Herstellung von Modellen und Formen entwickelte Polyurethan Ureol und andere Kunststoffe. Die Y-Achse verfährt bis 4.000, die X-Achse bis 3.000 und die Z-Achse bis 5.000 mm. Das Grundgestell besteht aus einer durchgängigen U-Konstruktion. Darauf sitzt ein thermosymmetrisches Portal: Frässpindel, Führungen und andere genauigkeitsbestimmende Bauteile sind so angeordnet, dass ihre Erwärmung keinen Einfluss auf die Bearbeitungsqualität hat. Der mittig geführte Z-Schlitten hat einen achteckigen Querschnitt.

Foto: Zimmermann
Kompakt und dank ihres thermosymmetrischen Aufbaus sehr genau: Mit der 5-Achs-Portalfräsanlage FZU verbindet die Formbar AG hohe Produktivität und Verfügbarkeit.

Höhere Standardisierung ist preislich interessant

„Um eine hochwertige Maschine zu einem günstigen Preis anbieten zu können, haben wir unser Augenmerk darauf gelegt, durch höhere Standardisierung preislich interessant zu bleiben und dennoch auf individuelle Kundenwünsche eingehen zu können“, sagt F.Zimmermann-Experte Alexander Wezel. „Wie bei allen unseren Maschinen setzen wir deshalb auch bei der FZU auf ein Baukastensystem.“ Dieses ermöglicht nicht nur unterschiedliche Größenvarianten und Leistungsklassen. Es gibt auch zahlreiche Ausstattungsoptionen, die maximale Flexibilität bieten. „Mit der neuen FZU können wir noch schneller auf spezielle Anforderungen reagieren“, freut sich Hürlimann. „Wir fräsen auf dieser Maschine insbesondere Prototypen und Einzelteile für die Automobil- und Flugzeugindustrie. Unser Ziel ist es, mit gleicher Belegschaft mehr Teile zu bearbeiten.“

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Das Formbar-Team besteht aus 13 erfahrenen Mitarbeitern und zwei Auszubildenden.

Der Trend zu modernen Fertigungsmaschinen

Zimmermann folgte mit dieser Entwicklung dem Trend moderner Fertigungsmaschinen und führt sie als platzsparende Hakenmaschine aus. Das heißt: Zimmermann baut sie im Haus auf und kann sie zum Beispiel per Lkw zu den Kunden transportieren – ohne sie demontieren zu müssen. Bei allen Maschinen, selbstverständlich auch den Portalfräsanlagen, kommt eine Steuerung von Heidenhain zum Einsatz. Die Programmiersoftware ist von Tebis. „Um Kollisionen zu vermeiden, simulieren wir alle Programme“, beschreibt Hürlimann. Wenn möglich, laufen die Maschinen rund um die Uhr. Die Auslastung liegt aktuell bei etwa 70%. Damit besteht noch genügend Luft für neue Aufträge. Geschäftsführer Hürlimann ist nicht nur mit den F.Zimmermann-Maschinen sehr zufrieden, sondern auch mit dem hochwertigen, zuverlässigen Service. „Seit sieben Jahren führe ich die Firma. Heute sind wir doppelt so schnell dank der gut geschulten Mitarbeiter – und unseres modernen Maschinenparks“, berichtet Kaspar Hürlimann. 

cd