Image
Die Geschäftsführer Martin und Maximilian Maier (v. l.): „Mit Spanflug Make können wir Angebotspreise vor allem für unsere komplexen Frästeile reproduzierbar ermitteln und den Angebotsprozess insbesondere für solche Anfragen beschleunigen.“
Foto: Spanflug
Die Geschäftsführer Martin und Maximilian Maier (v. l.): „Mit Spanflug Make können wir Angebotspreise vor allem für unsere komplexen Frästeile reproduzierbar ermitteln und den Angebotsprozess insbesondere für solche Anfragen beschleunigen.“

Steuerungen + Software

Lohnfertiger senkt Kosten mit Kalkulationssoftware

Kosten für die Angebotserstellung senken und Kapazitäten freisetzen: Der Lohnfertiger MTP setzt auf die Kalkulationssoftware Spanflug Make. 

Die MTP Maier Technologie in Präzision GmbH setzt auf Spanflug Make, um den Angebotspreis für gefräste und weiterbearbeitete Bauteile automatisch zu kalkulieren. Das entlastet den Lohnfertiger und senkt die Kosten für die Angebotserstellung. Auf Basis einer technischen Zeichnung und eines CAD-Modells ist mit wenigen Mausklicks ein marktgerechter Preis ermittelt – und das vollkommen ortsunabhängig.

„Seit wir unsere Firma gegründet haben, mussten wir viel Mut beweisen und eine gewisse Risikobereitschaft zeigen“, sagt Martin Maier. Der gelernte Bankkaufmann und Betriebswirt hat zusammen mit seinem Bruder Maximilian die MTP Maier Technologie in Präzision GmbH im Frühjahr 2021 in Sternenfels gegründet, einer kleinen Gemeinde in Baden-Württemberg mit knapp 3.000 Einwohnern. Über allen Herausforderungen stand immer der Wunsch nach Selbstständigkeit. „Unsere Vision war von Anfang an klar: Wir wollten unsere eigenen Konzepte entwickeln und uns verwirklichen können“, beschreibt Maximilian Maier. Der studierte Maschinenbauingenieur sollte das technische Know-how in die Firma einbringen, während sich sein Bruder Martin um die betriebswirtschaftlichen Belange kümmern würde.

Fertigung ab Losgröße 1

„Als wir mit unserer Firma starteten, befanden wir uns mitten in der Corona-Pandemie“, erinnert sich Martin Maier. Gerade in den ersten Monaten fielen immer wieder Mitarbeiter krankheitsbedingt aus. Trotzdem konnte das junge Unternehmen diese Phase gut meistern, auch als ein paar Monate später der Ukraine-Krieg begann, der sich auf Lieferketten und Energiekosten auswirkte. „Wir waren immer gut aufgestellt und haben uns mit den Herausforderungen weiterentwickelt“, sagt Maximilian Maier.

Heute beschäftigt MTP in der Produktion sieben Mitarbeiter. Das Unternehmen hat seine Fertigungstiefe immer weiter ausgebaut. Denn der Markt erwartet mehr: Bauteile müssen nicht nur gefräst, sondern aus einer Hand oft auch weiterbearbeitet werden. MTP übernimmt unter anderem Schleifen, Wärmebehandeln und Oberflächenbeschichten von Werkstücken.

„Unser Angebot umfasst die Herstellung und den Vertrieb von Präzisionsbauteilen und Baugruppen aus Eisen- und Nichteisenmetallen sowie verschiedenen Kunststoffen“, erläutert Maximilian Maier. Die Brüder haben die Branchen, für die sie fertigen, bewusst gestreut, um nicht von einer einzelnen Industrie abhängig zu sein. So kommen die Kunden unter anderem aus dem allgemeinen Maschinenbau, der Fahrzeug- und Medizintechnik sowie der Luft- und Raumfahrt. „Wir fertigen komplette Werkstücke ab Losgröße 1 und übernehmen die einzelnen Prozessschritte“, beschreibt Maximilian Maier. „Genau das macht uns auch so attraktiv. Mit unserer Fertigungstechnologie haben wir in einigen Bereichen Alleinstellungsmerkmale.“ In der Halle stehen CNC-gesteuerte Maschinen in verschiedenen Größen. Eine finale Qualitätssicherung auf einer Messmaschine stellt sicher, dass nur Bauteile, die den Kundenanforderungen entsprechen, das Haus verlassen.

„Hände frei für die Fertigung“

Von Anfang an gehört das junge Unternehmen zum Netzwerk qualifizierter Fertigungsbetriebe aus ganz Deutschland, das das Technologieunternehmen Spanflug auf mittlerweile über 200 Partner ausgebaut hat. Maximilian Maier: „Von meinem früheren Arbeitgeber kannte ich einen Vertriebsmitarbeiter eines Software-Unternehmens, der inzwischen bei Spanflug arbeitet. So kamen wir in Kontakt.“ Mit ihrem Know-how und ihrer Fertigungstiefe erfüllt MTP wichtige Anforderungen, die an die Netzwerkpartner gestellt werden.

Das Spanflug-Konzept, besonders zeitaufwändige administrative Prozesse im Fertigungszyklus von der Auftragsbeschaffung bis zur Angebotsphase zu digitalisieren und damit deutlich effizienter und wettbewerbsfähiger zu werden, fanden Martin und Maximilian Maier von Beginn an überzeugend. Maximilian Maier: „Es passt sehr gut zu den Ansätzen, die wir in unserem Betrieb umsetzen wollen – also moderne, digitale Prozesse gezielt zu nutzen, um die Hände für die Fertigung frei zu haben.“

Kalkulationssoftware beschleunigt Angebotsprozess

Neben der Fertigungspartnerschaft entschied sich MTP auch für die Kalkulationssoftware Spanflug Make. Mit diesem Bestandteil des Lösungspakets für CNC-Lohnfertiger können Betriebe wie MTP ihre Angebotspreise und Fertigungszeiten automatisch kalkulieren. Beeindruckt sind Martin und Maximilian Maier davon, wie die Preise bei Spanflug immer ganz genau passen. „Wir wollten Angebotspreise vor allem für unsere komplexen Frästeile reproduzierbar ermitteln und den Angebotsprozess insbesondere für solche Anfragen beschleunigen“, sagt Martin Maier. „Denn dieser Vorgang ist nicht nur zeitaufwändig. Bestimmte Parameter wie Rüst- oder Fertigungszeiten mussten abgeschätzt werden und hingen damit stark von Erfahrungswerten ab, die wir mit dem vorhandenen Maschinenpark in der Anfangsphase aber noch gar nicht in dem nötigen Umfang hatten.“

Spanflug Make basiert auf einem Preisalgorithmus, den die Münchner Spanflug Technologies GmbH seit 2018 auf ihrer Fertigungsplattform für CNC-Dreh- und Frästeilen einsetzt und stetig weiterentwickelt. Fertigungsrelevante Merkmale werden automatisch aus einem CAD-Modell – und optional einer technischen Zeichnung – ausgewertet. Fertiger erhalten in nur einer Minute eine detaillierte Aufschlüsselung der errechneten Kosten für Material, Rüsten, Programmieren, Fertigung und Nachbehandlungen und können diese bei Bedarf noch individuell anpassen. „Die Software ist für uns ein wichtiges Tool“, sagt Maximilian Maier. „Um die Kalkulation zu optimieren, können wir die Werte in einem bestimmten Rahmen frei einstellen. Beispielsweise müssen wir für besonders anspruchsvolle Bauteile die Zeiten für das Umrüsten verlängern oder Einstellungen optimieren – etwa, wenn nach dem Fräsen noch eine Beschichtung der Oberfläche folgen soll.“ Spanflug Make berechnet den Preis bei jeder Änderung entsprechend nach. Das Programm unterstützt den Betrieb zudem dabei, Materialpreise einzuschätzen und zu vergleichen.

Schnelle und unkomplizierte Software-Lösung

Maximilian Maier lädt das CAD-Modell und die technische Zeichnung hoch. Auf dem Bildschirm erscheint das Bauteil in der 3D-Ansicht. Automatisch analysiert die Software die benötigten Informationen über das Werkstück, wie Oberflächenbeschaffenheit, Material und Toleranzen. „Für mich dient das Programm auch dazu, zu entscheiden, ob ein Auftrag für uns attraktiv ist und wir ihn überhaupt annehmen – und das in sehr kurzer Zeit“, sagt Martin Maier im Hinblick auf den herkömmlich hohen Aufwand bei einer Angebotserfolgsquote von unter 40 %. „Damit sind wir wieder beim Thema Risiko: Wie schnell wollen und können wir auf Anfragen reagieren?“ Die Software senkt die Kosten für die Angebotserstellung und optimiert die Trefferquote der Angebote durch marktgerechte Preise. Auch die Schnelligkeit beim Antworten auf Anfragen beeindruckt die Kunden von MTP.

Als Fertigungsspezialist laufen bei Maximilian Maier die Erfahrungswerte zur Preiskalkulation zusammen. Mit Spanflug Make kann sein Bruder Martin nun immer mehr Angebote komplett eigenständig erstellen. Denn ist die Software einmal mit den richtigen Maschinen und Schnittwerten aufgesetzt, benötigt der Kalkulator kein technisches Know-how mehr. Das entlastet den Fertigungsleiter und gibt wieder mehr Kontrolle an die Vertriebsposition zurück. Die Bauteilpreise kalkuliert MTP mit Spanflug Make sehr genau und deutlich schneller als viele Marktbegleiter.  

„Maximal flexibel“

Noch etwas begeistert die Geschäftsführer: Auf die Software können sie überall auf der Welt zugreifen – zum Beispiel auf einer Terrasse in Kroatien. Denn genau dort befand sich Maximilian Maier in seinem Pfingsturlaub. Mit Blick aufs Meer kalkulierte er den Angebotspreis. „Das ist schon angenehm“, sagt er. „Ich hatte ja keine zwei Monitore vor mir wie im Büro, sondern eben nur den Laptop dabei, und die Möglichkeit für eine CAM-Simulation bestand ja aus der Ferne auch nicht. Das machte mich maximal flexibel.“ Martin Maier: „Wir sind auch beide Familienväter mit kleinen Kindern. Muss einer von uns schnell nach Hause, kann er von dort weiterarbeiten oder den Vorgang einfach übergeben. Zusammen mit Spanflug Make sind wir ein starkes Trio und der Kunde erhält sein Angebot noch am selben Tag.“ ak