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Additive Fertigung

GE baut größte Additiv-Maschine

Grundfläche 1x1 m, Z-Weg 300 mm. GE Additive hat auf der Formnext die erste Beta-Maschine vorgestellt, die über den bis dato größten Arbeitsraum verfügt.

Chef-Entwickler Christopher Panczyk empfiehlt die von GE Additive enthüllte, erste Beta-Maschine aus dem Projekt A.T.L.A.S. als ideal vor allem für große, komplexe Bauteile. Auf die Frage nach dem Preis für die künftige Serienmaschine, wollte Christopher Panczyk keine Zahlen nennen. Der Preis müsste erst noch festgelegt werden, wird aber nicht unter, sondern über 1 Mio. Euro liegen.

Skalierbar, frei konfigurierbar, innovativ

Die skalierbare Anlage der 'Meterklasse', welche auf der Technologie des pulverbettbasierten Laserschmelzens beruht, stellt nach Angaben von GE Additive einen wichtigen Durchbruch in der additiven Fertigung mit Metall dar. Die Maschine wurde speziell dafür entwickelt, um Herstellern die Fertigung großer Bauteile exakt nach ihren eigenen Anforderungen zu ermöglichen. Die Entwicklung im Rahmen des Innovationsprogramms A.T.L.A.S. nahm lediglich neun Monate in Anspruch. Die Maschinen sollen im deutschen Lichtenfels und in Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio hergestellt werden.

Das Entwicklungsprojekt A.T.L.A.S. (Additive Technology Large Area System) ist ein unternehmensweites Innovationsprogramm von GE Additive, das die nächste Generation großer additiver Fertigungsanlagen hervorbringen soll. Die nun vorgestellte erste BETA-Maschine wurde in nur neun Monaten entwickelt und ergänzt das bestehende Produktportfolio des Unternehmens.

Die neue Beta-Maschine eignet sich nach Angaben von GE perfekt für Industriezweige mit Bedarf an großen und komplexen Metallkomponenten. Hierzu zählen etwa die Luftfahrtindustrie, die Automobilindustrie, die Raumfahrt sowie der Öl- und Gassektor. Sie ist das Ergebnis eines Zusammenspiels bereits existierender GE-Technologie und der Expertise von Concept Laser im Bereich der Herstellung pulverbettbasierter Laserschmelzanlagen. Die ersten Beta-Maschinen werden derzeit von einer ausgewählten Kundengruppe getestet. Weitere Geräte stehen ab 2018 zur Verfügung, verspricht GE.

"Beta-Maschine ist exakte Antwort auf Kundenbedürfnisse"

„Ungeachtet der Branche hat jeder Kunde seine ganz speziellen Anforderungen. Wir bekommen oft zu hören, dass die Maschinenlösungen der nächsten Generation personalisierbar und konfigurierbar sein sollten. Die auf der formnext vorgestellte neue Beta-Maschine ist unsere Antwort auf exakt diese Kundenwünsche. Die Anlage ist sowohl skalierbar als auch personalisierbar und trägt somit den Bedürfnissen unserer immer weiter ausgereiften Branche Rechnung“, erklärt Mohammad Ehteshami, Vice President und Geschäftsführer von GE Additive. In Sachen Präzision und Geschwindigkeit übertrifft die Maschine das Niveau der derzeit erhältlichen Konkurrenzanlagen. Sie verfügt zudem über eine skalierbare Architektur, mit der sich die Z-Achse auf über einen Meter verlängern lässt. Die Maschine eignet sich für die Herstellung großer Komponenten mit komplexer Geometrie, wie sie zum Beispiel Bauteile aus der Raumfahrt aufweisen. Sie beinhaltet zudem Lasertechnologie der neuesten Generation, die sich um zusätzliche Laserquellen erweitern lässt. Die innovative Pulverdosierung spart Ressourcen und Kosten.

Hochmoderner 1-kW-Laser

Zu den wichtigsten Merkmalen der neuen Anlage, welche auf der Formnext präsentiert wurde, zählen nach Angaben von GE unter anderem: der Bauraum mit exakt 1,1 x 1,1 x 0,3m (x,y,z), die Gantry-basierte Architektur, ein hochmoderner 1-kW-Laser, ein 3D-Scanner, eine innovative Pulverdosierung, eine optimale Schutzgasführung über der Bauplatte. In Summe verspricht GE höchste Präzision und eine ausgereifte Überwachung des Prozesses und des Maschinenzustandes mittels Predix-Software und GEs cloudbasiertem OS. „Innovationen und Technologien in nur neun Monaten zur Marktreife zu bringen, veranschaulicht exakt unsere Vorstellung, wenn wir von einer Beschleunigung der additiven Fertigungsbranche sprechen. Unser A.T.L.A.S.-Projekt ist eine von vielen Möglichkeiten, mit denen wir unseren Kunden dabei helfen, in diesem Wachstumssektor noch effizienter und flexibler zu werden“, sagt Frank Herzog, Gründer und Vorsitzender Geschäftsführer von Concept Laser. „Man sieht, was alles möglich ist, wenn wir die Stärken von Concept Laser und GE vereinen”, unterstreicht Frank Herzog nochmals die Fusion der Unternehmen.

Bereits seit vielen Jahren ist GE nach eigenen Angaben ein führender Nutzer und Innovator auf dem Gebiet der additiven Fertigung. Neben einer Investition in Höhe von 1,4 Mrd. US-Dollar in Concept Laser und Arcam hat GE in den vergangenen zehn Jahren gut 1,5 Mrd. Dollar in Fertigungsverfahren und additive Technologien investiert. Darüber hinaus kamen additive Lösungen in sämtlichen GE-Geschäftsbereichen zum Einsatz, neue Service-Anwendungen wurden im Unternehmen geschaffen und hunderte Patente im Bereich der Materialwissenschaft erlangt. 2016 gründete der Konzern dann GE Additive, um zu einem führenden Zulieferer im Bereich additiver Technologien, Werkstoffe und Dienstleistungen für die Industrie und Unternehmen weltweit zu werden.

kb