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Präzisionswerkzeuge

Drehwerkzeug in Hamburg

Horn hat auf der Nordtec drei Werkzeugsysteme vorgestellt: zum Drehen die Innendrehsysteme 209, 216 und neue Halter mit Innenkühlung; sowie das Hochleistungsreibsystem DR.

Kühlen bis an die Wirkstelle, Inneneinstechen bis zu Stechtiefen von 7,5 mm und Stechbreiten bis 6 mm, und ein Reibsystem für Bohrungen von 7,6 bis 140,6 mm. Der Tübinger Werkzeughersteller Paul Horn GmbH hat die Fachmesse Nordtec in Hamburg genutzt, um gleich drei Werkzeugsysteme ins Rampenlicht zu bringen.

Innendrehsysteme 209 und 216

Die Stechsysteme hat Horn für die Innenbearbeitung von Bohrungen mit Durchmessern ≥ 16 mm (System 209) und ≥ 20 mm (System 216) konzipiert. Bei Einfahrlängen bis 50 mm ist eine Einstechtiefe von maximal 7,5 mm realisierbar. Wesentliche Bestandteile der beiden Systeme sind die Klemmhalter mit Innenkühlung und die zweischneidigen Wendeschneidplatten mit Schneidbreiten von 2 bis 6 mm. Der robuste Schaft mit ellipsenförmigem Querschnitt am Bohrstangenhals gewährleistet sehr gute Dämpfungseigenschaften. Die Schäfte in g6-Qualität sind in linker und in rechter Ausführung lagerhaltig.

Sehr gute Spankontrolle und gezielter Spanbruch

Der Kühlmittelstrahl tritt sowohl aus einer Düse im Spannfinger aus als auch seitlich am Klemmhalter. Beide KSS-Strahlen bewirken eine effiziente Kühlung der Wirkstelle und eine kontrollierte und effektive Späneabfuhr aus dem Inneren des Werkstücks. Die präzisionsgesinterten, zweischneidigen Wendeschneidplatten mit Schneiden von 2 bis 6 mm Breite aus dem Substrat AS45 sind mit den Geometrien .5 / .1A und .KF für Werkstoffe mit mittlerer Festigkeit erhältlich. Alle drei Geometrien überzeugen durch eine sehr gute Spankontrolle und einen gezielten Spanbruch, auch bei langspanenden Werkstoffen.

Einfahrlängen bis 30 mm bei Bohrungen ab 18 mm Durchmesser

Die Klemmhalter des Systems 209 mit einem Schaftdurchmesser von 16 mm erlauben Einfahrlängen bis zu 30 mm bei einer Stechtiefe von 3,5 mm. Bei Bohrungen ab 18 mm Durchmesser kann mit einem stabileren Schaftdurchmesser (20 mm), ebenfalls bei 30 mm Einfahrlänge, eine Stechtiefe von 5 mm realisiert werden. Das System 216 findet den Einsatz bei Inneneinstichen in Bohrungen ab einem Durchmesser von 20 mm. Dafür sind Klemmhalter mit einem Schaftdurchmesser ab 20 mm lieferbar. Bei diesen Abmessungen können Stechtiefen bis zu 7 mm realisiert werden, bei einer Auskraglänge von 2 x D.

Boehlerit Drehen IK für Kühlung direkt an die Wirkstelle

Horn präsentiert das vom österreichischen Werkzeughersteller Boehlerit erweiterte Produktportfolio für Drehbearbeitungen durch Klemmhalter mit Anschlüssen für eine innere Kühlmittelzufuhr. Die neuen Klemmhalter sind mit Kniehebelspannsystemen (ISO-P) und Schraubspannsystemen (ISO-S) lieferbar.

Es gibt keine losen Teile

Die Klemmhalter mit Anschlüssen für innere Kühlmittelzufuhr von Boehlerit sind mit Kniehebelspannsystem (P) und Schraubspannsystem (S) lagerhaltig. Die P-Klemmhalter sind geeignet für alle Wendeschneidplatten nach ISO. Es gibt keine losen Teile und es sind nur wenige Ersatzteile erforderlich, was das Handling entsprechend erleichtert. Die Wendeschneidplatten lassen sich sicher und schnell spannen und durch Zwangsentspannen auch leicht wieder lösen. Da es keinen störenden Aufbau gibt, ist ein ungehinderter Spanablauf gewährleistet.

Einfache und sichere Befestigung der Schneidplatte

Auch die S-Klemmhalter ermöglichen eine einfache und sichere Befestigung der Schneidplatte. In diesem Fall durch eine kegelige Positionierungsschraube. Hier ist ebenfalls der Spanablauf nicht beeinträchtigt und es werden maximal drei Ersatzteile benötigt. Die Kühlmittelzufuhr erfolgt in beiden Fällen standardmäßig am Schaftende von hinten oder optional am Kopf von unten.

Hochleistungs-Reibsystem für Bohrungen von 7,6 bis 140,6 mm

Indes ist das Reibsystem DR und DR small nach Angaben von Horn ab sofort in den gängigsten Größen lagerhaltig. Mit den unbeschichteten oder beschichteten Reibschneiden hat sich das Werkzeugsystem seit Jahren bei Reibaufgaben mit Durchmessern von 7,6 mm bis 140,6 mm bewährt.

Wechselgenauigkeit ≤ 3 µm

Die sichere Befestigung und Positionierung der nur 4,3 und 5,3 mm breiten Reibschneiden aus Hartmetall oder Cermet auf dem jeweiligen Grundträger sichert eine auf den Rundlauf bezogene Wechselgenauigkeit ≤ 3 µm. Neben zahlreichen, dem Anwendungsfall angepassten Schneidengeometrien kann der Anwender nahezu für jede Zerspanungsaufgabe die optimale Kombination von Substrat, Geometrie und Beschichtung wählen. Die Reibsysteme DR und DR small ermöglichen das Reiben von Bohrungen mit geringem Schneidstoffeinsatz, wirtschaftlich, präzise und in sehr hoher Geschwindigkeit. Der effiziente Einsatz von Hartmetall- oder Cermetschneiden tragen zur Kostensenkung pro Bohrung bei.

Geradverzahnt für Sacklochbohrungen und links schrägverzahnt für Durchgangsbohrungen

Das Lagerprogramm des Reibsystems DR umfasst folgende Varianten: Für H7-Bohrungen mit 12 bis 50 mm Durchmesser in mm-Abstufungen und für Bohrungen von 52 bis 100 mm Durchmesser in elf weiteren Größen. Jede Abmessung ist mit zwei Schneidengeometrien erhältlich. Geradverzahnt für Sacklochbohrungen und links schrägverzahnt für Durchgangsbohrungen. Die ALCrN-Beschichtung überzeugt beim Bearbeiten von Stahl und Guss mit einer sehr hohen Warmhärte und einem hohen Oxidationswiderstand.

Sehr guten Gleiteigenschaften und die geringe Klebeneigung

Weitere positive Eigenschaften sind die sehr guten Gleiteigenschaften und die geringe Klebeneigung. Mit den Standardreibschneiden lassen sich auch Messing- und Bronzelegierungen wirtschaftlich bearbeiten. Das System DR small, das kleinste modulare Schnellwechsel-Reibsystem der Welt, ist in vier Größen für Reibdurchmesser von 7,6 bis 13,1 mm lieferbar. Auch DR small steht in geraden H7-Abmessungen ab Lager zur Verfügung. Verschiedene Schneidstoffe, Schneiden- und Schaftausführungen decken auch bei dem kleinen Reibsystem ein sehr breites Anwendungsfeld ab.

kb

Foto: Paul Horn GmbH
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