Image
Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Standardisierung. Während der Open Days 2024 bei Ceratizit diskutierte das Executive Board viel über die neue Strategie des viertgrößten Werkzeugherstellers. Melissa Albeck brachte es auf den Punkt: „Sustainability is not a goal, it’s a mission“. 
Foto: Harald Klieber
Nachhaltigkeit, Energieeffizienz, Standardisierung. Während der Open Days 2024 bei Ceratizit erklärte das Executive Board die neue Strategie des viertgrößten Werkzeugherstellers. Melissa Albeck brachte es auf den Punkt: „Sustainability is not a goal, it’s a mission“. 

Welt der Späne

„Sustainability is not a goal, it’s a mission“

Nachhaltigkeit ist das Top-Thema bei Ceratizit. Wie das im Innovationscenter in Reutte und im Technical-Center in Kempten gelebt wird, erzählen 15 Bilder.

Kennen Sie Bad Kreckelmoos? Eher Reutte und Kempten. Das waren die Stationen der Ceratizit Open Days 2024. Der weltweit viertgrößte Werkzeughersteller präsentierte zwischen zwei spannenden Podiumsdiskussionen am Dienstag und Mittwoch seine neuesten Werkzeuge im Innovations-Center in Reutte mit Titan- und Stahl-Zerspanungsprozessen auf einer Grob G1050, einer Mazak MTV-815/80 und einem DMG-Dreh-Fräszentrum, bevor während eines Rundgangs die Fertigung von der Pulverherstellung bis zur Beschichtung von Vollhartmetall- und Wendeschneidplatten-Werkzeugen gezeigt wurde.

Image
Schon der Eingang ins neue Produktionswerk der Plansee Gruppe war beeindruckend. Auf den 220x83x33 m hat Ceratizit auf vier Stockwerken  vor allem Zig Werkzeugschleifmaschinen der namhaftesten Hersteller installiert.
Foto: Harald Klieber
Schon der Eingang ins neue Produktionswerk der Plansee Gruppe war beeindruckend. Auf den 220x83x33 m hat Ceratizit auf vier Stockwerken  vor allem Zig Werkzeugschleifmaschinen der namhaftesten Hersteller installiert.

80.000.000 Euro für 220x83x33 m

Beeindruckend auch die neue Werkzeug- und Rohteilfertigung im naheliegenden Bad Kreckelmoos – im neuen, rund 80 Mio. Euro teuren, nun ein Jahr alten Fertigungskomplex, der auf vier Stockwerken und 220x83x33 m tatsächlich eine neue Dimension der Werkzeugfertigung darstellt. Es ist nach Angaben von Ceratizit die neueste Produktionsstätte der Plansee Group und in ihrer Bauweise auch die innovativste. Nachhaltigkeit, Kreislaufwirtschaft, Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit standen bei der Planung im Fokus und sind nun auch im Hauptfokus der Werkzeugentwicklung und -fertigung, betonte das Executive Board des Werkzeugherstellers rund um Vorstandsmitglied Melissa Albeck, Entwicklungsleiter Dr. Uwe Schleinkofer (im Bild oben rechts) und Ramiro Bengochea, dem Director of Global Sales in der Ceratizit Group. Uwe Schleinkofer machte sich vor allem stark für eine weitgehende Standardisierung von Maschinen, Werkzeugen bis Software sowie praxistaugliche Recycling-Konzepte.

Crazy ideas im neuen Technical-Center

Spannend war am zweiten Tag der Besuch der brandneuen, gerade bezogenen Ceratizit-Deutschland-GmbH-Zentrale in Kempten, die in Sichtweite der alten WNT- und Ceratizit-Vertriebszentrale in der Zeppelinstraße 12 auf vier Stockwerken auch mit einem großen Technical-Center ausgestattet ist und mittlerweile schon 350 Mitarbeiter beschäftigt. Highlights dort sind mehrere DMG-Mori-Maschinen: eine DMV 115 samt Roboter- und Teileautomation von Gressel und eine DMC 90U duoBlock, auf der Steffen Baur und Eike Ohmstede das Trochoidalfräsen und Tieflochbohren von Vergütungsstahl demonstrierten. Digital unterstützt, dokumentiert und analysiert wurden die Prozesse dabei mit den neuesten digitalen Tools von Ceratizit, als Tool-Scope-Paket installiert und in der Cera-Smart-Welt zusammengefasst werden. Wie wichtig indes das Technical-Center für Ceratizit ist, erklärte Andreas Kordwig, Managing Director der Ceratizit Deutschland GmbH. Es sei der Dreh- und Angelpunkt, einfach ideal, um den Kunden, den Zerspanern nicht nur die Effizienz der Ceratizit-Werkzeuge zu zeigen, sondern vor allem auch ‚crazy ideas‘ zu demonstrieren. Mit Mittelpunkt würde dabei mehr denn je die Digitalisierung stehen, die Ceratizit im Cera-Smart-Cockpit praktisch und übersichtlich zusammenfasst.

Dass Ceratizit nicht nur Werkzeuge fertigt und verkauft, sondern auch richtig effizient täglich an seine Kunden versendet, demonstrierte der Hersteller mit einem Einblick in das 1 Jahr alte Logistikzentrum, das ebenfalls in Kempten Leubas in Sichtweite des Sales-Gebäudes, aber auf der anderen Seite der A7 liegt. Im weitgehend automatisierten Lager, der Ceratizit Business Services GmbH, arbeiten derzeit 125 Mitarbeiter, bearbeiten pro Tag 4.000 Versendungen, mit durchschnittlich 24 t Gewicht, die in 74 Länder gehen. Highlight, so der Leiter Martin Wilhelm, sei natürlich die Liefer-Zuverlässigkeit: Denn alles, was bis 19 Uhr bestellt wird – und natürlich lagerhaltig ist – wird auch noch am gleichen Tag ausgeliefert – also aus dem vollautomatischen Hochregallager, das bereits zu 72% belegt ist, herauskommissioniert und bis 20 Uhr versendet.