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Foto: Kelch GmbH

Messtechnik

Maximale Flexibilität per App

Kelch hat seine neue Generation von Safecontrol 4.0 auf den Markt gebracht und das System zur Messung der Einzugskräfte von Maschinenspindeln überarbeitet.

Um die Einzugskraft von Werkzeugmaschinenspindeln zu verifizieren, entwickelte Kelch schon vor über 30 Jahren das erste Safecontrol-System und meldete entsprechende Patente an. Der Grundgedanke: Stellt man im Laufe der Maschinenlaufzeit fest, dass die Einzugskraft der Maschinenspindel nachlässt, lässt sich präventiv der Maschinenhersteller kontaktieren und ein möglicher Schaden durch geeignete Maßnahmen im Vorfeld vermeiden. Die erste Generation von Safecontrol bestand aus einem kabelgebundenen Auswertegerät, verbunden mit dem Kraftmessstab. Heute erlaubt die Elektronik einen minimalen Einbauraum und eine maximale Integration mit vielen nützlichen Features. Die neueste Generation Safecontrol 4.0 entstand somit auf der Basis des seit Jahren engen Praxisbezugs der Kelch-Entwickler und der Erfahrung aus zahlreichen Kundenprojekten.

Eindeutige Identifizierung − mehr Prozesssicherheit

„Safecontrol 4.0 ist das perfekte Messsystem für alle Kunden mit Werkzeugmaschinen. Um die Bedienung noch ergonomischer zu gestalten, haben wir eine App entwickelt, die mit dem Basisgerät kommuniziert. So ist eine Verwaltung der Messwerte auch über mobile Endgeräte wie das Smartphone möglich. Dank der eindeutigen Identifizierung mittels QR-Code bietet Safecontrol 4.0 absolute Prozesssicherheit bei der Zuordnung des Messwerts. Auf Wunsch erstellt die App ein Messprotokoll, das auch ausgedruckt werden kann“, erklärt Viktor Grauer, Mitglied der Geschäftsführung und Leiter des Innovationsmanagements bei Kelch. Die Anwender von Safecontrol 4.0 lesen die Einzugskraft und den Gerätestatus bequem über ein LCD-TFT-Display mit LED-Hintergrundbeleuchtung ab.

Das Plus an Ergonomie

Auch für ein Plus an Ergonomie ist gesorgt: Da die Maschinenspindeln in verschiedenen Positionen angeordnet sein können, muss der Kraftmessstab teilweise kopfüber eingespannt werden. In diesen Fällen greift die 3D-Lageorientierung des Geräts, sodass der Wert dennoch ergonomisch abgelesen werden kann − das lästige Verdrehen des Kopfes entfällt. Zudem lassen sich nach Angaben von Kelch an das Basisgerät über ein Gewinde jegliche Kegeladapter anschließen und sichern damit ein breites Einsatzspektrum. Mittels internem Speicher können die Anwender die Messungen dokumentieren, archivieren und anschließend am PC auslesen.

Das händische und fehleranfällige Aufschreiben der gemessenen Werte entfällt und spart damit wertvolle Arbeitszeit. Die Funktion des Kraftmessstabs basiert auf dem Prinzip der Dehnungs-messstreifen. Da die Dehnung und Stauchung des Materials in der Regel nur sehr gering ist, bewegen sich die elektrischen Signale im Millivolt-Bereich. Um diese Veränderungen prozesssicher und mit einer konstant hohen Absolut- und Wiederholgenauigkeit auswerten zu können, wird eine intelligente Elektronik benötigt, die prozesssicher und linear über einen bestimmten Messbereich funktioniert.

Der Kraftmessstab deckt nach Angaben von Kelch einen Messbereich von 2 bis 100 kN ab und weist dabei eine Messabweichung von nur 0,5 % des Messbereichsendwertes auf. Das entspricht einer Messungenauigkeit von 0,5 kN: Eigenschaften, die Safecontrol 4.0 zu einem weltweit einzigartigen System machen, betont Kelch. Andere Hersteller bieten für das Einsatzspektrum von 2 bis 100 kN bis zu vier verschiedene Basisgeräte, was vonseiten der Betriebe höhere Investitionen und deutlich mehr Aufwand für die Organisation und das Handling erfordert.

Intelligent vernetzt − per Grafik Trends erkennen

Ein weiteres Plus von Safecontrol 4.0 ist laut Kelch die Möglichkeit, über ein mobiles Endgerät und eine eigene App den Anwenderkomfort und die Prozesssicherheit bei den Messvorgängen zusätzlich zu erhöhen. Die übersichtliche, leicht verständliche App erlaubt es, einen eigenen Maschinenpark anzulegen und mittels QR-Code zu identifizieren. Pro Spindel wird lediglich ein QR-Code benötigt. Dieser Code wird mit der Kamera von Smartphone oder Tablet gescannt und einer Maschinenspindel zugeordnet. Ist die Zuordnung einmalig erfolgt, braucht der Nutzer zum Start des Messvorgangs nur noch den QR-Code zu scannen.

Die zugehörige Maschine wird automatisch ausgewählt und das System ist für die Messung bereit. Der gemessene Wert lässt sich sowohl am Kraftmessstab als auch in der App ablesen und wird per Knopfdruck bei der hinterlegten Maschine gespeichert. Das Notieren der Messwerte von Hand entfällt. Die in einem Zeitraum gemessenen Messwerte pro Spindel können dann in der App wahlweise tabellarisch oder als Grafik angezeigt werden. Mittels der Grafik lässt sich auf einen Blick ein Trend erkennen, ohne die einzelnen Messwerte manuell zu überprüfen und in separate Auswerteprogramme einzutragen.

Die Datenübertragung vom Kraftmessstab an das mobile Endgerät erfolgt per Bluetooth. Die Bedienung des Kraftmessstabs erfolgt schnell und einfach über den Einschaltknopf und einen Knopf zum Speichern oder Löschen der Messwerte. Safecontrol 4.0 ist mit Kegeladaptern für die gängigen Schnittstellen SK, BT, HSK, PSC erhältlich. Weitere Kegelgrößen liefert Kelch auf Anfrage.

cd