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Foto: GFAC

Spindeltechnik

Wie Step-Tec Präzision und Abtrag maximiert

Höchste Steifigkeit und Leistungsdichte bei schlanker Bauform. Das verspricht Step-Tec mit der neuesten Spindel HPC240 Aero für Grob- und Feinbearbeitung.

Die Step-Tec AG entwickelt und produziert seit 1995 Hochleistungs- und Hochgeschwindigkeits-Motorspindeln für die Bereiche Werkzeug- und Formenbau sowie Produktion und Aerospace. Von standardisierten Spindelplattformen bis zur kundenspezifischen Entwicklung. Die Präzisionsspindeln verrichten nach Angaben des Herstellers seit Jahren zuverlässige Zerspanungsarbeit in Fräs- und Schleifmaschinen führender Maschinenhersteller weltweit. Bis heute entwickelte und baute die Firma rund 100 verschiedene Spindelvarianten im Durchmesserbereich 90 bis 320 mm, welche einen Leistungsbereich bis 130 kW abdecken − im Bereich Titanzerspanung sogar bis 130 kW bei Drehmomenten von bis zu 1.200 Nm.

Mit der neusten Generation der HPC240-Aero-Spindel mit 20.000 min-1 ist es Step-Tec nun gelungen, die Präzision und zugleich den Materialabtrag auf das maximal Mögliche zu bringen. Wo früher zwei Spindeln in unterschiedlicher Aufspannung die Grob- als auch die Feinbearbeitung verrichtet haben, löst jetzt eine Spindel aufgrund ihrer ausgezeichneten Steifigkeit bei gleichzeitig schlanker Bauweise und hoher Rundlaufgenauigkeit souverän beide Aufgaben, berichtet der Hersteller. So ist die Repetitionsgenauigkeit durch eine einmalige Werkstückaufspannung gewährleistet. Die Referenz bei der Positionierung bleibt erhalten. Die Bearbeitungszeit reduziert sich somit wesentlich, denn die Nebenzeit für das erneute Aufspannen des Werkstücks zur Feinbearbeitung entfällt.

Programmierbar verstellbare Kühlmitteldüsen

Die Effizienz im Bearbeitungsprozess findet insbesondere dort statt, wo der Spanabtrag geschieht, nämlich an der Werkzeugschneide. Hier bietet die HPC240 Aero eine weitere Besonderheit: Durch den gezielten und je nach Bearbeitungssituation in seiner Winkelausrichtung flexibel einstellbaren Kühlstrahl kann sichergestellt werden, dass Wärme stets effizient abgeführt werden kann. Mit dieser ausgeklügelten Einrichtung kann der Auftreffpunkt des Kühlstrahls auf den Spanabtragspunkt gerichtet werden, dies flexibel vorprogrammierbar innerhalb eines CNC-Bearbeitungsprogramms für ein kontinuierliches Nachführen des Kühlstrahls, abgestimmt auf das zu bearbeitende Werkstück. Diese dynamische und hocheffiziente Kühlung steigert wesentlich die Bearbeitungseffizienz bei gleichzeitiger Erhöhung der Standzeit des Werkzeugs.

Immer das passende Werkzeug

Damit wird es möglich, ohne wesentlichen Unterbruch Werkstücke stets mit dem passenden Werkzeug zu bearbeiten. Dies empfiehlt sich gerade dann, wenn die geometrische Ausprägung des Werkstücks sehr unterschiedliche Anforderungen stellt oder, wenn von grober Schruppbearbeitung auf Feinbearbeitung mit anderer Werkzeuggeometrie umgestellt wird. Eine neue lagerlose Drehdurchführung für alle Medien erlaubt die Einbringung von Kühlschmierstoffen unter sehr hohem Druck für die Kühlung harter Werkstoffe wie Titan, Nickellegierungen und Edelstahl. Genau dosierte Minimalmengenschmierung ist dabei genauso möglich, dies bei wesentlich reduzierterem Verschleiß, bzw. höherer Lebensdauer der Drehdurchführung.

Querkräfte bestmöglich auf Ultra-Hochpräzisions-Hybridlager verteilt

Da die Step-Tec HPC240 Aero speziell für Bearbeitungen von Chrom-Nickel Stählen, Super Alloy und Titan im Aerospace- oder Energie Segment entwickelt wurde, galt es dem Thema dynamische Steifigkeit höchste Aufmerksamkeit zu widmen. Da aber bei der Bearbeitung, beispielsweise von Turbinenschaufeln, die Zugänglichkeit bis an den Fuss der Schaufel oftmals erschwert ist, darf die Spindel auch nicht zu breit bauen. Gelöst wurde dieser Widerspruch durch ein optimal konzipiertes Lagersystem, das in einem schlanken verlängerten Spindelkopf sitzt. Dabei werden die bei der Bearbeitung von zähen Werkstoffen, auftretenden sehr hohen Querkräfte bestmöglich auf mehrere, sehr kompakt bauende Ultra-Hochpräzisions-Hybridlager verteilt. Der schlanke lange Spindelkopf ist somit zugleich ein willkommenes Resultat dieser besonderen Anforderungen. Besondere Relevanz in Bezug auf dynamische Steifigkeit, Standzeit der Werkzeuge sowie erzielbare Präzision am Werkstück erfährt die Spindel somit durch ihre charakteristische Lageranordnung, welche auch für einen hervorragenden Rund- und Planlauf der HSK-A80 Schnittstelle sorgt, erklärt Step-Tec. Eine weitere Besonderheit ist das niedrige Gewicht, das circa 50 kg unter vergleichbaren Spindeln liegt. Dies unterstützt die Dynamik der Maschine bei Linear-, Positionier- und Schwenkbewegungen.

Enge Bearbeitungstoleranzen und hohe Oberflächengüte

Über den eingebauten Beschleunigungssensor werden Schwingungen bzw. positive und negative Beschleunigungen in allen drei Achsen stetig registriert. Dieses Profil kann sowohl in Echtzeit abgerufen werden und unterstützt so massgeblich die optimale Einstellung der Prozessparameter − als auch, dass die Signale im Falle einer Kollision in einem einer Black-Box ähnlichen Speichergerät erfasst werden können. Hier lässt sich dann im Nachgang auslesen, in welcher Richtung (x, y, z) die Hauptbewegung stattgefunden hat. Genauso kann festgestellt werden, wie die jeweiligen Funktionsparameter vor, während und nach dem Crash-Event waren.

Eigenschwingungen reduzieren

Keine Anregung von Eigenschwingungen gegenüber dem umgebenden System der Werkzeugmaschine über den gesamten Drehzahlbereich bis 20.000 min-1 war ein weiteres Entwicklungsziel, um letztendlich auch in diesem Bereich enge Bearbeitungstoleranzen und hohe Oberflächengüten in jeglicher Bearbeitungssituation möglich zu machen.

Schlüssiges Gesamtkonzept: Spindelwartung über den gesamten Lebenszyklus

Step-Tec hat sich gerade in der anwendungsspezifischen Auslegung von Motorspindeln einen Namen gemacht. Hier hat der Kunde nach Angaben des Herstellers die Möglichkeit, seine speziellen Anforderungen in einer seinen Wünschen gerecht werdenden Lösung umzusetzen, sei es beispielsweise auch im Bereich kryogener/CO2 basierter Kühlung. Projiziert auf den TCO (Total Cost of Ownership) ergibt sich damit selbst bei einem leicht höheren Einstandspreis in der Beschaffung oftmals die Lösung mit der höchsten Rentabilität.

Die Step-Tec-Spindel steht für Qualität und ist Garant für höchste Leistung und Zuverlässigkeit, verspricht der Hersteller. Die Motorspindel ist eine zentrale Komponente, welche pro Jahr bis zu 7.000 und mehr Betriebsstunden leistet. Damit Genauigkeit bewahrt wird, eine hohe Leistung permanent zu Verfügung steht und eine hohe Verfügbarkeit gesichert bleibt, sind fachgerechte Instandhaltung und präventive Wartungen unumgänglich, betont Step-Tec.

Angepasstes Wartungs- und Reparaturportfolio

Bei einem Ausfall der Spindel zählt neben den Kosten auch die Zeit bis eine Werkzeugmaschine wieder in die Fertigung eingegliedert werden kann. Mit dem auf die Kundenbedürfnisse angepassten Wartungs- und Reparaturportfolio bietet Step-Tec eine konsistente Lösung für jeden Kunden. Das Portfolio reicht von Vororteinsätzen für die Spindeldiagnose und Kleinreparaturen (SOR) über Werksreparaturen (SFR) bis hin zu einem weltumspannenden Spindelaustauschkonzept (SEP). Der Service besteht aus ausschließlich auf Spindeln spezialisierten Technikern unter Verwendung von originalen Step-Tec-Ersatzteilen. Dies sichert dauerhaft die Qualität und erbringt ein optimales Preis-Leistungs-Verhältnis über den gesamten Lebenszyklus, verspricht Step-Tec.

cd