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Foto: Rüdiger Kroh

Thema der Woche 8/2020

Wie Chiron den Service optmieren will: Ein Leben lang

Maßgeschneiderten Service für die gesamte Laufzeit der Maschine. Das verspricht die Chiron Gruppe für Maschinen ihrer Marken Stama, Scherer und Chiron.

Die Chiron Group will mit ihrem neuen Servicekonzept die Kunden ein Maschinenleben lang betreuen und hat gute Argumente dafür. „Unser Konzept Lifetime Solutions bietet die richtige Lösung zum richtigen Zeitpunkt“, betont Alexander Dörner, Leiter Service bei der Stama Maschinenfabrik GmbH, einem der vier Unternehmen in der Chiron Group.

Guter Service wird noch besser

Zwar habe man auch bislang schon die Kunden über die gesamte Maschinenlaufzeit begleitet, doch zukünftig werde man die bei den Serviceeinsätzen gesammelten Erfahrungen noch zielgenauer für eine bessere Beratung und maßgeschneiderte Leistungen nutzen. Frank Geiselhart, Leiter Global Service bei der Chiron Group, ergänzt: „Wir wollen im Service in eine aktive Position wechseln.“ Denn nach seiner Einschätzung sind bislang rund 70 % der Kunden mit einem reaktiven Wartungsmanagement unterwegs, bei dem immer ein Schaden der Auslöser ist. „Unser Ansatz ist es jetzt, bewusster zu agieren und dafür erfolgt derzeit ein Wandel auf beiden Seiten.“

Höhere Produktivität und Verfügbarkeit

Hinter Lifetime Solutions verbirgt sich ein Service-Gesamtpaket für höhere Produktivität und Maschinenverfügbarkeit. Es orientiert es sich vor allem an den unterschiedlichen Phasen des Lebenszyklus von Bearbeitungszentren, mit dem Ziel, allen Kunden weltweit passgenaue und individuelle Lösungen zu bieten.

Drei Phasen als Rahmen für erfolgreichen Service

Die Betriebsphasen Starten, Produzieren mit den Aspekten Produktionssicherung und Produktivitätssteigerung, sowie als dritte Phase Modernisieren, bilden den Rahmen für die Serviceleistungen. Diese reichen laut Geiselhart von der Wissensvermittlung, dem Instandhaltungsmanagement und den Servicevereinbarungen über Nachrüstungen und Modernisierungen bis hin zu Smart Services für die digitale Fertigung – je nach Bedarf des Kunden und nach Lebensphase der Maschine. Zu den klassischen Services vor Ort kommen also noch die Aspekte Vorausschauen, Vorausplanen und Vorausdenken hinzu.

Enge Verzahnung mit Smart-Services

Ende 2018 hat die Chiron-Group damit begonnen, alle nationalen und internationalen Serviceaktivitäten neu zu bündeln. Dabei sollen Synergien innerhalb der Gruppe intensiv genutzt und parallel die Spezialisierung der Marken gestärkt werden. „Wir haben in der Unternehmensgruppe mit den Marken Chiron, Stama und Scherer rund 500 Servicemitarbeiter in 26 Ländern“, erläutert Geiselhart. „Der Service macht etwa ein Drittel unseres Umsatzes aus und zur EMO 2019 haben wir plangemäß den Startschuss für unser neues Servicekonzept gegeben.“ Damit eng verzahnt sind drei Smart-Services-Pakete, die sich ebenfalls an den Phasen des Maschinen-Lebenszyklus orientieren.

Video: Chiron Group.

Ausfallzeiten reduzieren

Frank Egidi, Leiter Service bei der Scherer Feinbau GmbH, erklärt: „Efficiency Services unterstützen gezielt reaktives Wartungsmanagement durch beispielsweise garantierte Reaktionszeiten in der Hotline und Remote Service sowie Ersatzteillieferungen am nächsten Arbeitstag mit Hilfe von schnelleren Meldungseingängen und Transparenz, unterstützt durch das Software-Modul Remote Line.“ Ziel sei es, Ausfallzeiten zu reduzieren.

Foto: Chiron
Mit dem Servicekonzept Lifetime Solutions will die Chiron Group den Kunden in allen Betriebsphasen der Maschine begleiten.

Auf die Produktion abgestimmt

Condition Services bieten ein genau auf die Produktion des Kunden abgestimmtes zustandsorientiertes Wartungsmanagement. Unterstützt durch die Module Condition Line und Remote Line wird der Maschinenzustand erfasst und visualisiert sowie konkrete Handlungsempfehlungen gegeben. Dadurch soll die Verfügbarkeit bei gleichzeitig planbaren Kosten und Stillstandszeiten gesteigert werden. Für die Productivity Services kommen alle Smart-Line-Module zum Einsatz. Es wird nicht nur die Maschine, sondern der gesamte Fertigungsprozess analysiert, mit dem Ziel einer höheren Gesamtanlageneffektivität.

Service ist ein langfristiger Prozess

Die Umsetzung des Servicekonzepts in die Praxis ist ein langfristiger Prozess. „Wir haben es mit sehr unterschiedlichen Märkten und technischen Voraussetzungen beim Kunden zu tun, daher ist es für uns ein Thema, das sich über die Jahre entwickeln muss“, urteilt Geiselhart. Gerade beim Schritt zur aktiven Instandhaltung würden sich die Effekte nicht sofort einstellen. Außerdem gehöre zum Service zukünftig auch ein gewisses Beratungs- und Verkaufsgeschick sowie der stetige Ausbau des Vertrauensverhältnisses. Doch gerade die Angebote zur präventiven Wartung werden von Kundenseite gerne angenommen. „Bislang haben wir ausschließlich positives Feedback“, resümiert Dörner.