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Foto: NCFertigung
Die Werkzeugtrends mit der 14. Schmalkalder Werkzeugtagung im Visier: Florian Welzel, Frank Bartholmä und Hochschul-Präsident Prof. Dr. Gundolf Baier versprechen spannende Vorträge und corona-konforme, entspannte Gespräche.

THEMA DER WOCHE 35/2021

Werkzeugtagung präsentiert Werkzeugtrends

Die 14. Schmalkalder Werkzeugtagung läuft am 10. und 11.11. im Audimax der Hochschule. Dort präsentieren in zwei Tagen 21 Experten die wichtigsten Werkzeugtrends.

Sämtliche Werkzeugtrends von Digitalisierung, Automatisierung, Additiver Fertigung bis zur Künstlichen Intelligenz kündigten der neue GFE-Schmalkalden-Geschäftsführer Dr.-Ing. Florian Welzel und sein Vorgänger Prof. Dr.-Ing. Frank Barthelmä für die kommende, die 14. Schmalkalder Werkzeugtagung an. Ab Mittwoch, 10.11 um 9 Uhr, bis Donnerstagnachmittag berichten insgesamt 21 Experten über die aktuellen Werkzeugtrends.

Die aktuellen Werkzeugtrends auf der 14. Schmalkalder Werkzeugtagung

Eröffnet werden die fünf Vortragsblöcke von Stefan Zecha, dem Vorsitzenden des VDMA-Fachverbandes Präzisionswerkzeuge, der über den Stand und die Perspektiven der Werkzeugindustrie berichtet. Gerade die deutschen Hersteller für Zerspanwerkzeuge würden aktuell stark von der global gestiegenen Nachfrage an ihren Werkzeugen profitieren, erklärte Stefan Zecha während der Online-Pressekonferenz am 24. August. Es gebe viele positive Vorzeichen für das zweite Halbjahr 2021. Mit der Geschäftsentwicklung seien die im VDMA organisierten Werkzeughersteller durchwegs zufrieden. Man hätte sich gut erholt von der Corona-Krise, die besonders 2020 den Werkzeugherstellern Umsatzrückgänge von deutlich über 20 % beschert hatte.

Starkes Exportwachstum – in Italien um 35 %

In Summe, so Stefan Zecha, seien die Umsätze der gesamten Präzisionswerkzeuge von 10,6 Mrd. EUR in 2019 auf 8,4 Mrd. in 2020 gefallen. Für das laufende Jahr 2021 würde man aber mit eben einer guten Erholung rechnen. Der VDMA-Fachverband prognostiziert für 2021 ein Plus von 15 % und rechnet damit in Summe mit einem Produktionswert von 9,7 Mrd. EUR. Vor allem die Entwicklung der Zerspanwerkzeug-Exporte würden nach Angaben von Stefan Zecha Anlass zu positiven Prognosen für 2022 geben. Demnach hätten sich besonders die Exporte nach China, in die Schweiz, Frankreich, Österreich, Polen und vor allem auch nach Italien sehr gut entwickelt. In Summe seien die Exporte von Januar bis Mai gegenüber 2020 um 12 % gestiegen. Sehr stark sei Italien gewesen, die auf hohem Niveau rund 35% mehr Zerspanwerkzeuge aus Deutschland geordert hätten. Mehr Werkzeuge hätten nur noch die Schweiz (+28 %) und China (+18 %) gekauft.

Herausforderungen und Probleme der Branche

Dennoch sprach Stefan Zecha natürlich auch die Probleme der Branche an: Aktuelle Herausforderungen seien die Rohstoffversorgung und die damit verbundene Preisentwicklung. Momentan würden bereits für wichtige Kundenbranchen Produktionsausfälle durch Materialmangel registriert. Zu vermeiden sei nun vor allem eine erneute Verschärfung der Coronalage, die die derzeit positive Geschäftsentwicklung bedrohen könnte, betont Stefan Zecha. „Die neue Bundesregierung muss vor allem die Bürokratie abbauen“, forderte der Vorsitzende des Fachverbandes Präzisionswerkzeuge. Dieser besonders in Deutschland vorherrschende hohe Bürokratieaufwand würde zusammen mit weiteren innovationsfeindlichen Rahmenbedingungen eben kein gutes Umfeld für die Entwicklung neuer Technologien und damit weiteres Umsatzwachstum in Deutschland schaffen.

Anmeldung zur 14. Schmalkalder Werkzeugtagung

Als sehr positiv und maximal innovationsbelebend bewertet Stefan Zecha indes die zuletzt 2018 veranstaltete Schmalkaldener Werkzeugtagung, die in diesem Jahr erstmal von Florian Welzel geleitet wird. Der neue GFE-Geschäftsführer verspricht zur 14. Schmalkalder Werkzeugtagung ein abwechslungsreiches Programm mit namhaften Referenten aus der Branche, interessante Live-Vorführungen sowie ein angeregtes Networking. Unter dem Motto ‚Werkzeugtechnik der Zukunft – smart – digital – zukunftsweisend‘ werden auch als besondere Schwerpunkte Lösungen dabei sein, die sich aus gegenwärtigen und künftigen Anforderungen der Anwenderindustrie angesichts zunehmender Digitalisierung und Vernetzung in intelligenten Prozessketten bzw. im System Werkzeug, Maschine und Prozess ergeben, betont Florian Welzel. Ebenso würden neuste Forschungs- und Entwicklungsergebnisse in den Vorträgen der Referenten aus namhaften Forschungseinrichtungen der Fertigungstechnik enthalten sein. Traditionell begleitet wird die Fachtagung durch die Präsentation neuster Werkzeuge, Technologien und Forschungsergebnisse im GFE-Versuchsfeld am Nachmittag des zweiten Veranstaltungstages. Wer an der Tagung teilnehmen will, dem empfiehlt Florian Welzel das Programm mit weiteren Informationen zur Anmeldung und Hotelbuchung zum Download. Oder die direkte Anmeldung über den VDMA: https://www.vdma.org/kalender/-/event/view/2780fee0-dc04-4108-8b79-8e53916e1f61/smbAddresse_UUID.

Hochkarätige Referenten treffen - spannende Themen hören

Dass die Tagung spannend wird, versprechen schon die Referenten, die dort auch während der Kaffee- und Mittagspausen ansprechbar sind: wie Prof. Dr.-Ing. Bernhard Karpuschewski vom Leibniz-Institut für Werkstofforientierte Technologien IWT der Universität Bremen, Prof. Dr.-Ing. Thomas Bergs vom WZL der RWTH Aachen oder Dr.-Ing. Georg Kappmeyer von Rolls-Royce Deutschland, die über moderne Werkzeugentwicklung samt Simulation, KI und automatisierte Inline-Werkzeugverschleißmessung sprechen und wie damit im Zeitalter der Digitalisierung moderne Triebwerkskomponenten hergestellt werden. Tief in die Werkzeugentwicklung steigen unterdessen die Experten Dr.-Ing. Dirk Sellmer, Dr.-Ing Matthias Luik, Denis Thiermann, Max Prem, Dr.-Ing. Uwe Schleinkofer und Dr. Stefan Sattel von den Unternehmen Mapal, Horn, Zecha, Wema, Ceratitzit und Gühring ein. Spannend auch weitere Vorträge der TU Dortmund (Bohrungsfeinbearbeitung mittels lokal angepasster Schneidenmikrogestalt) und von der Uni Stuttgart (Zerspanung additiv gefertigter Bauteile – die additiv-subtraktive Prozesskette).

Die richtige Einstimmung auf den Donnerstagnachmittag übernimmt dann wiederum Florian Welzel mit dem ‚Ausblick auf Schwerpunkte der Versuchsfeld-Präsentation; neuste Forschungsergebnisse der GFE und ihrer Partner‘, mit dem der GFE-Geschäftsführer nach dem Mittagessen zu den Live-Vorführungen der aktuellen Werkzeuge und Technologien einlädt, die mit den F&E-Ergebnissen präsentiert werden. www.gfe-net.de