Was bringt die Automatisierung des Werkzeugschleifens?

Das Schleifen von Werkzeugen wird mehr und mehr automatisiert. Wir haben daher im NCF-Check die Einschätzungen von den drei Schleifmaschinenherstellern Anca, Vollmer und Walter eingeholt. Die Fachleute zeigen die Möglichkeiten zur Effizienzsteigerung auf und nennen ihre Automatisierungslösungen.

Die Vorteile von Automatisierungslösungen beim Werkzeugschleifen sind vielfältig. Die Anbindung der Fertigung an die Unternehmenssysteme ermöglicht transparente Maschinenverfügbarkeit und -auslastung sowie eine zentrale Datenhaltung. Die zentrale Arbeitsvorbereitung, automatische Beladung der Schleif- und Messmaschinen sowie vor- oder nachgelagerte Prozesse kann Schichtarbeit überflüssig machen, Ausschuss reduzieren und den Fachkräftemangel bekämpfen. Anwender können dem hohen Wettbewerbsdruck mit gesteigerter Qualität und Flexibilität sowie niedrigeren Kosten begegnen. Die Nachfrage nach solchen Lösungen ist sehr groß. Wir liefern heute etwa 90 % unserer Maschinen mit Automation aus. Da die Rahmenbedingungen fast überall unterschiedlich sind, bietet Anca einen flexiblen Lösungsbaukasten. Neben der integrierten Werkstückautomation per Lader oder Roboter bieten wir RFID-Systeme für die chaotische Fertigung an. Unser Baukasten für die Fertigungsautomation AIMS umfasst zudem eine Serverlösung für die Prozesssteuerung und Anbindung an die Unternehmenssysteme, Monitoring-Software oder eine automatische Beschickung mittels spezieller Werkzeugpaletten und Flurförderfahrzeuge.

Da der eigentliche Schärfprozess mehr oder weniger ausgereizt ist, liegt in den Nebenzeiten noch viel Potenzial. Ein großer Trend wird deshalb in den nächsten Jahren die Automatisierung sein. Durch sie können Werkzeughersteller ihre Betriebsabläufe optimieren und Nebenzeiten reduzieren. Deshalb steigt bei Vollmer die Nachfrage nach Automatisierungen stetig an und sie sind bei über 90 Prozent unserer V-Grind-Maschinen mit von der Partie. Da gibt es Schleifscheibenwechsler, die quasi zum Standard gehören, oder auch optionale Automatisierungen wie Palettenmagazine und Freiarmroboter. Bis zu 900 Werkzeuge mit unterschiedlichen Schaftdurchmessern können unsere V-Grind-Maschinen in einer mannlosen 24/7-Schicht schleifen. Es geht dabei nicht nur um hohe Stückzahlen, denn mit intelligenten Lösungen lassen sich auch kleine Losgrößen automatisiert fertigen. Softwarebasierte Anwendungen führen Werkzeuge mit verschiedenen Geometrien und Durchmessern der Maschine sicher zu und steuern den Schleifprozess. Zudem werden Werkzeughersteller dank IoT-basierten Datenanalysen in der Lage sein, selbst komplexe Schleifvorgänge automatisiert zu beherrschen.

Im Zuge der Digitalisierung von Produktionsabläufen steigen die Anforderungen an die Qualität und die Reproduzierbarkeit von Produktionsprozessen. Mit unseren verschiedenen Automatisierungslösungen bietet Walter den Kunden ein großes Leistungsangebot an, um Schleif-, Erodier- und Messmaschinen vollständig in den Materialfluss zu integrieren. Durch immer weitergehende Automatisierung wird die durch den Faktor Mensch verursachte Fehlerquote reduziert oder eliminiert und die Reproduzierbarkeit der Prozesse gesteigert. Die Nachfrage an Automatisierungslösungen nimmt immer mehr zu. Werkzeugproduzenten wollen für die Zukunft gerüstet sein und treffen Vorkehrungen, um den Automatisierungsgrad zu erhöhen. Automatisierung wird immer mehr zu einem wichtigen Schlüsselfaktor, da es immer schwieriger wird Fachkräfte zu finden. Die Automatisierungsangebote von Walter reichen vom Top Lader, der direkt im Arbeitsraum der Maschine integriert ist, über 6-Achs-Roboter zur Werkstückbeladung bis zu Schleifscheibenwechslern oder integrierten Reinigungs- und Laserbeschriftungssystemen. Außerdem bieten wir das automatische, elektrische Vermessen der Referenzpunkte der Achsen sowie der Schleifspindel an.