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Foto: Kelch
Digitalisierung im Voreinstellzentrum am Beispiel des Werkzeugeinstellgerät Kenova Setline H3: Kelch-Berater Bastian Birkenfeld und Frank Erbstößer, Leiter der Einstellerei bei Schütte.

Messtechnik

Voreinstellgerät zur Digitalisierung

Digitalisierung in der Fertigung: Schütte hat sein Voreinstellzentrum für Mehrspindelautomaten mit Voreinstellgeräten von Kelch erweitert.  

Digitalisierung mit großen Schritten: Im Rahmen eines Lean-Workshops wurde beim Werkzeugmaschinenhersteller Schütte am Hauptsitz in Köln entschieden, die Endmontage aller Mehrspindeldrehautomaten neu zu strukturieren und dort auch die Einstellarbeiten samt Voreinstellgeräten anzusiedeln. Im Zuge dieser Umstrukturierung erhielt die Einstellerei unter der Leitung von Dipl.-Ing. Frank Erbstößer einen zentral gelegenen Raum für die Voreinstellung der Schneidwerkzeuge. Um die Werkzeugvoreinstellung für alle Drehautomaten abzudecken, bietet der Raum Platz für zwei Voreinstellgeräte. Die Neuorganisation bringt mehrere logistische Vorteile: Sowohl die Mitarbeiter einschließlich der Konstrukteure als auch die Kunden, die zur Vorabnahme kommen, haben seit der Umstellung deutlich kürzere Wege und sparen wertvolle Arbeitszeit.

Gemeinsame Entwicklung und Digitalisierung verbinden Fertigung und Voreinstellgeräte

Aufgrund der über 30-jährigen Geschäftsbeziehungen mit Kelch präsentierte Schütte dem Kooperationspartner seine neuen Pläne und man analysierte gemeinsam mit Berater Bastian Birkenfeld von Kelch, welches Voreinstellgerät für die geplanten Anwendungen die besten Voraussetzungen mitbringt. Die Wahl fiel auf das Werkzeugeinstellgerät Kenova Setline H3, das Kelch in enger Abstimmung mit Schütte entwickelt hatte. „Bei der gemeinsamen Entwicklungsarbeit stand eine optimale Ausstattung für die Zielmärkte im Fokus, und zwar zu einem ausgewogenen Preis-Leistungsverhältnis“, berichtet Frank Erbstößer von der Firma Schütte. „Wir sind weltweiter Technologieführer im Bereich Mehrspindeldrehautomaten“, so Erbstößer: „Entsprechend hoch sind unsere Qualitätsstandards. So kontrollieren wir beispielsweise täglich sämtliche kritischen Fertigungsmittel mithilfe hochmoderner Messmittel und Prüfmaschinen.“   

Beliebt bei den Mitarbeitern: Kenova Setline H3

Das innovative Werkzeugeinstellgerät Kenova Setline H3 zeichnet sich durch eine kompakte Bauweise aus. Das stabile, präzise messende System erlaubt die Anbindung an Werkzeugverwaltungssysteme sowie an zahlreiche weitere Schnittstellen und ist damit fit für Industrie 4.0-Anwendungen. Ausgestattet mit einer thermostabilen und FEM-optimierten Feroguss-Konstruktion bestehen optimale Voraussetzungen für alle Einsatzbedingungen bei gleichbleibend hoher Präzision. Das Einstellgerät bietet eine variable Tischbestückung, sodass beispielsweise auch ein Aufbau mit drei Werkzeughaltern und einer CNC-Spindel möglich ist.

Perfekt auf Mehrspindelautomaten abgestimmt

Darüber hinaus verfügt es über ein intelligentes Bildverarbeitungs- und Kamerasystem zur bedienerunabhängigen Einstellung und Messung. „Die Messwege dieses Modells sind mit X = 420 und Z = 300 mm perfekt auf die Werkzeuge unserer Produktgruppe Mehrspindelautomaten abgestimmt“, unterstreicht Frank Erbstößer.  Zur μm-genauen Feinverstellung der X- und Z-Richtung bietet Kenova Setline H3 eine manuelle Einhandbedienung der X- und Z-Achsen mit Endlosfeinverstellung.

„Obwohl noch ein anderes Werkzeugeinstellgerät im neuen Voreinstellzentrum zur Verfügung steht, nutzen mittlerweile alle Mitarbeiter nur noch das Kenova Setline H3“, lautet die Zwischenbilanz von Frank Erbstößer. Das Werkzeugvoreinstellgerät kommt auch für die Ausrüstung der neuen Einspindler-Serie ECX, wahlweise mit Spindeldurchmessern von 46 oder 65 mm, zum Einsatz. „Mit der Neuentwicklung ECX 46 / 65 haben wir ein einzigartiges, vollkommen neues Maschinenkonzept realisiert, das auf unseren bewährtesten Komponenten und Funktionseinheiten basiert“, so Erbstößer.

Intelligente Vernetzung mit der Werkzeugverwaltung

Über die mitgelieferte Software Easy lassen sich die über Kenova Setline H3 eingestellten Daten wahlweise mittels Etikettendruck, Datenübertragung über das Netzwerk, Anbindung an Werkzeugverwaltungssysteme, CAM-Systeme oder mittels QR-Code übermitteln. Bei Schütte ist derzeit die Option QR-Code im Einsatz, die sich seit der Inbetriebnahme des neuen Werkezugeinstellgerätes sehr gut bewährt. Aus der intelligenten Vernetzung der Kenova-Setline-H3-Daten mit der Schütte-Software SICS.ToolManagement entstehen dabei zahlreiche Vorteile. So sind die Daten schneller verfügbar, außerdem entfallen Ablesefehler, sodass Schütte von mehr Prozesssicherheit profitiert. Zudem kann die Produktion flexibel über die Daten verfügen, sodass auch Logistikprozesse optimiert werden können. „Insgesamt sprechen wir schon mit dieser ersten Vernetzung von einem wichtigen Schritt für unsere ressourcenschonende Kreislaufwirtschaft. Und das, obwohl das Potenzial der Kenova Setline H3 für uns noch reichlich Reserven bereithält“, berichtet Erbstößer. Bastian Birkenfeld von Kelch erläutert: „Gerade im Bereich Mehrspindler ist die Wiederholgenauigkeit der Messergebnisse entscheidend für ein einheitliches Maß der Werkzeuge. Wir freuen uns, dass die Firma Schütte diese Sicherheit jetzt mit der neuesten Generation unserer Werkzeugeinstellgeräte realisiert, und haben sie im Rahmen unserer Kooperation sehr gerne mit unserem Kenova-Setline-H3-Gerät beliefert.“

Ergänzend dazu stellte Kelch dem zentralisierten Voreinstellzentrum von Schütte das modulare Schrumpfgerät i-tec M zur Verfügung, das mit sekundenschnellem Aufheizen und einer patentierten Kontaktkühltechnologie zusätzlich zu effizienten Prozessen bei der Fertigung der Mehrspindler beiträgt. Für die Werkstattlogistik kommen ergänzend Varitul-Transportwagen aus dem Hause Kelch zum Einsatz.