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Foto: Starrag

Bearbeitungszentren

Von Autonomie und Multitalenten...

Starrags Automatisierungssystem ist eine mobile Plattform, die auf Antrieben von SEW basiert. Neu ist auch das 5-Achs-BAZ Heckert T45 mit Drehtisch.

Der Anteil automatisierter Fertigungsanlagen steigt seit Jahren kontinuierlich an. Mehr als die Hälfte der im vergangenen Jahr projektierten Starrag-Maschinen wurden in eine Automatisierungslösung eingebunden oder gleich als Bestandteil einer komplexen Anlage geplant, betont das Schweizer Unternehmen. Die Bearbeitungszentren in Fertigungsstraßen sind vorrangig linear angeordnet oder werden zu Fertigungsinseln zusammengestellt, wobei die Automatisierung über einen Roboter realisiert wird. In beiden Fällen gilt es eine große Fläche vorzuhalten, auf der Automatisierung und Maschine an einem Fleck vereint werden. Diese Notwendigkeit verschlingt Investitionsressourcen und mindert die intralogistische Flexibilität des Kunden nachhaltig, heißt es weiter.

Für unterschiedliche Transportaufgaben geeignet

Starrag möchte seinen Kunden diese Flexibilität zukünftig verfügbar machen und gleichzeitig die Möglichkeit zum Senken der Investitionskosten bieten. Also galt es, die Grenzen aktueller Automatisierungslösungen aufzubrechen, um einen flexiblen Weg zu finden. Mit dem Heckert Autonomous Vehicle (AV) wurde jetzt auf der AMB ein umfassendes Automatisierungssystem zum autonomen Abarbeiten von Transportaufträgen als Weltneuheit erstmals präsentiert. Gesteuert durch einen Leitrechner, kann das Heckert AV unterschiedliche Transportaufgaben innerhalb der autonomen Fertigung übernehmen. In der Version Heckert AV@tool tauscht es beispielsweise Werkzeuge zwischen den Maschinen oder wechselt verschlissene Werkzeuge automatisch aus. Der Heckert AV@service sorgt dafür, dass Spänekübel rechtzeitig getauscht werden. Ganz besonders vielseitig interagiert das Heckert AV@logistic mit seinem Umfeld, so der Hersteller. Diese Ausführung transportiert Europaletten oder ähnliche Packmittel direkt aus dem Lager oder aus der Fertigung zum Komplettieren an den Arbeitsplatz der Fachkraft.

Auf der AMB zeigte Starrag die vierte Lösung aus dem Heckert-AV-Ensemble, den Werkstück-Jongleur Heckert AV@pallet. Er transportiert ganze Maschinenpaletten samt Werkstück vom zentralen Rüstplatz in einen frei stehenden Palettenspeicher oder direkt zur Maschine in den Werkzeugwechsler und wieder zurück zum zentralen Rüstplatz. Mit diesem frei skalierbaren System, das sich kompatibel zu nahezu jedem Hallenlayout und Schwankungen in der Auslastung verhält, befreit Starrag nach eigener Aussage seine Kunden nicht nur vom Zwang zur linearen und konsistenten Anordnung seiner BAZ-Automatisierung, sondern liefert darüber hinaus die ganzheitliche Lösung für die Intralogistik der Produktion von morgen.

Kompaktes Multitalent

Mit dem 5-Achs-Bearbeitungszentrum Heckert T45 stellte Starrag auf der Messe zudem erstmals das neue Multifunktionstalent vor. Das besondere Kennzeichen ist laut Angaben ein sehr kompakter und zugleich robuster Maschinenaufbau sowie eine Dreh-Schwenk-Einheit mit 500-mm-Rundpalette, die speziell für Drehoperationen konzipiert wurde. Dazu passend hat die Maschine eine steife HSK-T100-Spindel für hohen Spanabtrag. Das Arbeitsspektrum des Bearbeitungszentrums reicht vom Fräsen und Drehen bis zu komplexen Verfahren wie dem Verzahnungsfräsen. Entwickelt wurde es zur Komplettbearbeitung verschiedener, anspruchsvoller Bauteile aus der Antriebstechnik, Hydraulik und dem allgemeinen Maschinenbau, heißt es weiter.

Serienmäßig mit HSK-T100-Werkzeugaufnahme

Das temperatur- und schwingungsstabile Maschinenbett aus Mineralguss ist mit seinem zentral angeordneten Späneförderer und dem integrierten Kühlmittelaggregat so kompakt aufgebaut, dass der Platzbedarf inklusive Kühlschmierstoff-Versorgung deutlich kleiner ausfällt als bei vergleichbaren BAZ im Markt, betont Starrag. Auch die weitere Peripherie wurde so in den Maschinenraum integriert, dass bei aller Kompaktheit eine sehr gute Zugänglichkeit und Servicefreundlichkeit gewährleistet sei. Dazu komme die hohe Produktivität. Anstatt Bauteile bis zur Fertigstellung auf mehreren Maschinen zerspanen zu müssen, genüge hier in den meisten Fällen eine Spannung – sogar bei verzahnten Teilen. So erreiche die Heckert T45 beim Verzahnen von Werkstücken im Vergleich zu herkömmlichen 5-Achs-Zentren einen Produktivitätsvorteil von bis zu 25 %. Die entscheidende Komponente der Maschine ist laut Hersteller die Dreh-Schwenk-Einheit. Den Entwicklern sei es gelungen, das auf den größeren HEC-Zentren bewährte A-Achs-Konzept in diese kompakte Maschine zu übertragen. Der Drehtisch erreicht eine Maximaldrehzahl von 900 min-1. Um dabei einen hohen Spanabtrag zu ermöglichen, wird die Heckert T45 serienmäßig mit HSK-T100-Werkzeugaufnahme ausgeliefert. Denn deren große Plananlage sorgt für die erforderliche steife Werkzeugverbindung.

Vom flexiblen Fertigungssystem bis zur Großserienproduktion

Auch für verschiedene Werkstückautomatisierungskonzepte ist das Bearbeitungszentrum vorbereitet – vom flexiblen Fertigungssystem bis zur Großserienproduktion mit gerichtetem Werkstückfluss. Für den Einstieg in die flexible Automatisierung haben die Chemnitzer sogar ein eigenes platzsparendes System entwickelt, das sechs Paletten und eine Rüststation enthält – genug für eine kleine, flexible Fertigungszelle.

cd