In Zusammenarbeit mit der MT Analytics GmbH aus Aachen hat Mazak ein Kooperationsprojekt mit dem Ziel gestartet, den laufenden Bearbeitungsprozess virtuell und live zu verfolgen. Der Maschinenbediener hat zu jeder Zeit die Möglichkeit, eventuelle Qualitätsveränderungen während der Bearbeitung live am Digitalen Zwilling zu überwachen.
Einzelne Bearbeitungsschritte können pro Bauteil analysiert werden, wodurch die Nachverfolgbarkeit der Qualität jederzeit gewährleistet ist. Ganze Werkstückchargen, die außerhalb der Toleranz liegen, gehören damit der Vergangenheit an, denn die Qualität für jedes Bauteil kann unmittelbar überprüft werden.
Virtuell und prozessparallel messen
Der Vermessungsprozess läuft dabei völlig virtuell und prozessparallel ab. Der Anwender kann während der Bearbeitung virtuell Messungen vornehmen und bei Bedarf die Bearbeitungsparameter gezielt anpassen, ohne dass das Bauteil aus der Maschine entnommen und der Produktivbetrieb unterbrochen werden muss. Dies eliminiert zusätzlich aufwändige Transporte und Liegezeiten zu Vermessungsstationen.
Darüber hinaus kann der Werkzeugverschleiß bestimmt werden, indem kontinuierlich die Eingriffsbedingungen des Werkzeugs ermittelt und über eine Simulation mit den tatsächlich gemessenen Prozesskräften ins Verhältnis gesetzt werden. Die Überwachung ermöglicht es, die Standzeiten von Werkzeugen bei unterschiedlichen Bearbeitungen weiter zu erhöhen. Die so identifizierten Kennwerte liefern so laut Mazak häufig einen besseren Indikator für den Werkzeugverschleiß als die klassisch verwendete Eingriffszeit oder Losgröße. Das Herzstück des Digitalen Live-Zwillings bildet neben einem Softwaremodul das Spindle Force Kraftmesssystem, mit dem die Prozesskräfte hochgenau gemessen werden.
ak