Hersteller von industriellen Teilen stehen häufig vor der Herausforderung, unter schwierigen Bearbeitungsbedingungen die geforderte Qualität zu erzielen. Sowohl im Maschinenleerlauf als auch während der Bearbeitung können sich durch Kondensation von Kühlmitteln, Schmiermitteln oder Schneidölen Schmutzablagerungen in der Werkzeugmaschine bilden. Diese Verschmutzungen erschweren es den Wegmesssystemen, die korrekte Position der Achsen der Maschine zu bestimmen. Dadurch kann es schon beim Einschalten der Maschine aber auch im Fertigungsprozess selbst zu Verzögerungen kommen.
Messen unter schwierigen Bearbeitungsbedingungen
Fagor Automation, Hersteller von CNC-Steuerungen, Wegmesssystemen und Positionsanzeigen, hat sich dieser Problematik angenommen und die zukunftsweisende optoelektronische 3Statech-System entwickelt. Diese patentierte Technologie ist in der Lage, Verschmutzungen des Systems zu erkennen und aus der Messung herauszurechnen. Messergebnisse sind damit auch unter schwierigsten Bearbeitungsbedingungen wesentlich genauer als bei herkömmlichen Systemen. Das neue System liefert redundante Informationen über die absolute Position. Während des Betriebs des Messsystems verwaltet die Software all diese redundanten Informationen und überprüft kontinuierlich die ermittelte Position, um sicherzustellen, dass sie korrekt ist und nicht außerhalb des sicheren Positionswertes liegt. Darüber hinaus kann sie alle Fehler erkennen, die den sicheren Betrieb der Maschinenachse beeinträchtigen könnten. Das Ziel ist es, dem Maschinenbediener unter allen potenziell gefährlichen Umständen höchste Leistung und funktionale Sicherheit zu gewährleisten.
Unempfindlicher gegenüber Vibrationen
Die 3Statech-Technologie ist in die linearen Systeme der erst vor kurzem am Markt vorgestellten Serie 3 integriert. Diese wurde jetzt durch die Wegmesssysteme L3 mit Längen bis 50 m erweitert. Die Messsysteme der Serie 3 sind extrem robust und langlebig. Die für die Dichtlippen verwendeten Fluorpolymere zeichnen sich durch hohe Chemikalien- und Temperaturbeständigkeit aus. Die neu entwickelten Montageschienen der Serie 3 sind steifer und gegenüber thermischen Schwankungen stabil. Die Serie 3 bietet neben der 3Statech-Technologie weitere Neuentwicklungen in den Bereichen Mechanik, Optoelektronik und Software. Dazu gehört zum Beispiel in den S3-Messsystemen ein kleinerer leistungsfähigerer Lesekopf, der die Einbaufähigkeit der Systeme positiv beeinflusst. Das neue Design der Aluminiumprofile macht die Messsysteme insgesamt unempfindlicher gegenüber Vibrationen in der Maschine wie sie besonders bei schweren Bearbeitungen vorkommen. In den G3-Messsystemen wurde das Aluminiumprofil verstärkt, um den in der Bearbeitung erzeugten Vibrationsfrequenzen besser standzuhalten. Diese Messsysteme sind damit nun selbst bei Vibrationen von bis zu 300 m/s2 voll funktionstüchtig. Die Neugestaltung der mechanischen Komponenten der Serie 3 resultiert in höherer Genauigkeit. Gleichzeitig liefern die leistungsstarke kundenspezifisch entwickelte Elektronik und die darin eingebettete Software eine Auflösung im Nanometerbereich bei hohen Betriebsgeschwindigkeiten. Das Ergebnis ist ein reibungsloser, störungsunempfindlicher und genauer Betrieb.
Ausgaberichtung frei wählbar
Bei den neuen L3-Messsystemen sind die Luft- und Stromanschlüsse auf beiden Seiten des Kopfes integriert, so dass die Ausgaberichtung frei wählbar ist, ohne dass der Kopf verändert werden muss. Das ist am Markt einzigartig. Das neu gestaltete Bandspannsystem erlaubt das Einführen des Lesekopfs von beiden Seiten aus, auch wenn das Band installiert und gespannt ist. Das Bandsubstrat ist mit einem Anti-Fehler-System ausgestattet, das eine falsche Installation verhindert und damit zeitraubende Verzögerungen bei der Installation. Die Module, die für den Zusammenbau eines sehr langen Messsystems erforderlich sind, verfügen nun über eine spezielle Endbearbeitung, die das Aneinanderfügen erleichtert. Eine Gummidichtung verhindert hier das Eindringen von festen und flüssigen Verunreinigungen in das Messsystem. Zusätzlich eingeführte Laufbänder verhindern ein Springen des Lesekopfes bei den Modulübergängen und damit eventuelle Messfehler an diesen Stellen. Die gesamte Serie 3 verfügt über eine breite Palette an Anschlussmöglichkeiten durch serielle digitale Kommunikationsprotokolle, einschließlich Feedat, dem von Fagor Automation eigens für diese Anwendung entwickelten Protokoll.
ak