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Foto: Knoll

Kühlschmierstoff

So flexibel ist das MMS-System von Knoll

Knoll ControLube erlaubt, die Ölmenge unabhängig von der Luft zu variieren. Bedarfsgerechte Konfiguration macht das System für viele Anwendungen attraktiv.

Knoll hat sein Minimalmengenschmiersystem ControLube für ein breites Anwenderfeld noch attraktiver gemacht. Durch den jetzt modular gestalteten Aufbau ist das auf Injektorprinzip basierende System, bei dem sich die Ölmenge unabhängig von der Luftmenge einstellen lässt, auch für Midrange-Anwendungen eine lohnenswerte Alternative zu konventionellen Ein- und Zweikanalsystemen. Bei hochkomplexen Anwendungen feierte das 2015 vorgestellte MMS-System ControLube laut Knoll Maschinenbau bereits zahlreiche Erfolge. Denn durch variabel einspritzbare Ölmengen, Luftdrücke bis 20 bar und eine spezielle Mikroprozessor-Steuerung eigne es sich sogar, um bei Modulmaschinen über 90 Werkzeuge optimiert mit Minimalmengenschmierung zu versorgen. Für ein breiteres Anwendungsfeld, das keine derartige High-End-Ausstattung benötigt, war ControLube bislang schlichtweg zu teuer. Um im Midrange-Markt nicht „mit Kanonen auf Spatzen“ schießen zu müssen, gestaltete Knoll sein MMS-System für einen bedarfsgerechten Einsatz um. Neu ist der modulare Aufbau des ControLube, der alle systembedingten Vorteile aufrechterhält, und eine bedarfsgerechte Konfiguration zulässt. Somit hat ControLube für viele Anwendungsfälle an Attraktivität gewonnen.

Die Stärken von ControLube auf einen Blick:

Frei variierbare Ölmenge

• Kein Spezialöl notwendig, auch Emulsionsöl verwendbar

• Schnelle und präzise Dosierung

• Ideal für Bearbeitungen von 8.000 bis 30.000 min-1

• Keine Nachkalibrierung notwendig

• Erweiterbar durch Module zur Luftdruckerhöhung bis 20 bar

• Erweiterbar durch Regelmodul auf Mikroprozessor-Basis

• Direkte Maschinenanbindung über Profinet

• Live-Monitoring

So funktioniert ControLube

ControLube ist ein System zur Minimalmengenschmierung, bei der die Ölmenge unabhängig von der eingesetzten Luftmenge variiert werden kann. Dafür ist das von Knoll genutzte Injektorprinzip verantwortlich, das von der Kraftstoffeinspritzung im Automobil bestens bekannt ist.Öl und Druckluft werden separat zu einer Mischkammer geführt, die sich kurz vor der Spindel-Drehdurchführung befindet. Ein Injektor spritzt das Öl in einer frei wählbaren Menge von bis zu 400 ml/h unter Hochdruck von 600 bar ein. Es vermischt sich mit der – im Basismodul unter Hallendruck (also etwa 4 bis 5 bar) – zugeführten Luft zu einem sehr feinen Aerosol, dessen Ölpartikel eine Größe von etwa 0,3 µm haben. Das stark komprimierte Luft-/Öl-Gemisch wird anschließend durch die Spindel zum Werkzeug geführt, wo es nach sehr kurzer Reaktionszeit von unter 0,1 s zur Verfügung steht. Bei MMS-Systemen, die nach dem Venturi-Prinzip arbeiten, gilt dagegen: Je mehr Öl benötigt wird, desto mehr Luft muss eingesetzt werden, um das Öl zu transportieren. Bei Planfräsern zum Beispiel entstünden dadurch laut Knoll unnötige Kosten. Denn diese Werkzeuge benötigen zwar eine große Ölmenge, aber nur wenig Luft zum Entfernen der Späne. Dazu komme, dass der Einsatz einer Venturi-Düse zwangsläufig mit einem Druckabfall von etwa 2 bar verbunden sei. Ein Umstand, der bei der Injektortechnik nicht auftritt. Beim Knoll ControLube komme der eingesetzte Luftdruck nach der Drehdurchführung auch vorne am Werkzeug an.

Mit Modulen zur bedarfsgerechten MMS-Anlage

Das ControLube-Basismodul stellt die beschriebenen Leistungen vollumfänglich zur Verfügung. Es bietet 26 verschiedene Ölprogramme und einen integrierten 15-Liter-Öltank. Bis zu acht Mischkammern lassen sich anschließen, um mehrspindlige Anlagen oder mehrere Maschinen zu versorgen. Eine Montageplatte ermöglicht die flexible Integration des MMS-Systems. Ergänzend bietet Knoll Module an, die der Anwender auch nachträglich per Plug & Play installieren kann. Stellt er zum Beispiel fest, dass er für spezielle Anwendungen (Tieflochbohren oder den Einsatz sehr kleiner Werkzeuge) einen höheren Luftdruck benötigt, um die Späne aus der Bearbeitungszone zu entfernen – kein Problem. Ganz nach Bedarf wählt er eines von zwei Druckerhöhungsmodulen aus, die Druckluft mit 10 oder 20 bar erzeugen und über ein die Effizienz steigerndes Schaltventil verfügen. Der Ausgangsdruck ist manuell einstellbar. Für eine automatische Druck- und Mengenregelung mit Festwerten oder Variablen steht das Regelmodul „Pro“ zur Verfügung. Mit ihm lässt sich der Luftdruck je nach Druckstufe zwischen 0 und 20 bar fast stufenlos im Kommabereich frei regeln. Die zugeführte Ölmenge kann automatisch in ml-Schritten von 0 bis 400 ml/h variiert werden. Das Regelmodul nutzt eine speziell entwickelte Elektronik auf Mikroprozessor-Basis, die für kurze Reaktionszeiten bei Programmwechsel sowie Zyklusbetrieb sorgt und die Möglichkeit zum Live-Monitoring bietet. Sie ist über Profinet oder ein anderes Bussystem direkt mit der CNC-Werkzeugmaschine verbunden.

gm