Kempf, der Entgratspezialist aus Reichenbach-Fils, wird nach eigenen Angaben seit Jahrzehnten als kompetenter und angesehener Ansprechpartner in der zerspanenden Metallverarbeitung geschätzt. Dabei legt der Spezialist für Sonderwerkzeuge und Entgratlösungen besonders Wert auf die Wirtschaftlichkeit der angebotenen Produkte. Als Vertriebspartner der Firma Xebec aus Japan, bietet Kempf mit dem Back-Burr Cutter nun eine weitere, innovative Entgratlösung an, die dem breiten Publikum erstmals auf der EMO in Hannover vorgestellt wurde und seither nach Angaben von Kempf für reges Interesse unter den Anwendern sorgt. „Die Messe war für uns ein voller Erfolg“, berichtet Peter Hedrich, Geschäftsführer der Firma Kempf aus Reichenbach-Fils. Denn seither sind die Auftragseingänge für die Werkzeuginnovation aus Japan um ein Vielfaches gestiegen. Dabei, so Peter Hedrich, würde der Begriff Werkzeug diese Neuheit nur unvollständig beschreiben: „Es ist doch ein komplettes System, das dem Anwender an die Hand gegeben wird.“
Rückseitiges Entgraten leicht gemacht
Gerade dann, wenn ein rückseitiges Entgraten von Bohrungen auf Maschinen erforderlich ist, wird nach Erfahrung von Kempf von Anwenderseite immer von Problemen berichtet, die Grate an den teilweise nur schwer zugänglichen Stellen sauber und prozesssicher zu entfernen. Auf der einen Seite sei die Schleifleistung von flexiblen Bürsten nicht ausreichend, auf der anderen Seite eine gleichmäßige Entgratung von 3D-gekrümmten Kanten mit starren Werkzeugen meist nicht gegeben. Um diese Probleme zu lösen, wurde der Back-Burr Cutter entwickelt – nach Einschätzung von Kempf ein Entgratfräser für effizientes Entgraten auf der Maschine. Der Fräser entfernt dabei nicht nur die Grate, sondern generiert durch einen gleichmäßigen Abtrag auch gleichmäßige Kantenverrundungen ohne Sekundärgratbildung.
NC-Datensatz wird individuell programmiert
„Das Besondere am Back-Burr Cutter ist die Kombination aus dem positiven Entgratfräser und einem speziell für die Kundenanwendung generierten NC-Datensatz“, erklärt Peter Hedrich. „Das perfekt aufeinander abgestimmte System zeichnet sich durch die reduzierte Bearbeitungszeit sowie die prozesssichere Entgratung aus.“ Der NC-Datensatz wird hierbei schon im Vorfeld individuell für den Einsatz des Kunden programmiert und sorgt für eine optimale Wirkungsweise des Fräsers bei gleichbleibender Ausnutzung der Werkzeugschneide. Dies wird dadurch erreicht, da der NC-Datensatz alle relevanten Punkte der Bohrungsaußenkanten beschreibt.
Damit der individuelle Datensatz erstellt werden kann, werden wesentliche Daten wie zum Beispiel Bohrlochdurchmesser, Lage der Hauptbohrung zu den Achsen und Versatz der Querbohrung anhand eines einfachen Fragebogens erfasst. Der hoch positive Fräser, der selbst aus feinkörnigem Hartmetall hergestellt und mit einer verschleißfesten AlTiCrN-Beschichtung versehen ist, kann selbst komplizierteste Bohrungen in Superlegierungen wie beispielsweise Inconel und Hastelloy entgraten.
Entgraten ab 1 mm Durchmesser
Ob normale vor- und rückseitige Bearbeitung oder Entgraten von Querbohrungen, orthogonalen Überschneidungen, elliptische Kanten, Langlöcher oder auch exzentrische Bohrungen – der Back-Burr Cutter ist nach Erfahrung von Kempf für eine Vielzahl von Bohrlochkombinationen das geeignete Werkzeug. Dabei reicht meist ein einzelner Fräser aus, um Querbohrungen mit unterschiedlichen Kombinationen von Bohrlochgrößen zu entgraten. Der kleinste Fräserkopf der Produktreihe besitzt einen Durchmesser von nur 0,8 mm und eignet sich beispielsweise zum Entgraten von Bohrungsdurchmessern ab 1 mm.
Bessere Performance und hohe Standzeit
Entgrat-Aufgaben, die vorher teilweise manuell bewältigt werden mussten, können nun durch den Back-Burr Cutter mit weit höherer Perfomance auf einem Bearbeitungszentrum übernommen werden. „Das Entgratsystem aus Fräser und NC-Datensatz ermöglicht es unseren Kunden, weitere Entgratprozesse zu automatisieren und weitaus wirtschaftlicher und kostengünstiger zu produzieren als zuvor“, ergänzt Peter Hedrich.
kb