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Die Schleiftagung 2022 in Stuttgart-Fellbach setzt den Vortragsfokus auf Effizienz und Nachhaltigkeit in der Schleiftechnik. Hier ein Schleifprozess auf einer Studer S41 Schleifmaschine. 
Foto: WZL
Die Schleiftagung 2022 in Stuttgart-Fellbach setzt den Vortragsfokus auf Effizienz und Nachhaltigkeit in der Schleiftechnik. Hier ein Schleifprozess auf einer Studer S41 Schleifmaschine. 

Unternehmen

Schleiftagung: Fokus auf Effizienz und Nachhaltigkeit

Die Schleiftagung in Stuttgart-Fellbach setzt mit ihrem Vortragsprogramm 2022 den Fokus auf Effizienz und Nachhaltigkeit in der Schleiftechnik. 

Unter dem Titel „Rund-/Unrundschleifen – effizient und nachhaltig“ werden am 26. und 27. Januar 2022 auf der traditionellen „Schleiftagung“ in Stuttgart-Fellbach die Herausforderungen und Chancen aus dem Klimawandel für die Schleiftechnik diskutiert. Neben effizienten und ressourcenschonenden Schleifprozessen wird der Fokus der Tagung auf der Fertigung von Produkten liegen, die einen Beitrag zum Klimaschutz leisten (z. B. Antriebskomponenten für Elektroautos). Die 19. Ausgabe der Schleiftagung wird wieder wie gewohnt als Präsenzveranstaltung in Stuttgart-Fellbach stattfinden, denn persönliche Begegnungen schaffen Vertrauen und legen die Basis für langfristige und erfolgreiche Geschäftsverbindungen.

Neuer Ausrichter der Schleiftagung

Das Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen University als neuer Ausrichter hat gemeinsam mit dem etablierten Fachbeirat ein spannendes Tagungsprogramm mit insgesamt 15 Fachvorträgen zusammengestellt. In den vier Themenblöcken, die innovative Schleifwerkzeuge, moderne Maschinentechnik, wissensbasierte Prozessauslegung und bedarfsgerechte Kühlschmierstoffversorgung umfassen, adressieren die Beiträge jeweils die Trendthemen Effizienz, Ressourcenschonung sowie Digitalisierung. In den Vorträgen aus Industrie und Hochschule werden aktuelle Erkenntnisse aus Forschung und Entwicklung für Anwender verständlich und verwertbar gemacht.

Vortragsprogramm zu Effizienz und Nachhaltigkeit

Dr. Tobias Röthlingshöfer (Emag Maschinenfabrik GmbH) spricht über die Herausforderungen bei der Bearbeitung von Bauteilen für die Elektromobilität und stellt passende Maschinenlösungen vor. Einen Ausblick auf die Zukunft des Spitzenlosschleifens liefert Karsten Otto (Tschudin AG). Christoph Plüss (United Grinding Group UGG) spricht über den Werkzeugmaschinenbau im digitalen Wandel. „Green Deal beim Außenrundschleifen“ lautet der Titel des Vortrags von Wadim Karassik (Saint-Gobain Abrasives GmbH), in dem er aufzeigt, wie Nachhaltigkeit zum zentralen Bestandteil der Innovationsentwicklung bei Schleiflösungen wird. Einen Ansatz für die Digitalisierung des Schleifwerkzeugs von der Herstellung bis zum Einsatz stellt Dr. Benjamin Bergmann (Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen IFW der Universität Hannover) vor. Joachim Friebhofen (Reimbold und Strick GmbH) beleuchtet die Anforderungen, die Produktion, die Qualitätssicherung von keramischen Bindungssystemen für Schleifscheiben und geht auf Energieeinsparpotentiale bei der Herstellung ein. Wie das Schleifen im Hochgeschwindigkeitsbereich zur Effizienzsteigerung beitragen kann, erklärt Prof. Dirk Biermann (Institut für spanende Fertigung ISF der technischen Universität Dortmund). Prof. Eckart Uhlmann (Institut für Werkzeugmaschinen und Fabrikbetrieb IWF der TU Berlin) stellt Verfahrensalternativen für die effiziente Bearbeitung von Verzahnung vor. Ansätze zur funktionsoptimierten Schleifbearbeitung von Antriebskomponenten, d. h. zur Auslegung des Schleifprozesses im Hinblick auf die optimierte Funktion des geschliffenen Bauteils im Einsatz, präsentiert Prof. Thomas Bergs (Werkzeugmaschinenlabor WZL der RWTH Aachen). Florian Schomaker (Knoll Maschinenbau GmbH) stellt ein Konzept zur digitalen Anbindung vor Peripheriegeräten zur KSS-Aufbereitung vor und zeigt auf, wie die erfassten Daten zur Prozessoptimierung genutzt werden können. Der Einfluss der KSS-Zufuhrbedingungen auf die Leistungsfähigkeit von Schleifprozessen steht im Fokus des Beitrags von Prof. Bernhard Karpuschewski (Leibniz-Institut für werkstofforientierte Technologien der Universität Bremen). Darius Pechta (Turbo Separator AG) zeigt Möglichkeiten zur Feinstfiltration in der Glas- und Keramikbearbeitung. Die Einsatzmöglichkeiten und das Potenzial ökologisch verträglicher Kühlschmierstoffe für die Schleiftechnik zeigt Heiko Barth ( Quaker Houghton) auf.

Exklusivvortrag über Wasserstoff als Energieträger der Zukunft

In einem Exkursvortrag wird Prof. Dr. Thomas von Unwerth von der Technischen Universität Chemnitz über Wasserstoff als Energieträger der Zukunft referieren. Hannah Helmke ( Right based on science GmbH) stellt ein innovatives Kennzahlensystem zur Bewertung des Einflusses eines produzierenden Unternehmens auf den Klimawandel vor, die den Beitrag von Prozessanpassungen zum Klimaschutz messbar machen. Im Key-Note-Vortrag wird auf die umweltpolitischen Randbedingungen für produzierende Unternehmen eingegangen und die Frage diskutiert, wie Klimaneutralität und Profitabilität am Standort Deutschland vereinbart werden können.

Schnittstelle zwischen Forschung und Industrie

Zehn Firmen haben bereits jetzt Ihre Teilnahme als Aussteller der großen Fachausstellung zugesagt, darunter Kühlschmierstoff-, Schleifscheiben- und Schleifmaschinenhersteller sowie Experten aus dem Bereich KSS-Versorgung und –Aufbereitung, die Produktneuentwicklungen und aktuelle Dienstleistungen präsentieren. Nachwuchswissenschaftler stellen in Kurzvorträgen ihre neusten Forschungsergebnisse vor, die in den Postsessions diskutiert und vertieft werden können. Die gemeinsame Abendveranstaltung bietet die Gelegenheit zum Austausch mit Referierenden und Teilnehmenden in vertrauter Atmosphäre. Nicht umsonst gilt die Schleiftagung als zentrale Schnittstelle zwischen Forschung und Industrie in der Schleiftechnik. Eine Anmeldung zur Schleiftagung 2022 ist hier möglich. 

ak