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Foto: Kuka

Reinigung

Roboter für anspruchsvollen Reinigungsprozess

Der Kuka-Roboter KR 120 R2100 Nano F Exklusiv trotzt den Bedingungen in einer Waschzelle. Er ist Reinigungsmedien und anderen äußeren Einwirkungen ausgesetzt.

Der KR Quantec Nano F Exclusive des Augsburger Automatisierungs-Konzerns Kuka ist speziell für die extremen Bedingungen in Reinigungsanlagen ausgelegt. Im BMW Group Werk Dingolfing kommt der Roboter in einer Umgebung zum Einsatz, in der andere Industrieroboter nicht mehr arbeiten können. Reinigungsmedien, hohe Luftfeuchtigkeit und chemische Zusätze können ihm laut Hersteller nichts anhaben.

Robust und flexibel im Reinigungsprozess

Die Schnupp GmbH mit Sitz in Bogen in Niederbayern, spezialisiert auf Anlagen- und Maschinenbau, stattet ihre Kunden aus der verarbeitenden Industrie und Automobilhersteller mit Komplettlösungen aus und hat den Roboter eingesetzt. „Aufgrund seiner Robustheit und Flexibilität hat man sich für diesen Roboter entschieden“, nennt Robert Heimerl, verantwortlich für Vertrieb & Projektleitung im Bereich Automatisierung bei der Schnupp GmbH &Co. Hydraulik KG, die wichtigsten Gründe für die Integration dieses Roboters in eine Waschzelle. Der Roboter führt dabei Bauteile, die in der Dachkarosserie in verschiedenen Fahrzeug-Modellen verbaut werden, zur Reinigung von Umformmedien und Schmutzpartikeln an die Düsenstöcke zu.

Waschzelle in Roboter-Verkettung integrieren

Heimerl und sein Team waren mit der automatisierten Verkettung eines Produktionsprozesses betraut. Dabei werden Stahlbauteile in unterschiedlichen Größen in die gewünschte Form gebracht und endbearbeitet. Für die Konzeption und Umsetzung der Waschzelle, bei der es sich laut Heimerl um ein neues Waschsystem handelt, wurde eigens die Firma WK Systemtechnik GmbH & Co. KG beauftragt. „Die Herausforderung bei der Umsetzung lag darin, die Roboterwaschzelle in die Roboter-Verkettung zu integrieren. Aufgrund der räumlichen Gegebenheiten konnte keine Durchlaufreinigungsanlage installiert werden“, sagt Herbert Winter, Geschäftsführer der WK Systemtechnik, dessen Unternehmen aus dem niederbayerischen Spiegelau sich auf industrielle Roboterreinigungssysteme für den automatisierten In Line -Reinigungsprozess spezialisiert hat.

Millimetergenaue Zuführung zur Innenreinigung

Im ersten Arbeitsschritt nimmt der KR Quantec nano F exclusive das Bauteil vom Einlauf mit einem speziellen Mehrfachgreifer auf. In Schritt zwei wird der Hohlraum des Bauteils gereinigt. Dazu wird es vom Roboter millimetergenau der Innenreinigung zugeführt. Nach dem ersten Reinigungsschritt wird das Bauteil weiter zu den Reinigungsdüsen bewegt. Dort erfolgt die Außenreinigung. Anschließend erfolgt die Neutralisierung des Bauteilinnenraums durch eine VE-Spüle. Im letzten Schritt legt der Roboter, der während des gesamten Waschvorgangs das Bauteil stabil in der jeweiligen vorgegebenen Position hält, selbiges auf die Auslauftransporteinheit ab.

Roboter vor äußeren Einwirkungen schützen

Bevor es aus der Waschzelle hinausgefahren wird, wird es dort auch noch außen gespült. Die Umgebung, in der der Kuka-Roboter seine Tätigkeit ausführt, ist für Industrieroboter normalerweise nicht geeignet, denn der Roboter ist großen Wassermengen ausgesetzt, denen zu 3 % noch alkalische Reiniger beigesetzt sind. Daneben herrschen in der Waschzelle Temperaturen von 60° C und mehr, was zu erheblichem Wasserdampf führt. Damit der Kuka-Roboter durch die äußeren Einflüsse nicht zu Schaden kommt, wurden besondere Schutzvorrichtungen getroffen: Er besitzt eine komplette Kapselung der Mechanik und eine Druckluftbeaufschlagung des Mechanik-Innenraums. Der Kabelsatz ist vollständig innenliegend. Außerdem ist die Schutzoberfläche laut Kuka laugen-, säure-, hitze- und korrosionsbeständig. Das führt dazu, dass der Roboter nicht orange lackiert wird.

Nur 45 Sekunden Waschdauer

Mit seinen Vorrichtungen erfüllt er die Bestimmungen der Schutzklasse IP69. Die Dauer des gesamten Waschvorgangs konnte durch den Roboter auf 45 Sekunden beschränkt und Bauteile verschiedener Größe bearbeitet werden. „Die geforderten Taktzeiten und die unterschiedlichen Geometrien der Bauteile waren nur durch diese spezielle Roboterausführung möglich. Aufgrund des geringen Bauraums wäre die Bewegungsfreiheit eines herkömmlichen Roboters mit Roboterschutzanzug nicht ausreichend gewesen“, erklärt Winter.

db