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Die Version 8 der Manufacturing Management Software soll unter anderem Arbeitsabläufe in der spanabhebenden Produktion vereinfachen und beschleunigen. So kann die Produktions- und Ressourcenplanung automatisiert werden. 
Foto: Fastems
Die Version 8 der Manufacturing Management Software soll unter anderem Arbeitsabläufe in der spanabhebenden Produktion vereinfachen und beschleunigen. So kann die Produktions- und Ressourcenplanung automatisiert werden. 

Steuerungen + Software

Produktion und Ressourcen automatisiert planen

Flexibel und prozesssicher fertigen: Eine neue MMS-Plattform von Fastems generiert automatisch den Produktionsplan und sorgt für intelligentes Ressourcenmanagement.

Die jüngste Version der Manufacturing Management Software (MMS) von Fastems verfügt nun über eine hochentwickelte Produktionsdatenanalyse. Darüber hinaus wurden verschiedene neue Funktionen entwickelt, die die Arbeitsabläufe in der spanabhebenden Produktion vereinfachen und somit beschleunigen sollen, betont das Unternehmen. Die MMS ist eine leistungsfähige Software zur Planung, Ausführung und Überwachung der zerspanenden Produktion. Sie generiert und implementiert einen Produktionsplan automatisch auf Grundlage der Fälligkeitstermine der Aufträge und der verfügbaren Produktionsressourcen wie Werkzeugmaschinen, Rohmaterialien, Werkzeuge und Spannmittel.

Automatisierte Produktions- und Ressourcenplanung

Zu den wesentlichen Schlüsselfunktionen der MMS gehören die automatische Produktionsplanung, ein intelligentes Ressourcenmanagement und nicht zuletzt einfache Integrationsmöglichkeiten für zahlreiche Werkzeugmaschinen unterschiedlicher Hersteller, zusätzliche Prozesse und Datensysteme. Auf Basis der vorliegenden Aufträge berechnet die Software dazu automatisch die optimale Produktionsreihenfolge gemäß den Prioritäten für deren Fertigstellung und stößt die erforderlichen Schritte für die Automation an, die somit stets zur richtigen Zeit beispielsweise die erforderlichen Vorrichtungspaletten und Rohteile an die Ladestationen sowie Werkzeugmaschinen liefert. Während der Produktion aktualisiert die MMS den automatisiert erstellten Produktionsplan fortlaufend in Echtzeit, um selbst bei steigendem Auftragseingang mit hoher Auslastung immer die richtigen Teile zur rechten Zeit produzieren zu können.

Die MMS-Plattform basiert auf den jahrzehntelangen Erfahrungen von Fastems als offener Systemintegrator in Tausenden von realisierten Projekten. Die Software verfügt daher über eine umfangreiche Bibliothek an Schnittstellen zu Maschinen von über 100 Herstellern und ist ebenso flexibel einsetzbar: Für die automatisierte Palettenhandhabung, zum Beispiel in flexiblen Fertigungssystemen mit Regalbediengeräten oder linearen Robotern (Palettenhandling mit Nullpunktspannsystemen), sowie für die Werkstückhandhabung, zum Beispiel durch das direkte Beladen von Maschinen mit einem Roboter und entsprechenden Greifersystemen. Last, but not least schließt die MMS eine entscheidende Lücke, da sie auch Einzelmaschinen und manuelle Arbeitsprozesse in die digitalisierte Produktionsplanung mit einbezieht. Die Kombination der genannten Einsatzbereiche erzielt mit der MMS als leistungsstarke Lösung für eine einheitliche, transparente Fertigungsorganisation einen deutlichen Mehrwert.

Produktionsdaten analysieren

Die MMS-Version 8 enthält eine Vielzahl an Funktionen zur Unterstützung der Produktionsentwicklung, Entscheidungsfindung und den einfacheren Einsatz von CNC-Automatisierungssystemen von Fastems. So wurde mit MMS Insights eine völlig neue Möglichkeit geschaffen, Produktionsdaten zu analysieren und die wichtigsten KPIs für Anwender aufzubereiten. Auf Wunsch gibt MMS Insights basierend auf den Analysedaten zusätzliche Produktivitätstipps. Sie sollen die Anwender dabei unterstützen, beispielsweise mögliche Probleme im Produktionsprozess schneller zu erkennen und praktische Maßnahmen ergreifen zu können, um die Produktivität zu optimieren. Dazu einige Beispiele: Welche Schneidwerkzeuge haben die höchste Bruchrate oder verschleißen generell am schnellsten? Welche Vorrichtungen werden nicht genutzt und könnten daher aus dem Produktionsprozess genommen werden, um zusätzliche Kapazitäten zu schaffen? Welche NC-Programme haben eine längere Laufzeit und führen daher zu eher irreführenden Prognosen zur Fertigstellung der Aufträge?

Höhere Transparenz über die gesamte Produktionszeitachse

Eines der Kernelemente von MMS Insights ist die Transparenz in beide Richtungen auf der Produktionszeitachse. Einerseits sieht der Anwender Berichte und Visualisierungen, die auf den gesammelten Daten vergangener Produktionsereignisse beruhen. Andererseits bietet MMS Insights aber auch Ausblicke in die Zukunft, zum Beispiel, welche Maschinenauslastung in den nächsten 48 Stunden zu erwarten ist. Die Analyse und Visualisierung der Daten sowie die Reporting-Tools gehören ab Version 8 zum Standard der MMS.

Im Vergleich zu den Vorgängerversionen hat sich beim jüngsten Release der MMS sehr viel an der Usability und damit auch an den Benutzeroberflächen getan. Ein Beispiel dafür ist MMS Easy Route, eine weitere neue Funktion speziell für kleinere palettenbasierte Automationssysteme. MMS Easy Route ermöglicht es, eine Maschinenpalette in weniger als 60 s zu konfigurieren und an die automatisierte Produktion zu senden. Nur wenige Schritte sind dazu erforderlich:

1. eine neue Route erstellen,

2. Prozessschritte definieren (beladen, bearbeiten, entladen) und

3. auswählen, wie oft die Route durchlaufen werden soll.

Zur Wiederverwendung bei Wiederholaufträgen lassen sich die einmal vorgenommenen Konfigurationen in einer Routenbibliothek speichern und später bearbeiten.

Entlastung bei der täglichen Produktionsplanung

Eine hilfreiche Unterstützung bei einer wiederkehrenden, auftragsgesteuerten Produktion ist der neue MMS-Auftragsgenerator, der Produktionsplaner durch eine automatisierte Auftragserstellung in der täglichen Arbeit entlasten soll. Produktionsaufträge können nun auf der Grundlage einfach zu definierender Regeln erstellt werden. Beispielsweise kann die MMS so konfiguriert werden, dass jeden Montag um sechs Uhr oder jedes Mal, wenn der Lagerbestand unter ein bestimmtes Niveau gefallen ist, ein Produktionsauftrag für ein bestimmtes Teil erstellt wird.

Verwaltung modularer Spannvorrichtungen

Zum Abschluss noch einige Worte zum Thema Spannvorrichtungen, die einen nicht unerheblichen Investitionsanteil an der palettenbasierten Automation ausmachen. Auch auf diesem Gebiet ist hinsichtlich Flexibilität und Kostenoptimierung einiges in den vergangenen Jahren passiert. So ermöglichen zum Beispiel Neu- und Weiterentwicklungen im Bereich modularer Spannvorrichtungen und Nullpunktspannsysteme einen höheren Produktmix mit weniger Vorrichtungen.

Ein Beispiel dafür ist ein Spannturm, an dem sich eine Nullpunkt-Adapterplatte mittels Hydraulik oder Pneumatik befestigen lässt, um eine Vielzahl unterschiedlicher Werkstücke aufzunehmen. Um solche oder ähnliche Lösungen in der CNC-Automatisierung einsetzen zu können, hat Fastems ein zusätzliches Modul „Fixture Ressource Management“ entwickelt. Das Modul liefert Vorschläge für aktuell benötigte Spannvorrichtungen und zeigt dem Bediener, welche modulare Spannvorrichtung für weitere Produkte mit Modifikationen eingesetzt werden kann. Dadurch wird die potenzielle Anzahl an in einem FFS zu fertigenden Produkten entscheidend gesteigert.

Martinus Menne/rk