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Der Schwerpunkt der Fuchshofer Präzisionstechnik liegt im Fräsen, Drehen und Schleifen von Präzisionsbauteilen.
Foto: Hurco
Der Schwerpunkt der Fuchshofer Präzisionstechnik liegt im Fräsen, Drehen und Schleifen von Präzisionsbauteilen.

Bearbeitungszentren

Portalbearbeitungszentren für Präzisionsbauteile

Die Maschinen müssen bei Fuchshofer Präzisionstechnik optimal zu den Kundenanforderungen passen: Zehn Takumi-Portalbearbeitungszentren erfüllen alle Vorgaben.

Über einen Zeitraum von mehr als einem halben Jahr lieferte Takumi Monat für Monat ein Portalbearbeitungszentrum nach Eibiswald südlich von Graz: insgesamt zwei H7- und acht H10-Maschinen. Der Investition von Fuchshofer Präzisionstechnik liegt – wie üblich in dem Unternehmen – eine ganz bestimmte Kundenanforderung zugrunde. Inhaber Hannes Fuchshofer: „Mit den zehn Takumis können wir diese Anforderung perfekt bedienen.“

Konkret geht es um Vorrichtungen und Formteile zur Fertigung von Maschinenbauteilen für die Halbleiterindustrie. „Damit bearbeiten wir harte, sehr spröde Verbundwerkstoffe wie Quarzglas, Faser- und Spezialwerkstoffe. Eine anspruchsvolle Mischung, die auch noch von Teil zu Teil variiert“, berichtet Fuchshofer. „Trotzdem ist Präzision Pflicht und die thermische Belastung muss so niedrig wie möglich gehalten werden.“ Bei Teileabmessungen von 500 mm x 500 mm liegen die Toleranzen, die etwa für Aufnahmen und Passungen umzusetzen sind, im Hundertstelbereich. Für Fuchshofer ist dies jedoch eine typische Aufgabe, denn die Kunden des Unternehmens kommen mehrheitlich aus der Halbleiter-, Automotive- und Raumfahrtbranche. Bald dreißig Jahre zerspanen die in der Steiermark beheimateten Spezialisten inzwischen unterschiedliche Werkstoffe. „Dieses Know-how übertragen wir immer wieder auf Maschinen verschiedener Konstruktionsweise“, betont der Inhaber. „Das hat für uns auch die Takumis so attraktiv gemacht.“

Schwerpunkt liegt auf dem Bearbeiten von Präzisionsbauteilen

Der Schwerpunkt der Fuchshofer Präzisionstechnik liegt im Fräsen, Drehen und Schleifen von Präzisionsbauteilen. Zugleich gehören die Entwicklung und der Bau von Sondermaschinen sowie die Baugruppenmontage zum Angebot des Unternehmens. 2005 kam auch die Ultrasonic-Technologie nach Eibiswald mit dem sich das Bearbeitungsspektrum um sensible Materialien wie Quarzglas und Keramik erweitern ließ. Neben dieser Ultraschallzerspanung, der CNC-Bearbeitung und dem Maschinenbau ist seit 2015 schließlich die additive Fertigung das vierte Standbein der Präzisionstechniker.

Begonnen hatte Fuchshofer mit Mitte zwanzig als One-Man-Show in einer Traktor- und Autogarage, die er vom Vater übernommen hatte. Was folgte, lässt sich nur als Erfolgsgeschichte bezeichnen: wachsender Kundenkreis, regelmäßige Neu- und Erweiterungsbauten, strategischer Ausbau der Fertigungstechnologien und Mitarbeiterwachstum. „Zentrale Bausteine meines Vorgehens waren dabei stets die flexible Produktion auf Basis einer hohen technischen Kompetenz der Mitarbeiter“, hebt der Inhaber hervor. Heute gehören mehr als hundert Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu seinem Team. Mit dem Berufsbild Mechatroniker und Zerspanungstechniker gibt es in Eibiswald zudem Lehrausbildungen. Nicht zuletzt wurde in der Coronazeit, um Aus- und Weiterbildungen mit Förderprogrammen zu intensivieren, die Fuchshofer Academy ins Leben gerufen. „Niemals stehenbleiben, immer nach neuen Erfahrungen und Fähigkeiten suchen“, ist das Credo des Schrittmachers. „So wurden wir zu dem, was wir heute sind: technisch hochwertig ausgestattet, flexibel und strategisch sehr gut aufgestellt.“

Kundenanforderung als Auslöser für Investitionen

Dass Investitionen bei Fuchshofer in der Regel die konkrete Kundenanforderung zugrunde liegt, zeigte sich wieder im vergangenen Juni. „Damals hatte ich ein längeres Gespräch mit einem unserer größten Kunden aus der Halbleiterbranche“, berichtet Hannes Fuchshofer. „Daraus entstand ein riesiges Auftragspaket, an dessen Anfang erste Versuchsarbeiten im August standen.“ Damals noch auf einem anderen Bearbeitungszentrum mit Heidenhain-Steuerung. Im Oktober jedoch wurde der Firmenchef bei einer Ausstellung auf eine Takumi aufmerksam. „Die gefiel mir. Ihr Gesamtpaket aus wertiger Konstruktion, passender Ausstattung, Heidenhain-Steuerung und Preis. Ein sauberes, gradliniges Konzept, das uns Formenbauer-Genauigkeit bot und uns bereits in der Grundausstattung mit 15.000er-Spindel, HSK-63-Aufnahme, IKZ-Druck bis 30 bar und 24er-Werkzeugmagazin die Umsetzung der Anwendung erlaubte.“ Vor allem auch sei Hurco „1 A“ aufgetreten, sodass er sich vom Gesamtkonzept bis hin zum Service, der Ersatzteilversorgung und der Maschinenverfügbarkeit überzeugen konnte. „Von Anfang an war es kein Problem, zehn Maschinen in sieben Monaten zu liefern und aufzustellen.“

Portalbearbeitungszentren bestanden alle Tests

Gekauft hat Fuchshofer dann alle H7- und H10-Bearbeitungszentren in Standardausführung. „Wir haben sogar die serienmäßigen Späneförderer entfernt, weil wir fast nur Staub produzieren. Gegen den sind die Maschinen aber sehr gut geschützt“, ordnet er ein. „Wichtiger als alle Ausstattungsdetails ist allerdings: Die Standardausführungen entsprechen mit ihrer Präzision unseren hohen Anforderungen. Sämtliche Tests, die wir gefahren haben, zeigten uns Werte, die hundertprozentig mit dem Angebot übereinstimmten“, unterstreicht Fuchshofer, der „selten so positiv überrascht wurde, wie in diesem Fall.“ Für eine kleine Maschine sei die Portalbauweise eine coole Sache. „Denn der Staub ist eine Herausforderung für alle Bewegungsbereiche, sodass uns die kurzen Verfahrwege allein schon bei der Sauberkeit zugutekommen. Und wenn die gelieferte Maschine dann auch noch an einem Tag aufgestellt und eingerichtet wird, ist das einfach eine saubere Leistung.“

Umfassende Analysedatenbank wird aufgebaut

Die Heidenhain-Steuerung, mit der die Portalbearbeitungszentren arbeiten, kennt Fuchshofer seit Jahren aus dem Effeff. Versorgt wird seine Zerspanung mit CAM-Dateien, die Steuerung ist umsetzendes Element. Die gesamten bereits generierten Programme können dabei ohne Einschränkung auf den Takumi-Maschinen zur Anwendung gebracht werden. „Wir reden von über 1.000 Programmen, die wir aneinandergehängt haben.“ Künftig werden damit alle zehn Maschinen organisiert und Fertigungsprozesse von deutlich über 300 h pro Bauteil abgebildet. „Dabei geht es um 100 % Genauigkeit in der Serienfertigung – und die ist nur mit Zuverlässigkeit und Präzision möglich“, so der Inhaber. „Schließlich stoßen wir in Dauerbearbeitungszeiten von 19 h/Tag vor, bei denen bereits das thermische Wachstum der Bauteile zum Problem werden kann. Solche Zeiten sind selbst für uns Neuland, das wir dank des Maschinenpartners aber zuversichtlich betreten. Hinzu kommt der Kampf gegen Fehler. Jeder Fehler muss analysiert und abgestellt werden, Wiederholungen sind keine Option. Deshalb ist das Konzept für uns auch so reizvoll. Die Steuerung kennen wir durch und durch und die Maschinen sind wie gemacht für die Aufgabe.“ Fuchshofer ist sich sicher: In einem Jahr verfügt er über eine umfassende Analysedatenbank zu den Leistungsparametern der Takumis, die diese Erwartung bestätigen wird.

Zehn Maschinen in sieben Monaten

Zufrieden ist der Unternehmer auch mit dem Anlieferungsszenario: „Von der Anmeldung des Spediteurs über den Zeitplan für die Aufstellung und die Kranauslegung bis hin zur Dokumentation griffen die Räder exakt ineinander. Am Ende hatten wir die zehn Maschinen in sieben Monaten. Das ist eine überzeugende Leistung.“ Eine Einschätzung, die Fuchshofer auch auf die grundsätzliche Zusammenarbeit und das Servicekonzept von Hurco bezieht. Sein Fokus liegt daher schon wieder darauf, den optimalen Produkt- und Branchenmix für sein Unternehmen zu generieren. „Der passende Kunde ist für uns der, der vom Prototyp über die ersten fünf oder zehn Teile bis zur Kleinserie ordert – stets hochpräzise und komplex im Anforderungsprofil, immer anspruchsvoll im Werkstoff. Hier schließt sich erneut der Kreis zu den Portalbearbeitungszentren. Denn umsetzen können wir diese Aufgabe nur mit Maschinen, die sich perfekt in unser Räderwerk einfügen. Planbare Aufträge, wie sie auf den Takumis mit 300 h und mehr am Stück laufen, bilden dabei unseren wirtschaftlichen Rückhalt.“

rk