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Filtertechnik

Plug & Run: So wird KSS-Filtern effizient umgesetzt

Neben neun neuen BAZ benötigte die ae group eine passende KSS-Filtrationsanlage. Die Wahl fiel auf Mayfran, auch aufgrund der bisherigen Zusammenarbeit.

Die ae group ag ist ein Hersteller von montagefertigen Aluminium-Druckgussteilen für die Automobil- oder deren Tier-One-Hersteller. Spezialisiert auf hochduktile und schweißbare Aluminiumgussteile für den Antriebstrang, Motoranbauteile und diverse Fahrwerkskomponenten, bietet der Konzern einen kompletten Service wie Engineering, Planung und Ausführungen der Komponenten.

Neue Fertigungslinie mit neuer Filteranlage

Eine gute Konjunktur ermöglichte, dass im thüringischen Gerstungen eine weitere Fertigungslinie errichtet wurde. Aufgrund der guten Erfahrung mit der Filteranlage von Mayfran wurde eine fast baugleiche Anlage geordert.

Anlage mit drei Filtermodulen

Für das neue Projekt ‚Doppelkupplungsgetriebe‘ wurde eine zentrale KSS-Filteranlage benötigt. Die Neuanschaffung besteht aus neun SW-Werkzeugmaschinen. Die von den einzelnen WZM zugeführte Emulsion wird auf 40 μm (nominal) gereinigt und den einzelnen Bearbeitungszentren bei einem konstanten Druck bereitgestellt. Die Filteranlage umfasst drei Filtermodule der Mayfran-RBF-Baureihe und einen HPF-Papierbandfilter zur Bypassreinigung.

Keine Filterhilfsmittel nötig

Diese RBF-Trommelbandfilter arbeiten nach dem Rotationsprinzip und kommen ohne Filterhilfsmittel aus. Bei dieser Vollstromfiltration wird das gesamte KSS-Volumen gefiltert. Das verschmutzte Medium wird über den Verteiler an der Außenseite der Filtertrommel entlang geführt, wo der Restschmutz vom Medium getrennt wird. Das gereinigte Medium fließt durch das Filtergewebe über den Filterauslauf in den Reintank zurück. Der Restschmutz haftet auf dem Filtergewebe und bildet so einen Filterkuchen. Abhängig von der Verschmutzung und Kapazität, steigt das Niveau im Filter bis ein Niveauschalter betätigt wird. Dann startet der Vorgang des ‚Rückspülens‘ und das ‚Abbürsten‘. Die Auswertung der Signale erfolgt zeitverzögert, um Schwankungen der Flüssigkeitsoberfläche abzufangen.

Grobpartikel werden mitgenommen

Die im Filtergehäuse abgelagerten Grobpartikel werden durch Mitnehmer an der nun rotierenden Trommel ebenfalls ausgetragen. Gleichzeitig wird der Filterkuchen durch die Bürste entfernt und die Gewebeporen zusätzlich mit einer separaten Spülpumpe (Reinigungsdüse) gereinigt. Das KSS-Niveau sinkt ab und der Reinigungszyklus ist beendet. Ein Kratzerförderer sedimentiert zusätzlich den Schmutz im Reintank. Ein Papierbandfilter sorgt für eine ergänzende Badpflege bzw. Bypassreinigung des Kühlschmierstoffes.

Einrichtungskosten auf ein Minimum reduziert

Die Vorteile der Filteranlage erklärt Dipl.-Ing. Klaus Bock, bei Mayfran verantwortlich für den Sales Support: „Die Lieferung erfolgt in einem Stück. Die Anlage ist vorher getestet und abgenommen worden. Auf einem Sattelschlepper wurde die Anlage geliefert und aufgestellt. Plug & Run sind bei dieser Anlage keine leeren Worthülsen, sondern geben die nötige Planungssicherheit beim Anlauf der Produktion. Die Einrichtungskosten wurden somit auf ein Minimum reduziert.“

Intelligente Pumpen

Ein weiterer Pluspunkt ist die Pumpentechnik. Die Eintauchpumpen sind mit einer intelligenten Steuerung und integrierter Frequenzsteuerung ausgestattet. „Im Maximalfall benötigen alle Werkzeugmaschinen zusammen bis zu 2.500 l/min Kühlschmiermittel. Dafür müssen die Betriebspumpen ausgelegt sein. Wenn jedoch beispielsweise nur zwei Werkzeugmaschinen in Betrieb sind, sinkt der Bedarf entsprechend – und die Pumpen fahren automatisch ihre Drehzahl zurück. Wichtig dabei ist, dass die Pumpen dennoch stets den gleichen Druck liefern“, erklärt Klaus Bock. Der KSS wird so nicht unnötig aufgeheizt, da die Pumpe mit verminderter Drehzahl läuft.

Keine zusätzliche Kühlleistung nötig

Des Weiteren wird auch die Wärmeabgabe an das Kühlschmiermittel geringer und der Betreiber muss keine zusätzliche Kühlleistung zur Verfügung stellen. Christian Sachs, Abteilungsleiter bei der ae group in Gerstungen, fügt abschließend hinzu: „Gleichbleibende Fertigungsgenauigkeit und Stückzahlenvorgaben können nur erreicht werden, wenn alle Parameter auf den Prozess optimal eingestellt sind. Herauszuheben ist auch die hohe Verfügbarkeit im 3-Schichtbetrieb (24/7).“