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Foto: Deburring Expo

Entgraten

Perfekt entgraten und präzise Oberflächen fertigen

Das zeigte die Deburring Expo auch im Jahr 2019. Über 2.000 Besucher interessieren sich für das Neueste vom Entgraten bis zur Oberflächenpräzision.

Entgraten und die Herstellung von Präzisionsoberflächen sind sehr spezielle Fertigungsthemen, die für Unternehmen jedoch immer wichtiger werden. Dies zeigte sich bei der dritten Deburring Expo vom 8. bis 10. Oktober 2019: Nahezu jeder der rund 2.100 Besucher war mit einer konkreten Aufgabenstellung in Form von Musterteilen oder Zeichnungen zur Messe angereist. Für die 183 Aussteller ergaben sich daraus erstklassige Kontakte und der direkte Einstieg in Lösungsgespräche mit der Chance auf hochwertige Projekte. Das zweisprachige Expertenforum verzeichnete mit 49 Prozent der Besucher ebenfalls eine große Nachfrage nach Wissen und Lösungsangeboten zur Prozessoptimierung.

Leitmesse für Entgraten und Präzisionsoberflächen

Dass Spezialmessen auch in einem von gedämpften Konjunkturerwartungen und Unsicherheit geprägten Wirtschaftsumfeld punkten können, zeigte die Deburring Expo vom 8. bis 10. Oktober 2019. Mit 2.082 Besuchern aus 27 Ländern knüpfte die dritte Leitmesse für Entgrattechnologien und Präzisionsoberflächen an das Ergebnis der Veranstaltung 2017 an. Der Anteil ausländischer Fachbesucher lag bei 20 Prozent. Die am stärksten vertretenen Besuchernationen waren nach Deutschland die Schweiz, Frankreich, Österreich und Italien. Bei der Verteilung nach Branchen zeigte sich, dass die Automobil- und Zulieferbranche schwächer vertreten war als in den Vorjahren, dafür der Besucheranteil aus anderen Industriebereichen wie dem Maschinen- und Anlagenbau, der Metallbe- und -verarbeitung, der Medizintechnik, dem Werkzeug- und Formenbau, der Luft- und Raumfahrt, Elektronik/Elektrik und Pharma/Kosmetik zugelegt hat.

Gute Stimmung

Für eine gute Stimmung beim größten Teil der 183 Aussteller (ein Plus von 20 % gegenüber 2017) aus 14 Ländern sorgten die konkreten Problemstellungen und Projekte, mit denen die Fachbesucher zur Messe angereist waren. „Die Qualität der Gespräche ist sehr gut. Während man bei anderen, größeren Messen viel Publikum hat, das sich nur generell informieren möchte, hatten wir hier ausschließlich Besucher mit realen Aufgaben am Stand, für die sie Lösungen suchen“, berichtet Christian Höhn, Product Management Mass Finishing bei der Rösler Oberflächentechnik GmbH.

Besucher mit hoher Qualifikation und Investitionsbereitschaft

Begeistert von der hohen Besucherqualifikation war auch Maria Loula, Geschäftsführerin der Perfect Finishing GmbH: „Für uns ist die Deburring Expo eine der wichtigsten Messen. Aus rund 40 Prozent der Kontakte der letzten beiden Veranstaltungen haben wir Aufträge generieren und neue Kunden gewinnen können, was eine sehr gute Quote ist. Außerdem laufen mit verschiedenen Unternehmen noch Versuche. In diesem Jahr konnten wir ebenfalls wieder viele hochwertige Kontakte knüpfen, bei denen es um präzise Anwendungen geht. Das zeigt sich unter anderem daran, dass rund 90 Prozent der Besucher mit Bauteilen oder Zeichnungen zu uns an den Stand kamen.“ Die hohe Entscheidungskompetenz und Investitionsbereitschaft der Besucher wird auch durch die Besucherbefragung belegt: Über 94 Prozent sind in betriebliche Beschaffungsentscheidungen involviert. Dies leistet einen wichtigen Beitrag dabei, dass die Aussteller ihre Messeziele erreichen, wie Stefano De Antoni, CCO der italienischen Dan Technology, Dan di De Antoni S.r.l. bestätigt: „Die Messe ist sehr spezialisiert und wir bekommen hier sehr substanzielle Kontakte. Die Besucher kommen mit Problemen, für die sie Lösungen suchen und wir konnten bereits für den Tag nach der Messe einen Besuchstermin bei einem Unternehmen in der Messeregion vereinbaren.“

Das Preis-Leistungsverhältnis stimmt

Sehr zufrieden äußerte sich auch Thoms Magnussen, Head of Sales & Marketing, SHL AG über seinen ersten Auftritt auf der Deburring Expo: „Wir haben erst kurz vor der Messe entschieden hier auszustellen und von der Organisation über die Projektabwicklung bis zum Standbau hat alles wunderbar funktioniert. Aber das Allerbeste an dieser Messe ist das Publikum. Es sind Besucher, die genau wissen, was sie wollen und oftmals auch Musterteile mitbrachten. Wir konnten dadurch eine Vielzahl von Kontakten zu uns bisher nicht bekannten Unternehmen generieren. Hier stimmt das Preis-/Leistungsverhältnis und deshalb gehe ich davon aus, dass wir in zwei Jahren wieder dabei sein werden.“ Ähnlich das Fazit von René Kehl, New Business Development Manager bei der Schweizer Heule AG: „Wir stellen seit der ersten Messe 2015 aus. In diesem Jahr haben wir die Größe unseres Standes verdoppelt sowie das Standteam auf sechs Personen aufgestockt und das war gut so. Feststellen konnten wir aufgrund der Besucher bei uns am Stand auch, dass die Durchdringung am Markt sowohl branchenmäßig als auch international weiter vorangeschritten ist. Wir sind 2021 sicherlich wieder dabei.“

Foto: Deburring Expo
Zahlreiche Aussteller nutzten die Leitmesse, um neue und weiterentwickelte Lösungen vorzustellen, hier eine Roboteranlage für das Entgraten mit Ultraschall.

Steigende Bedeutung und neue Anwendungsfelder

Bestätigt hat sich in den Gesprächen der Aussteller auch der Trend nach höheren Anforderungen bei der Entgratung und Oberflächengüte. Eine Rolle spielt dabei die Bauteilsauberkeit. „Im Gegensatz zu anderem Messen kommen zur Deburring Expo auch Besucher, die gezielt nach einem Kombinationsprozess für das das Entgraten und Reinigen suchen. Bei solchen Aufgabenstellungen können wir für verschiedene Anwendungen Lösungen bieten. Wir haben hier nicht nur interessante Kontakte geknüpft, sondern konnten direkt einige Musterteilbearbeitungen vereinbaren, unter anderem für die Entfernung von Pulverrückständen bei additiv gefertigten Teilen“, erklärt Mirijam Maier, Vertrieb Innendienst, acp systems AG. Für die Nachbearbeitung von AM-Teilen präsentierte beispielsweise auch das niederländische Unternehmen Leering Hengelo Lösungen: „Die Besucher kamen mit einem hohen Wissen und großem Interesse zu uns. Die Messe ist für uns daher im Großen und Ganzen gut gelaufen“, erklärt Inhaber André Gaalman.

Neue Aufgabenstellungen

Thematisiert wurden auf der Deburring Expo auch Aufgabenstellungen, die sich in der Automobilindustrie durch neue Antriebstechnologien ergeben. „Wir sind das dritte Mal dabei und wissen, dass es hier nicht um Quantität, sondern um Qualität geht. Die Besucher, die bei uns überwiegend aus den Bereichen Automotive und Zulieferindustrie kommen, sind wieder mit sehr präzisen Aufgabenstellungen an uns herangetreten. So nehmen wir unter anderem zwei konkrete Anfragen aus dem Bereich E-Mobility mit“, war von Stephan von Schneyder, geschäftsführender Gesellschafter, WMS-engineering Werkzeuge-Maschinen-Systeme GmbH zu erfahren. Von Anwendungen, die erkennen lassen, dass es in neue Antriebstechnologien hineingeht, berichtet auch Ralf Krieger, Prokurist und Regional Sales Manager Europe bei der Extrude Hone GmbH: „Die Deburring Expo ist für uns eine sehr wichtige Messe, auf der wir intensive Gespräche mit potenziellen Kunden aus verschiedenen Branchen, beispielsweise der Medizintechnik, Reinstgastechnik und der Zulieferindustrie, führen können. Dabei ging es in diesem Jahr auch um neue Projekte, bei denen es sich um Teile für alternative Antriebstechnologien handelt.“

Foto: Deburring Expo
Ein Bereich, der bei der diesjährigen Leitmesse erstmals im Fokus stand, war die Nachbearbeitung additiv gefertigter Bauteile.

Auch Wissen ist gefragt

Zu den Highlights der diesjährigen Veranstaltung zählte auch das Experten-Forum, das mit 29 simultan (Deutsch > Englisch) übersetzten Vorträgen praxisnahes Know-how zu unterschiedlichen Themen rund um das Entgraten und Oberflächenfinish bot. Während der drei Messetage nutzen rund 1.000 Besucher diese Gelegenheit, um ihr Wissen zu vertiefen und Erfahrungen auszutauschen. Bei über einem Viertel der Fachbesucher beeinflusste das Programm des Expertenforums den Tag des Messebesuchs.

Die nächste Deburring Expo findet vom 12. bis 14. Oktober 2021 auf dem Messegelände Karlsruhe statt.

cd