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Der neue Edna Energy Monitor von EMAG deckt einen ungewöhnlich hohen Energieverbrauch (zum Beispiel pro Werkstück) jederzeit auf.
Foto: Emag
Der neue Edna Energy Monitor von Emag deckt einen ungewöhnlich hohen Energieverbrauch (zum Beispiel pro Werkstück) jederzeit auf.

Werkzeugmaschinen

Nachhaltig zu maximaler Produktivität

Die industrielle Produktion flexibler, produktiver und nachhaltiger machen. Wie das geht, zeigte Emag auf der AMB mit flexiblen Maschinenlösungen. 

Maximale Produktivität und Nachhaltigkeit – und das mit flexiblen Maschinenlösungen für ganz unterschiedliche Produktionsaufgaben und Branchen, so lässt sich der diesjährige AMB-Auftritt der Emag Gruppe vom 13. bis 17. September in Stuttgart zusammenfassen. Die Spezialisten zeigten auf der Messe ihre ganze technologische Bandbreite vom Drehen, Schleifen und Wälzfräsen über die roboter-basierte Automation bis zur Laser- und ECM-Bearbeitung. Und: Die datenbasierte Analyse und Optimierung von Produktionsprozessen bleibt bei Emag nach wie vor im Fokus. Folglich sahen Besucher des AMB-Messestands eine Reihe von IoT-Produkten, die beispielsweise den Energieverbrauch einer Maschine aufdecken oder ihren Zustand bestimmen.   

Datenbasierte Vernetzung von Produktionslösungen

Unter dem Namen „Edna“ (eine Abkürzung für „Emag DNA“) treiben die Maschinenbauer bereits seit einigen Jahren die datenbasierte Vernetzung ihrer Produktionslösungen voran. Auf diese Weise lassen sich etwa der Zustand und die OEE-Werte einer Maschine exakt bestimmen und ihre aktuelle Produktionsleistung abfragen. Auf der AMB präsentierte Emag den Besuchern nun den nächsten IoT-Entwicklungsschritt – nämlich einen „Energy Monitor“, mit dem man einen ungewöhnlich hohen Energieverbrauch (zum Beispiel pro Werkstück) jederzeit erkennen kann. „Nachhaltigkeit durch Transparenz“ heißt hier das Motto, was in Zeiten der Klimakrise und einer wachsenden Energiekrise immer wichtiger wird.

Kombinationsbearbeitung ohne „Energiefresser“

Ähnlich effizient und nachhaltig sind die von Emag gezeigten Maschinenbau-Lösungen. Beeindruckend ist hier zum Beispiel die Maschine SG 160 von Emag SU. Mit ihr wird das Wälzfräsen und Wälzschleifen von Zahnrädern komplett trocken in einer Aufspannung vom Drehrohteil ausgeführt. Diese Zahnräder werden anschließend nitriert und nach der Bohrungsbearbeitung auf einer Drehmaschine fertig bearbeitet. Dies spart enorm viel Platz in der Fertigung, da für diesen Prozess sonst eine Wälzfräs- und eine Wälzschleifmaschine benötigt werden; so sinken auch die Investitionskosten enorm. Zudem ist die Prozesszeit deutlich kürzer als bei Einzelprozessen, da die beiden Prozesse genau aufeinander abgestimmt sind. Dafür kommen in der neuen Maschine zwei Verfahren auf zwei verschiedenen Werkzeugspindeln zum Einsatz: das Wälzfräsen für die Weichbearbeitung und das Trocken-Wälzschleifen (Feinschleifen). Obendrein spart dies in der Fertigung sehr viel elektrische Energie ein, da für die Alternative „Nass-Schleifbearbeitung“ immer Filteranlage, Kühler und Ölnebel-Absaugung benötigt werden – allesamt echte „Energiefresser“, die bei der Trockenbearbeitung per SG 160 entfallen.

Für eine ähnliche Kombinationsbearbeitung steht die VLC-GT-Baureihe, die Emag ebenso auf der AMB vorstellt. Mit ihr lassen sich verschiedene Technologien wie Hartdrehen, Innen- und Außenschleifen, Fräsen, Reiben oder Honen je nach Bedarf miteinander kombinieren, wobei die Bearbeitung in einer Aufspannung eine hohe Bauteilqualität sicherstellt. Per Pick-up-Prinzip und Kombinationsbearbeitung lassen sich auf der VLC 200 GT nicht nur Futterteile, sondern auch kurze Wellenteile kostengünstig herstellen.

Große Bauteile für Nutzfahrzeuge effizient bearbeiten

Eine wortwörtlich große Lösung im Bereich des Vertikaldrehens ist die VSC 500, die Emag live auf der AMB vorführte – eine Plattform für die Fertigung von großen und sehr schweren Werkstücken, wie sie zum Beispiel im Nutzfahrzeugbereich von der Bremstrommel über Getriebe- und Motorteile bis zur Radnabe vorkommen. Diese Bauteile durchlaufen in der sehr steifen Maschine je nach Bedarf Dreh-, Bohr-, Senk-, Reib-, Fräs- und Gewindeprozesse. Noch mehr Produktivität garantiert die Duo-Variante der Maschine für eine Bearbeitung in zwei Aufspannungen (OP 10/OP 20).

Lösungen für Elektromobilität

Für eine nachhaltige Technologie – quasi auf Seiten der Emag Kunden – steht die Elektromobilität, für die Emag in den letzten Jahren viele Produktionslösungen bereitgestellt hat. Auf der AMB zeigten die Spezialisten hierzu unter anderem eine Turnkey-Fertigungslinie für eine zweiteilige Rotorwelle, in der insgesamt sieben Operationen hintereinander ablaufen. Hochinteressant im Kontext von nachhaltigen Produkten ist darüber hinaus das Laserbeschichten von Bremsscheiben mit einer Maschine von Emag Lasertec, die sich in Komplettlinien mit vorherigen Dreh- und nachfolgenden Schleifprozessen reibungslos einbinden lässt. Auf diese Weise entstehen verschleiß- und korrosionsfreie Bremsscheiben, die weniger Feinstaub-Emissionen erzeugen. Außerdem präsentierte Emag Lasertec seine neue hochflexible Maschinenplattform ELC 1200 V für individuelle Anwendungen vom Laserreinigen, Laserschweißen bis zum Laserhärten.  

Welch großes Spektrum an Technologien und Anwendungen die Emag Gruppe beherrscht, verdeutlichten auf der AMB beispielsweise die Rundschleifmaschine W 11 CNC von Emag Weiss für die extrem genaue Bearbeitung von Einzelteilen, Prototypen und Kleinserien sowie die Wellendrehmaschine VTC 200 CD mit einem Mittenantrieb für die simultane 4-Achs-Bearbeitung. Darüber hinaus zeigt die Wälzfräsmaschine K 160, dass Emag nicht nur für die Automotive-Industrie effektive Produktionslösungen bereitstellt: Die Maschine ist ideal geeignet für kleine Verzahnungen bis Modul 2,5, die beispielsweise in Handwerkzeugen wie Trennschneidern zum Einsatz kommen. In sehr unterschiedlichen Branchen spielt auch die Elektrochemische Metallbearbeitung (ECM) eine wichtige Rolle. Aktuell haben die Spezialisten von Emag ECM eine Lösung für die Fertigung von komplexen Innengeometrien oder Innenverzahnungen realisiert, wobei hochfeste Werkstoffe und größere Stückzahlen kein Problem darstellen. 

Neue Automationszellen

Einen weiteren Schwerpunkt bei seinem Messeauftritt legte Emag auf das Thema „Automation“, denn die süddeutschen Maschinenbauer haben neue Automationszellen mit Robotern entwickelt. Der gesamte Produktionsprozess wird schneller, kosteneffizienter und sicherer, wobei sich die Pick-up-Technologie von Emag besonders gut für diesen Ansatz eignet, da die Maschinen über eine interne Automatisierung verfügen und sich auf dieser Basis sehr gut mit Roboterlösungen be- und entladen lassen. Die Zuführung der Teile erfolgt zum Beispiel vororientiert in Körben und Schubladen, chaotisch per Schüttgut oder mit Zu- und Abführbändern.

ak