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Mit Automatisierung durch die Corona-Krise

Kuka spürt die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie und der globalen Wirtschaftskrise. Jetzt müssen die Weichen für die Zukunft gestellt werden.

Die Corona-Krise hat die Weltwirtschaft und damit auch Kuka im ersten Halbjahr 2020 vor nie dagewesene Herausforderungen gestellt. „Corona und seine Auswirkungen stiften ein hohes Maß an Unsicherheit. Viele Unternehmen reagieren mit Investitionszurückhaltung. Das spüren wir deutlich in unseren Märkten, die auch vor dieser Krise schon angespannt waren“, sagte Peter Mohnen, Vorstandsvorsitzender der Kuka AG. Das Geschäft war in allen fünf Kuka Segmenten rückläufig, jedoch mit unterschiedlich starkem Effekt. „Die Weltwirtschaft befindet sich in einer Rezession. Eine weltweit schwierige Auftragslage, Beschränkungen und Werksschließungen haben alle Geschäftsbereiche im globalen Kuka Konzern beeinflusst, insbesondere das Projektgeschäft“, so der Kuka-Chef. Damit steht Kuka nicht allein: Der Branchenverband VDMA hat für den Robotik-Markt in 2020 zuletzt ein Minus von mindestens 20 % prognostiziert.

Das sind die aktuellen Zahlen

So verzeichnete der Konzern im zweiten Quartal 2020 Auftragseingänge in Höhe von 551,7 Mio. EUR. Dies entspricht einem Rückgang von 39,6 % gegenüber dem zweiten Quartal 2019 (Q2 /19: 914,0 Mio. EUR). Die Umsatzerlöse waren mit 544,2 Mio. EUR um 32,1 % rückläufig (Q2 /19: 801,9 Mio. EUR). Die Book-to-Bill-Ratio, die das Verhältnis von Auftragseingängen zu Umsatzerlösen widerspiegelt, betrug im abgelaufenen Quartal 1,01 (Q2 /19: 1,14), was einem leichten Rückgang entspricht, jedoch immer noch über 1 liegt. Das EBIT im zweiten Quartal 2020 lag mit -43,9 Mio. EUR deutlich unter dem des Vorjahres (Q2 /19: 23,7 Mio. EUR) und durch die Folgen von Shutdown-Maßnahmen unter dem Niveau des ersten Quartals 2020. Die EBIT-Marge sank entsprechend von 3,0 % im zweiten Quartal 2019 auf -8,1 % im zweiten Quartal 2020. Kumuliert betrachtet konnte der  Konzern im ersten Halbjahr 2020 einen Auftragseingang in Höhe von 1.240,7 Mio. EUR erwirtschaften, der um 31,4 % unter dem Vorjahreswert lag (H1 /19: 1.809,2 Mio. EUR). Die Umsatzerlöse betrugen im ersten Halbjahr 2020 1.168,8 Mio. EUR, was einem Rückgang von 24,1 % gegenüber dem Vorjahr entspricht (H1 /19: 1.539,6 Mio. EUR). Die Book-to-Bill-Ratio lag im ersten Halbjahr 2020 bei 1,06 (H1 /19: 1,18). Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) des Kuka Konzerns in Höhe von -78,1 Mio. EUR reduzierte sich gegenüber dem Vorjahreswert, der bei 45,9 Mio. EUR lag. Die Ebit-Marge sank von 3,0 % im ersten Halbjahr 2019 auf -6,7 % in 2020.

Ausblick auf das Geschäftsjahr 2020 im Zeichen der Corona-Krise

Die Folgen der Corona-Krise werden voraussichtlich noch lange zu spüren sein, weltweit wird mit milliardenschweren Hilfsprogrammen den massiven wirtschaftlichen Einbrüchen entgegengesteuert. Aufgrund dieser weiterhin schwierigen Rahmenbedingungen rechnet Kuka für das laufende Geschäftsjahr mit einem Nachfragerückgang. Es ist zu erwarten, dass sowohl der Umsatz als auch die Ebit-Marge deutlich unter dem Vorjahresniveau liegen. Es wird mit einer negativen Ebit-Marge für das Gesamtjahr gerechnet. „Wir befinden uns in einer Zeit des Umbruchs, wichtige Märkte wie der Bereich Automotive werden sich - auch unabhängig von Corona - langfristig verändern. Unser Fokus liegt darauf, die Weichen für die Zukunft zu stellen, um Kuka durch diese Krise zu bringen und für die künftigen Entwicklungen aufzustellen. Automatisierung kann als Gewinner aus dieser Krise hervorgehen und in allen Regionen an Bedeutung gewinnen“, sagte Peter Mohnen. „Wir rechnen zudem damit, dass gerade Robotik- und Automatisierungslösungen infolge der Erfahrungen aus der Coronavirus-Krise mittelfristig stärker nachgefragt werden und viele verschobene Investitionen nachgeholt werden.“

ak