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Foto: Studer

Schleifmaschinen

Maschinenüberholungen ergänzen bei Studer das Neugeschäft

Durch den hohen Neukundenanteil von fast 40 % war Studer auch 2019 erfolgreich. Das Geschäft mit Maschinenüberholungen hat dabei den Neumaschinenverkauf ideal ergänzt.

Ein erfolgreiches Jahr 2019, trotz erschwerter Marktbedingungen, vermeldete die Fritz Studer AG - auch dank Maschinenüberholungen. „Nach dem Rekordjahr 2018 haben wir 2019 den drittbesten Umsatz in der Firmengeschichte erzielt“, sagte CEO Jens Bleher auf der Jahrespressekonferenz im schweizerischen Thun. „Wir konnten unsere Marktanteile weiter erhöhen“, ergänzte Sandro Bottazzo, CSO des Rundschleifmaschinenherstellers. Als einen wesentlichen Grund für den Erfolg nannte er den hohen Neukundenanteil von fast 40 %.

Umsatz beim Innenrundschleifen erhöht

Starkes Wachstum verzeichnete Studer unter anderem in Nordamerika, wo das bislang zweitbeste Ergebnis erzielt wurde. Auch in Asien liefen die Geschäfte überdurchschnittlich gut. Weiter steigern konnte das Unternehmen 2019 auch den Umsatz mit Innenrundschleifmaschinen. „Dieser Bereich liegt inzwischen bei einem Umsatzanteil von über 20 %“, konstatierte Bottazzo. Ebenfalls sehr erfolgreich war der Start der neuen Universal-Rundschleifmaschinen Favorit, S33 und S31. „Es hat nach der Markteinführung nicht einmal ein Jahr gedauert, um über 100 Maschinen von neuen Baureihen zu verkaufen.“

Rekordumsatz mit Maschinenüberholungen

Die Kundensegmente von Studer haben sich im vergangenen Jahr stark unterschiedlich entwickelt. Gerade im Automobilbereich war die Marktlage weit anspruchsvoller als noch 2018. „Durch die breite Diversifizierung konnten wir jedoch schwächere Marktsegmente mit stärkeren ausgleichen“, erläuterte der CSO. So habe unter anderem die Flugzeugindustrie floriert. Ein Faktor für den Erfolg sei die weltweit kundennahe Vertriebs- und Serviceorganisation.

Einen erneuten Rekordumsatz erzielte Studer mit Maschinenüberholungen und Wartungen. Beide Dienstleistungsbereiche konnten laut Angaben wiederholt zweistellig gesteigert werden. Dazu Bottazzo: „Die Maschinenüberholungen sind für uns sehr wichtig und ergänzen das Neumaschinengeschäft in idealer Weise. Unsere Kunden haben so die komplette Palette von der Neumaschine bis hin zur Maschinenüberholung aus einer Hand. Dabei kostet eine gebrauchte Maschine etwa 60 % einer Neumaschine.“

Aus alter Maschine wird eine neuwertige

Seit 20 Jahren führt Studer Maschinenüberholungen durch. Mehr als 25 Mitarbeiter kümmern sich täglich darum, Maschinen und Baugruppen wieder in Schwung zu bringen. „Und diese Abteilung soll weiter ausgebaut werden“, so der Vertriebs-Geschäftsführer. Bislang wurden bereits über 400 Schleifmaschinen komplett überholt. Daneben unzählige Baugruppen. Wie das Unternehmen betont wird durch eine Maschinenüberholung die ursprüngliche Präzision und Qualität komplett wiederhergestellt und mittels Zertifikat auch belegt. Um den sich ändernden Anforderungen gerecht zu werden, ließen sich parallel dazu auch Umkonfigurationen, Automatisierung oder eine Digitalisierung realisieren. Auf die Überholung, die durchschnittlich zwölf bis vierzehn Wochen dauert, gibt Studer ein Jahr Gewährleistung. Für die Dauer der Maschinenüberholung wird dem Kunden auf Wunsch eine spezifische Leihmaschine zur Verfügung gestellt.

Der Bedeutung des Themas Automatisierung wird Studer mit einem großen Spektrum an Automationslösungen gerecht. Vom Einsteigermodell bis hin zur Sonderlösung wird alles angeboten und umgesetzt. So können Lader in verschiedenen Preisklassen ausgewählt werden. Je mehr Funktionalität der Lader bieten soll, desto komplexer wird das Lademodell.

Automation mit zusätzlichen Funktionen

Bei den Einsteigermodellen geht es laut Angaben des Unternehmens in erster Linie um die kostengünstige Möglichkeit, der Schleifmaschine die gewünschten Teile zu- oder abzuführen. Für die Maschinentypen S33, S31, S22 und S41 wird eine Laderlösung auf Basis eines Portalladersystems mit V-Greifer angeboten. Das Ladesystem Studer Easy-Load eignet sich für Wellenteile bis zu einer Teillänge von 300 mm und einem Greifdurchmesser von 4 bis 30 mm bei einer maximalen Störkontur von 50 mm im Durchmesser. Damit deckt das System einen Großteil der auf diesen Maschinen gefertigten Teilespektren ab. Die Bauteilebereitstellung erfolgt über ein standardisiertes, verstellbares Taktband. Die an das Maschinendesign angepasste Umhausung des Basismoduls erlaubt einen sicheren und sauberen Betrieb der Anlage, heißt es weiter.

Neuer hydraulischer Synchron-Reitstock

Auch bei der Automations-Mittelklasse, wo der Standardisierungsgedanke noch immer im Vor-dergrund steht, bietet das Schweizer Unternehmen in Zusammenarbeit mit externen Lieferanten passende Lösungen an. Zusätzliche Funktionen wie das Entgraten, das Bürsten oder das Nachmessen der geschliffenen Teile lassen sich mit den Automationssystemen der Mittelklasse realisieren. Die Wenger Automation & Engineering AG beispielsweise hat neben der We-Stack-Zelle, welche für die Automation an sich zuständig ist, auch die We-Speed-Zelle im Portfolio. Diese Automationslösung sorgt, wie es der Name schon sagt, für eine schnellere Be- und Entladung der Teile auf den Studer-Rundschleifmaschinen. Die We-Flex ist die flexible Alleskönnerin unter den Wenger-Automationszellen, denn die wechselbaren Greifkörper ermöglichen das schnelle Umrüsten von Wellen- auf Futterteile.

Den Ausblick auf ein neues Produkt gab Daniel Huber, CTO bei der Fritz Studer AG. „In einigen Monaten erwartet Sie ein neuer hydraulischer Synchron-Reitstock. Bei dem neu entwickelten Reitstock wurde die Hydraulik durch einen Servoantrieb mit elektrischer Spannfunktion ersetzt. Die Wiederholbarkeit und Genauigkeit der Spannkraft aufs Gramm genau wurde erhöht. Neu kann auch ein noch tieferer Anpressdruck gewählt werden.“