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Foto: Röders
Lineare Mehrmaschinenautomation? Auf der EMO in Halle 3. Heißt bei Röders RCF 150: Die Greiferwechsel ermöglichen das Handling von unterschiedlichen Palettentypen und Werkzeugen.

Automatisierungstechnik

Lineare Mehrmaschinenautomation?

Röders zeigt sehr kompakte lineare Mehrmaschinenautomation (EMO 3-D18) – 20 Jahre nach Premiere der RHP800, die Fräsen und Koordinatenschleifen vereint hatte.

Auf der EMO 2021 zeigt Röders eine neue lineare Mehrmaschinenautomation. Fast genau vor 20 Jahren präsentierte Röders damals in Hannover die erste Maschine für hochgenaues Fräsen und Koordinatenschleifen. Der Soltauer Werkzeugmaschinenhersteller hatte dazu die RHP800 entwickelt. Entscheidende Details waren schon damals die hydrostatischen Führungen und Linearmotoren in allen Achsen, die für höchste Präzision ausgelegt wurden und damit sämtliche Voraussetzungen für Bearbeitungen mit kleinsten Toleranzen erfüllten.

Die Basis der linearen Mehrmaschinenautomation

Die Kunden waren damals zunächst etwas ungläubig ob der neuen Möglichkeiten, aber so nach und nach setzte sich das enorme Einsparpotential der Kombination hochgenau fräsen und schleifen in einer Maschine durch. Gleichzeitig optimierte Röders die Maschinen- und Steuerungstechnik immer weiter. Ein wesentlicher Vorteil für Röders und die Kunden ist dabei die Röders-eigene PC-basierte Steuerungstechnik, in der u.a. sehr einfach zu bedienende Programmiermöglichkeiten für das Schleifen realisiert wurden und spezielle Kundenwünsche immer kurzfristig umgesetzt werden können.

Röders kann Fräsen und Schleifen auf jeder Maschine kombinieren

Außerdem wurde die Genauigkeit der Röders-Maschinen kontinuierlich weiterentwickelt, so dass es bei Hinzunahme der entsprechenden Optionen heute auf allen Maschinentypen von Röders, 3-achsig und 5-achsig, möglich ist, Fräsen und Schleifen hochpräzise zu kombinieren. Körperschallantasten, Abrichten, Schwallspülung mit feingefiltertem und exakt temperierten Öl, thermische Stabilisierung der Maschinen und hochpräzise Einmessung sämtlicher Geometrieabweichungen von Maßstäben, Winkelfehlern etc. sind einige der wesentlichen Optionen.

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Foto: Röders
Lens Mould: Auch diese Handylinsenform lässt sich mit dem Koordinatenschleifen der 24 Kavitäten auf eine Rundheit von besser als 0,5 µm fertigen.

Für Handylinsenformen: Rundheiten kleiner 0,5 µm

Die langjährige Erfahrung und das hohe Innovationstempo in Maschinen-, Steuerungs- und Regelungstechnik haben Röders schnell zum Marktführer für Fräsen und Schleifen in einer Maschine gemacht. Selbst Rundheiten kleiner 0,5 µm z.B. für Handylinsenformen werden erreicht. Von dem hohen Anspruch in Bezug auf Präzision bei der Schleifbearbeitung profitieren aber auch reine Fräsanwendungen, besonders wenn es dabei um ‚Langläufer‘ mit sehr kleinen Werkzeugen geht wie bei Presswerkzeugen für Brennstoffzellen. Trotz Hochgeschwindigkeitsbearbeitung (HSC-Fräsen) mit über 40.000 Umdrehungen pro Minute dauern diese auf Grund der großen zu bearbeitenden Oberflächen oftmals viele Stunden und erfordern daher eine hohe Geometriestabilität der Maschine im µm-Bereich, eine der herausragenden Eigenschaften der Röders HSC-Maschinen.

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Foto: Röders
Der Reflektor für LED-Beleuchtungen wurde aus gehärtetem Stahl gefertigt: die Maschine erreichte Oberflächengüten besser als 10 nm.

Oberflächen kleiner Ra 10 nm

Darüber hinaus führt die kontinuierlich verbesserte Genauigkeit der Röders-HSC-Maschinen zu immer besseren Oberflächenqualitäten. Selbst direkt in Stahl z.B. bei Reflektoren für LED-Lichttechnik sind Oberflächen mit Ra kleiner 10 nm sicher erreichbar, etwa bei kleinen Kavitäten oder größeren Formen für die Lichttechnik für die Automobilindustrie.

Neue platzeffiziente Automation RCF 150

Verlässlich hohe Präzision ist Voraussetzung für eine wirklich kosteneffiziente Automatisierung von Werkzeugmaschinen. Hierfür stellt Röders eine weitere Neuentwicklung auf der EMO in Mailand erstmals vor, den RCF 150. Dabei handelt es sich um eine lineare Mehrmaschinenautomation, die im Vergleich zu anderen Systemen inklusive Regalsystem nur 1,5 m breit ist und dadurch ca. 25% weniger Fläche verbraucht. Durch die modulare Bauweise verkürzen sich außerdem die Installationszeiten beim Kunden erheblich.

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Foto: Röders
Das neue Handling RCF 150 von Röders: für Werkstückgewichte bis 150 kg, nur 1,5 m breit inklusive Regalsystem, verlängerbar für Mehrmaschinenautomation.

Kostengünstige Verlängerungsmodule

Die einzelnen Segmente der Automation werden im Werk vormontiert und müssen bei den Kunden nur noch aneinandergekoppelt werden. Der bisher übliche aufwändige Weg einer separaten Installation von Schienensystem, Regalen und Schutzeinhausung bei den Kunden entfällt. Zusätzlich ist eine spätere Erweiterung, d.h. Verlängerung, möglich. Es kann somit zunächst mit der Automation nur einer Maschine mit dem Basismodul begonnen werden. Kommen weitere Maschinen dazu, wird der RCF 150 um kostengünstige Verlängerungsmodule in kurzer Zeit erweitert.

RCF lässt sich auch an Erodiermaschinen und KMG anbinden

Natürlich ist der RCF 150 nicht nur für Röders-HSC-Maschinen ausgelegt, sondern erlaubt auch eine Anbindung von Erodiermaschinen, Koordinatenmesstechnik etc. Ein Greiferwechsel ermöglicht das Handling unterschiedlicher Palettentypen oder von Bearbeitungswerkzeugen. Gesteuert werden derartige Anlagen mit dem Röders-eigenen, bewährten Jobmanager RMSMain, der besonders für die Einzelteilfertigung wie im Werkzeug- und Formenbau üblich geeignet ist. Bei einer reinen Fräs- und Schleifbearbeitung kann Röders die Gesamtanlage inklusive Automation aus einer Hand liefern. Auf Wunsch ist eine Anbindung an übergeordnete Produktionsplanungssysteme möglich. Daher war Röders auch bei der Entwicklung der neuen universellen umati-Schnittstelle von Anfang an dabei.