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Foto: Samag

Bearbeitungszentren

Kundenorientierung mit flexiblen Maschinen

Fokussierung auf die Kundenaufgabe und auf das zu fertigende Teilespektrum – so lautet der konzeptionelle Ansatz für die Auslegung der Anlagentechnik der Samag.

von Annedore Bose-Munde

Die Kunden der Samag Saalfelder Werkzeugmaschinen GmbH können auf der Basis eines Baukastensystems ihre maßgeschneiderte Maschine in Auftrag geben. Auf der AMB zeigte der Hersteller, welche Auslegungsvarianten für die mehrspindligen Bearbeitungszentren MFZ möglich und welche kundenspezifischen Eckdaten dafür erforderlich sind.

Anpassung des Bearbeitungszentrums an das Werkstück

Mit dem modularen Baukastensystem Fit 2 Part ist grundsätzlich eine Anpassung des Bearbeitungszentrums an das Werkstück möglich – abhängig von Dimension, Material, Kapazität und der geforderten Qualität der Werkstücke. Wählbar sind beispielsweise die Antriebsart (Kugelgewindetrieb oder Linear), die Anzahl und der Typ der Motorspindel sowie die Spindelabstände. Für Genauigkeit in der Bearbeitung stehen die 2-Spindler mit unabhängigen X-, Y- und Z-Achsen. Abgerundet wird das Baukastensystem mit den sogenannten Stretchvarianten. Diese besonderen Maschinenkonfigurationen in den Baugrößen MFZ 5 und MFZ 7 sollen dem Kunden laut Samag eine maximale Anpassung der Produktivität hinsichtlich Stückzahl und Werkstückgröße ermöglichen. Dabei werden Arbeitsraumkomponenten wie Spindelabstände oder die Anzahl der Spindeln innerhalb des gleichen Systems optimiert.

Solides Maschinenbett mit Hydropol-Füllung

Neben der Flexibilität ist die Stabilität ein wesentliches Kennzeichen der MFZ-Baureihe. „Die Maschinen sind auf das solide Maschinenbett mit Hydropol-Füllung gebaut“, erklärt Wolfram Schubotz, Vertriebsleiter Machine Tools. „Dieser speziell entwickelte Verbundwerkstoff verbessert die Standfestigkeit von Werkzeugmaschinenbetten und gewährleistet somit ein optimales Zusammenspiel von Energieeffizienz und hoher Produktivität.“ Durch die Rahmenkonstruktion in geschlossener Bauweise würde die Verformung des Rahmens vermieden und letztendlich eine präzise Bearbeitung der Werkstücke realisiert.

Insgesamt 74 Ausführungsvarianten

„Aus den vier Baugrößen MFZ 5, MFZ 7, MFZ 8 und MFZ 9 und aufgrund des modularen Baukastenprinzips ergeben sich 74 Ausführungsvarianten, wodurch die Bandbreite der Werkstückabmessungen wesentlich erweitert werden kann. Es geht letztendlich auch darum, die bestmögliche Cost-per-Part-Lösung für den Kunden zu realisieren. Dies und die Stabilität der Mehrspindler möchten wir den AMB-Besuchern anschaulich demonstrieren“, so Schubotz weiter.

Tiefbohren und Fräsen in einer Aufspannung

Mit der etablierten TFZ-Baureihe beliefert Samag seit Jahren Kunden aus dem Klein-, Mittel- und Großformenbau. Diese schätzen die Maschinenstruktur der TFZ, die in nur einer Aufspannung Tiefbohren und Fräsen ermöglicht und damit die Fertigungstiefe im Prozess erhöht, heißt es von Unternehmensseite. Auch hier steht Flexibilität ganz oben. So werden vor der Anlagenauslegung verschiedene Faktoren hinterfragt. Schubotz beschreibt die Herangehensweise: „Neben der Werkstückgröße, dem Material und der Bearbeitungszeit spielen viele weitere Faktoren eine Rolle. So ist es wichtig, zur Leistungsoptimierung die zukünftigen Bearbeitungsaufgaben genau zu definieren. Wird die Maschine zum Beispiel vorrangig bei Tiefbohrprozessen eingesetzt oder ist eine erhöhte Fräsleistung gefordert? Müssen sehr geringe Toleranzen eingehalten werden oder ist alles auf einmal wichtig?“

Anspruchsvolle Genauigkeitsanforderungen

Mit den drei Auslegungskonzepten Fit 2 Drill, Fit 2 Mill und Fit 2 Accuracy werden kundenspezifische Lösungen realisiert, bei denen das passgenaue Bohren, Fräsen oder die Erzielung anspruchsvoller Genauigkeitsanforderungen im Vordergrund stehen. Ein Highlight der TFZ-Serie ist laut Angaben die Bahnsteuerung TNC 640 von Heidenhain mit einem umfassenden Optionspaket. Diese ermöglicht die gezielte Anpassung des Tiefbohr-Fräsbearbeitungszentrums an den jeweiligen Bearbeitungsprozess und ein passgenaues Controlling der Fertigung.

rk