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Foto: Knoll Maschinenbau GmbH
DCF 1.0

Kühlschmierstoff

Knoll setzt auf Aerosol Master statt Contro Lube

Knoll übernimmt Rother und ersetzt das MMS-System Contro Lube durch das System Aerosol Master mit ATS-Technologie.

Knoll Maschinenbau hat die Rother Technologie GmbH & Co. KG, Bad Urach, samt aller Patente rückwirkend zum 1. Juli 2019 übernommen. „Es gibt Produktionsbereiche, da gehört die Zukunft eindeutig der Minimalmengen- bzw. Trockenschmierung“, ist sich Geschäftsführer Matthias Knoll sicher, auch wenn das Unternehmen sein bisheriges MMS-Produkt – das Hochdruck-System Contro Lube – jetzt einstellt. „Contro Lube ist vom Schmierergebnis her ein sehr gutes System, das ein besonders feines Aerosol erzeugt. Sein Nachteil: Es erfordert eine Lanze durch die Spindel, was sich bei vielen Werkzeugmaschinenherstellern nicht durchsetzen ließ. Mit Aerosol Master haben wir nun ein alternatives Schmiersystem gefunden, das eine vergleichbare Aerosol-Feinheit erreicht, sich aber viel einfacher in die Maschine implementieren lässt", erläutert Knoll weiter.

Knoll als Wunschkandidat

Auch für Rother Technologie kommt die Übernahme gelegen. Geschäftsführer Reiner Rother erklärt: „Wir waren auf der Suche nach einem Partner oder Nachfolger, dem wir unser über fast 25 Jahre gewachsenes MMS-Know-how sinnvoll übergeben können und der unsere Produkte langfristig fortführt. Knoll Maschinenbau, mit seiner Erfahrung im MMS-Geschäft und den weltweiten Vertriebs- und Service-Strukturen, war für uns ein Wunschkandidat.“ Reiner Rother zum Aerosol Master: „Auch ohne Lanze in der Spindel können wir damit an der Werkzeugschneide perfekt schmieren und Zerspanungswärme verhindern.“ Die Technik dahinter: In einem Druckbehälter wird das feine Aerosol (Tröpfchengröße 0,1 µm bis 0,4 µm) über eine spezielle Venturi-Düse und patentierte Steuer- und Regelungstechnik erzeugt. Wie gewöhnliche Kühlschmierstoffe wird es einkanalig zum Beispiel durch die Innenkühlkanäle des Werkzeugs zur Schneide geführt.

Einfache Installation überzeugt

Matthias Knoll ließ sich neben der in seinem Haus mehrfach nachgewiesenen hohen Aerosol-Qualität vor allem durch die einfache Installation überzeugen: „Es können nicht nur herkömmliche MMS-Systeme auf den AerosolMaster umgestellt werden. Auch bei vielen nassgekühlten Maschinen ist das ohne großen Aufwand möglich.“ Zudem lässt er sich mit der kryogenen Kühltechnologie Cryolub von Rother beispielsweise zum AerosolMaster 4000 Cryolub kombinieren. Durch flüssiges CO2 wird dann die Zerspanungskontaktzone auf bis zu -78°C abgekühlt. Das ist insbesondere bei der Schwerzerspanung von Titan und anderen kaum wärmeleitenden Materialien vorteilhaft. Reiner Rother fasst das in Zahlen: „Mit dem normalen AerosolMaster erreichen wir eine Produktivitätssteigerung von 30 bis 70 %, mit der Cryo-Anlage liegt diese sogar zwischen 70 und 200 %.“

ak