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Beim Motion Meeting unter dem Motto Expedition 2023 blickte Jens Bleher, CEO der Fritz Studer AG,  zufrieden zurück und optimistisch in die Zukunft. 
Foto: Rüdiger Kroh
Beim Motion Meeting unter dem Motto Expedition 2023 blickte Jens Bleher, CEO der Fritz Studer AG,  zufrieden zurück und optimistisch in die Zukunft. 

Schleifmaschinen

Innovativ auf Wachstumskurs

Eine gute Nachfrage und viele Neuheiten haben Studer ein erfolgreiches Jahr 2022 beschert. Der Schleifmaschinenhersteller sieht auch gute Perspektiven für das laufende Jahr.

Nach einem erfolgreichen Geschäftsjahr 2022 sieht Studer optimistisch in die Zukunft. „Wir sind mit prall gefüllten Auftragsbüchern und vollem Schwung ins Jahr 2023 gestartet“, blickte Jens Bleher, CEO der Fritz Studer AG, auf dem diesjährigen Motion Meeting in Thun positiv voraus. CSO Sandro Bottazzo ergänzte: „In der Summe war es beim Auftragseingang das drittbeste Jahr in unserer Unternehmensgeschichte.“ In sämtlichen Verkaufsregionen wurden die Erwartungen übertroffen. „Insgesamt haben wir es 2022 geschafft, unsere Position in den wichtigsten Märkten der Welt weiter auszubauen und Marktanteile zu gewinnen“, fasste Bottazzo zusammen.

Customer Care mit Umsatzrekord

Die Auftragslage war 2022 für den Schweizer Schleifmaschinenhersteller in nahezu allen Märkten durch Wachstum geprägt. Der Neukundenanteil betrug laut Angaben 37 %. Die Segmente Luft- und Raumfahrt sowie Energie trugen zu dieser positiven Entwicklung wesentlich bei. Auf sehr hohem Niveau stabil geblieben sind die Segmente Werkzeug- und Formenbau sowie der Maschinenbau. Der Bereich Feinmechanik mit den klein- und mittelständischen Zulieferbetrieben und Lohnfertigern stellt weiterhin das größte Einzelsegment dar, heißt es weiter. Rückläufig war hingegen die Entwicklung im Automobilsegment, was vor allem Auswirkungen auf die Nachfrage nach Produktionsmaschinen hatte. „Unser breites Portfolio ist ein wichtiger Pfeiler für das Geschäft und hilft uns Schwankungen zu kompensieren“, erklärte der CSO.

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Studer-CSO Sandro Bottazzo: „Insgesamt haben wir es 2022 geschafft, unsere Position in den wichtigsten Märkten der Welt weiter auszubauen.“
Foto: Rüdiger Kroh
Studer-CSO Sandro Bottazzo: „Insgesamt haben wir es 2022 geschafft, unsere Position in den wichtigsten Märkten der Welt weiter auszubauen.“

Auch der Bereich Customer Care hat sich erfreulich entwickelt. Dort erzielte Studer im vergangenen Jahr einen neuen Umsatzrekord. „Alle Geschäftsfelder liefen sehr gut, Service, Wartungen und das Einzelgeschäft stellten jeweils eigene Rekorde auf. Bei den Überholungen war es das zweitbeste Jahr in unserer Unternehmensgeschichte“, sagte Bottazzo.

Auf jeder großen Messe eine Neuheit

Auf der Produktseite war Studer im vergangenen Jahr sehr innovativ. „Praktisch auf jeder großen Messe haben wir 2022 eine Neuheit präsentiert“, betonte CTO Daniel Huber. Dazu zählte die Produktionsmaschine S36 auf der Grindinghub in Stuttgart. Sie schließt eine Lücke im Portfolio zwischen der S11 und S22 und ist unter anderem besonders gut für Applikationen und Bauteile rund um die Elektromobilität geeignet. Ebenfalls neu ist, dass die S36 auch mit einem Energie-Monitoring-Konzept erhältlich ist.

Im Oktober wurde auf der Bimu in Mailand dann die CNC-Universal-Innenrundschleifmaschine S100 für das Einstiegsegment vorgestellt. Sie soll mit ihrem guten Preis-Leistungs-Verhältnis eine breite Anwendungspalette abdecken. Wie bei allen Rundschleifmaschinen von Studer ist auch bei der S100 der Maschinenständer aus Granitan. Sein sehr gutes Dämpfungsverhalten und die thermischen Eigenschaften sind die Voraussetzung für dauerhaft gute Schleifergebnisse und eine hohe Genauigkeit, betont der Hersteller.

Automation ermöglicht große Serien

Die Maschine lässt sich wahlweise mit bis zu zwei Innenschleifspindeln oder einer Innen- und einer Außenspindel bestücken. Neben einem festen Schleifkopf kann sie mit einem manuellen Schleifkopf mit 2,5°-Hirth-Verzahnung und in der höchsten Ausbaustufe mit einem automatischen Schleifkopf mit 1°-Hirth-Verzahnung ausgestattet werden. Der Antrieb der fettgeschmierten Innen- und Außen-Riemenspindeln übernimmt jeweils ein Synchronmotor. Bedient wird die Maschine über die Fanuc-Steuerung 0i-TF Plus zusammen mit dem Studer-Betriebssystem.

Ein weiterer Vorteil der S100 ist laut Angaben die Option zur Automatisierung. Auf Wunsch wird sie mit einer Ladeschnittstelle sowie einer automatischen Bedientür ausgerüstet, wodurch die automatische Arbeitsweise und damit die Produktion großer Serien möglich ist. Typische Werkstücke, die auf der S100 gefertigt werden können, sind beispielsweise Spannzangen für den Werkzeugbau, Lagerringe, Kugellager und Zylinder sowie hydraulische Steuerventile in kleinen Serien. Die Außen- und Innenbearbeitung von Flanschteilen oder das Schleifen von Gewinden oder unrunden Formen sind ebenfalls möglich. „Und die neuen Produkte sind auf der Vertriebsseite gut angelaufen“, resümierte Bottazzo.

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Die Universal-Innenrundschleifmaschine S100 wurde für das Einstiegssegment entwickelt. 
Foto: Studer
Die Universal-Innenrundschleifmaschine S100 wurde für das Einstiegssegment entwickelt.