Hybridmaschinen haben mehr zu bieten, denn sie vereinen zwei Verfahren in einer Maschine. So können die Werkstücke in einer Aufspannung hybrid bearbeitet werden. Welche Kombinationen mit dem Schleifen am Markt angeboten werden, zeigen wir beispielhaft im NCF-Check. Experten von Emag, Vollmer und Walter erläutern, ob das immer die bessere Lösung für den Anwender ist.
Mit Hybridmaschine immer das technologisch sinnvolle Verfahren einsetzen
Auf konventionellen Schleifmaschinen müssen Planflächen geschliffen werden, obwohl Oberflächen- und Toleranzanforderungen oft mittels Hartdrehen erzeugt werden können. Daraus resultieren häufig lange Zykluszeiten. Das Hartdrehen bringt hier deutliche Vorteile, da gerade innenliegende Planflächen oft den notwendigen Kühlschmierstoffeinsatz erschweren. Die Folge ist dann häufig Schleifbrand. Zum Vermeiden dieser technologischen Grenzbereiche setzt Emag auf die Kombinationsbearbeitung. Wo es möglich ist, wird vor- oder fertiggedreht. Wo es notwendig ist, wird geschliffen. Es kann immer das technologisch sinnvolle Verfahren eingesetzt werden. Aufgrund der hohen Leistungsfähigkeit unserer Kombinationsbearbeitungsmaschinen, wie der VLC 350 GT, empfiehlt sich diese Dreh-Schleifmaschine vor allem für die Mittel- und Großserie. Ihre hohe Flexibilität und Rüstfreundlichkeit macht sie aber auch interessant für alle, die geringere Stückzahlen in Teilefamilien fertigen müssen.
Zwei Verfahren in einer Maschine erhöht die Flexibilität
In einer Werkzeugmaschine vereint die hybride Bearbeitung von Zerspanungswerkzeugen zwei elementare Vorteile: Erstens, eine durchgängige Prozesskette ohne ineffiziente Umrüstungen und zweitens, eine statt zwei Maschinen spart sowohl Stellplatz als auch Anschaffungskosten. Gefragt sind Maschinen mit einem Höchstmaß an Flexibilität und Verfügbarkeit. Die Integration von zwei Verfahren in einer Maschine kommt diesen Anforderungen zugute. Vollmer hat mit der V-Hybrid 360 eine Schleif- und Erodiermaschine im Portfolio, mit der Werkzeughersteller die hybride Bearbeitung kombinieren können. So lassen sich Werkzeuge aus Hartmetall und PKD in einer Aufspannung bearbeiten. Dank einer Mehr-Ebenen-Bearbeitung über zwei vertikal angeordnete Spindeln kann sie flexibel als vollwertige Schleif- oder Erodiermaschine genutzt werden. Gerade für mittelgroße Werkzeughersteller ein wichtiger Aspekt, da sie so eine Maschine haben, die sie je nach Anforderungen wirtschaftlich einsetzen können.
Steigendes Interesse an der Kombinationsbearbeitung
Siegfried Hegele, Produktmanager Erodieren bei der Walter Maschinenbau GmbH
Das Two-in-One-Konzept von Walter bedeutet, dass Anwender auf ein und derselben Maschine Werkzeuge zu 100 % erodieren oder schleifen können. Es besteht aber auch die Möglichkeit, und das ist einer der entscheidenden Vorteile, beide Bearbeitungsverfahren an ein und demselben Werkzeug einzusetzen, ohne zeitaufwändig auf eine zweite Maschine umspannen zu müssen. Dies ist insbesondere bei modernen PKD-Werkzeugen erforderlich, bei denen der Rohling aus Hartmetall bereits mit gelötetem PKD versehen ist. Zu erodieren, zu schleifen oder die Kombination in einer Aufspannung, bietet dem Anwender eine unschlagbare Flexibilität in der Produktion. Auf den Two-in-One-Maschinen können alle PKD-Werkzeuge aus allen Branchen bearbeitet werden. Weil der Einsatz von komplexen Vollkopf-PKD-Werkzeugen stetig steigt, wird auch das Interesse an einer Kombinationsbearbeitung auf einer Maschine zunehmen. Walter bietet heute insgesamt vier Maschinen basierend auf diesem Konzept an.