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Foto: Hurco

Unternehmen

Hurco-Jubiläum: Seit 50 Jahren innovativ

Mit einer rechnergestützten Steuerung startete 1968 im amerikanischen Bundesstaat Indiana die Erfolgsgeschichte von Hurco. Es folgten 50 Jahre mit zahlreichen Innovationen.

Als Vertriebsmitarbeiter des Anlagenherstellers Humston Companies erlebte Gerald Roch, dass Hersteller von Einzel- und Kleinserien in der Metallbearbeitung durch das manuelle Einrichten und die Fertigungskontrolle kaum wirtschaftlich arbeiten konnten. Der Ingenieur kam auf die Idee, Metallbiegemaschinen mit einer automatisierten Steuerung auszustatten. Was heute selbstverständlich erscheint, war vor 50 Jahren absolut neu. Computer waren in ihren Anfangsjahren ausschließlich in öffentlichen Institutionen zu finden und zudem sehr groß und teuer. Doch Roch und sein kaufmännischer Partner Edward Humston glaubten an diese Vision und gründeten 1968 gemeinsam die Hurco Companies Inc. (HU für Humston, R für Roch und CO für Company).

Der Durchbruch kam 1979

Die weltweit erste automatisierte Steuerung für Metallbiegemaschinen hieß Autobend. Schon 1969 begann Hurco mit dem Verkauf der Steuereinheit und 21 private Anteilseigner sorgten für das notwendige Startkapital. Doch erst 1979 erfuhr der innovative Anlagenbaustein seinen wirtschaftlichen Durchbruch. Gerald Roch hatte kontinuierlich an der Verbesserung der Steuerung gearbeitet. Jetzt ermöglichte es ein CNC-2-Achsen-Controller, den gewünschten Biegewinkel und zugleich die Länge des Werkstücks in der Programmierung festzulegen. Gleichzeitig erhielt Autobend eine Installationshilfe, welche den Nutzern erlaubte, das Programm selbst zu installieren. Dadurch bekam der Bediener an der Maschine die Kontrolle über den Fertigungsprozess zurück.

Zur Steuerung kommen eigene Maschinen

Der Gründungsidee von Roch ist Hurco konsequent weiter gefolgt: Die Steigerung der Rentabilität bei der Werkstattfertigung – insbesondere von Einzel- und Kleinserien – durch Verringerung von Rüst- und Programmierzeiten. Schon im Jahr 1974 bringt das Unternehmen die erste CNC-gesteuerte Fräsmaschine auf den Markt. Sie entwickelt sich zum Herzstück des Produktportfolios. Zwei Jahre später präsentiert Hurco die erste Version einer Dialog-Programmierung. Das „conversational programming“ wird weltweit als ein entscheidender Schritt für die weitere Technologieentwicklung angesehen. Im Jahr 1979 macht das Unternehmen bereits mehr als 30 % seines Umsatzes außerhalb der USA. Zur Produktion von Steuerungselementen kommen mehr und mehr eigene Maschinen hinzu. 1986 stellt man die erste CNC-3-Achs-Maschine vor und 2003 kommt das erste 5-Achs-Bearbeitungsportal. Durch Unternehmenszukäufe und -kooperationen wächst die Marktpräsenz von Hurco auch in Europa. Deutschland erhält dabei eine Schlüsselfunktion: Von 1988 an steuert die Hurco GmbH Deutschland in Pliening bei München Vertrieb und Kundenbetreuung in ganz Europa.

Kontinuierliche Weiterentwicklung der Steuerung

Von Anfang an investiert der US-Hersteller nicht nur in neue Produkte, sondern vor allem in die Weiterentwicklung der bestehenden. Das Unternehmen beschäftigt einen großen Stab eigener Ingenieure, Mechaniker und IT-Spezialisten. 1984 sorgt der Doppelbildschirm Ultimax für eine weitere Vereinfachung der Programmierungsschritte, 1997 kommt das Steuerungssystem V-Max, im Jahr 2000 der Win-Max-Desktop und 2006 die Software Win-Max auf den Markt. „Die von Hurco angebotenen CNC-Maschinen werden immer wieder der veränderten Bedarfsentwicklung auf Kundenseite angepasst. Die Werkstücke werden komplexer und anspruchsvoller. Neue Anforderungen kombinieren wir mit der Leistungsfähigkeit unserer CNC-Steuerung“, erklärt Michael Auer, Geschäftsführer Hurco Deutschland. „Wir haben schlanke Prozesse und das ermöglicht uns eine schnelle Umsetzung.“

Training und Service gehören dazu

Auf die Frage „Was gefällt Ihnen bei Hurco?“ nennen 65 % der Befragten die Leistungsfähigkeit der Steuerung an erster Stelle. „Auch Mitarbeiter ohne spezifische Programmierkenntnisse können schnell eingearbeitet werden“, sagt Auer. „Spätestens nach zwei Tagen sind neue Bediener geschult.“ Auch das ist ein Teil des Erfolgskonzeptes von Hurco: Ein umfangreiches Trainingsangebot und Serviceprogramm sorgt für ein partnerschaftliches Miteinander.

Das Motto von Gerald Roch lautet: „Never accept the status quo“. Mehr als 60 Patente hat das Unternehmen allein durch seinen Erfindergeist anmelden können. Von sich selbst sagt der Hurco-Mitgründer, er hätte das Glück gehabt, zu sehen, wie Dinge funktionieren sollten, und immer fähige Mitarbeiter an seiner Seite.

rk