Es ist eine offene, herstellerneutrale IIoT-Plattform: Mit dem Joint Venture Adamos (ADAptive Manufacturing Open Solutions) gründen DMG Mori, Dürr, Software AG und Zeiss sowie ASM PT eine strategische Allianz für die Zukunftsthemen Industrie 4.0 und Industrial Internet of Things (IIoT). Deutschlands erste Allianz aus namhaften Industrie- und Softwareunternehmen will nach Angaben der Hersteller Adamos als globalen Branchenstandard etablieren und zusätzlich weitere Maschinenbauer als Partner gewinnen. Adamos ist speziell auf die Bedürfnisse des Maschinen- und Anlagenbaus und seiner Kunden zugeschnitten: Die offene IIoT-Plattform Adamos ist herstellerneutral und verbindet nach Angaben der Partner modernste IT-Technologie und Branchenwissen. Sie versetzt Maschinenbauer in die Lage, ihren Kunden mit geringem Aufwand erprobte Lösungen für die digital vernetzte Produktion anzubieten, erklären die Hersteller. Davon würden Maschinenbauunternehmen profitieren sowie ihre Lieferanten und Kunden, denen Adamos als Plattformdienstleister Zugang zu führenden Softwarelösungen bei voller Datenautonomie bietet. Die gemeinsam entwickelte Plattform Adamos soll weltweit ab dem 1. Oktober 2017 verfügbar sein.
Offenens Netzwerk von Maschinenbauern für Maschinenbauer
Christian Thönes, Vorstandsvorsitzender der DMG Mori Aktiengesellschaft, betont: „Bei der Digitalisierung muss der Maschinen- und Anlagenbau selbst Standards setzen und die Entwicklung vorantreiben. Das geht nur mit starken Partnern. Daher bieten wir mit Adamos ein offenes Netzwerk mit führendem Maschinenbau-, Produktions- und Software/IT-Know-how – von Maschinenbauern für Maschinenbauer, ihre Zulieferer und Kunden.“
Adamos App Factory bündelt Branchenwissen
Ralf W. Dieter, Vorstandsvorsitzender der Dürr AG, unterstreicht: „Als Maschinenbauer kennen wir die Anforderungen unserer Kunden und wissen, worauf es ankommt. In der Adamos App Factory bündeln wir Branchenwissen für intuitiv bedienbare Applikationen und die Gestaltung von digitalen Marktplätzen. Die Adamos App Factory ist eine Kooperation von Maschinenbau- und Software-Unternehmen, die mit den Partnern eng verbunden ist.“
Globale Präzenz und Know-how bildet das Fundament
Karl-Heinz Streibich, Vorstandsvorsitzender der Software AG, versichert: „Die Technologieführerschaft und die digitale Kompetenz der Software AG basieren auf Investitionen im Gesamtvolumen von mehr als 1 Milliarde Euro. Unsere Industrie-Neutralität und globale Präsenz gepaart mit dem Know-how der weltweit führenden Maschinen- und Anlagenbauer bilden das Fundament von Adamos.“
Innovative Services werden Effizienz deutlich erhöhen
Thomas Spitzenpfeil, Vorstand (CFO/CIO) der Carl Zeiss AG, erklärt: „Mit Adamos arbeiten starke Partner auf Augenhöhe daran, die digitale Vernetzung voranzutreiben. Gemeinsam entwickeln wir Technologien für die Fabrik der Zukunft. Unternehmen, welche die IIoT-Anwendungen von Adamos nutzen, werden innovative Services beziehen und dadurch die Effizienz, Transparenz, Sicherheit und Verfügbarkeit ihrer Systeme deutlich erhöhen.“
Lösungen für Line- und Factory-Workflows
Günter Lauber, CEO des SMT Solutions Segments von ASM PT: „Durch die zunehmend vernetzte Produktion müssen nicht nur unsere Kunden, sondern auch wir umdenken. Bei ASM PT schaffen wir mit innovativen Lösungen für verschiedene Line- und Factory-Workflows der Elektronikfertigung die Voraussetzungen dafür − unter Einhaltung höchster IT-Sicherheitsstandards. Mit Adamos bringen wir dieses Wissen mit führendem Maschinenbau-, Produktions- und Software-Know-how zusammen.“
Industrie 4.0 und das Internet der Dinge ermöglichen die Vernetzung und Kommunikation von Maschinen sowie eine umfassende Erfassung und Nutzung von Produktionsdaten in Echtzeit. Auf dieser Basis lassen sich nach Angaben der Kooperationspartner digitale Services und neue Geschäftsmodelle nutzen und die Produktion mithilfe von Big-Data-Analysen optimieren. Kunden könnten zum Beispiel Wartungsbedarf frühzeitig erkennen, die Produktion planen oder automatisch Ersatzteile beziehen.
Im Wettrennen um die Datenhoheit ist nach Angaben der Adamos-Partner ein hohes Innovationstempo gefordert. Zugleich würde das Internet der Dinge hohe Investitionen erfordern, exzellente Fachkräfte und die Beherrschung neuer Technologien.
Viele Vorteile durch branchenübergreifende Kooperation
Hier setzt die branchenübergreifende Kooperation an und bietet dem Maschinenbau viele Vorteile. Als Beispiele führen die Partner an: Adamos setzt auf enge Kooperation und Know-how-Austausch, stellt allen Beteiligten zentral entwickelte Lösungen und Services zur Verfügung und reduziert damit den Aufwand.
Zudem würde Adamos als Innovationstreiber kontinuierlich neue IIoT-Anwendungen entwickeln. Ferner würde mit Adamos keine Abhängigkeit von externen Software-Anbietern entstehen. Und Adamos würde ein digitales Portfolio mit maschinenbauspezifischen sowie domain- und branchenspezifischen Anwendungen bieten.
Darüber hinaus sei Adamos international einsetzbar, lässt sich schnell implementieren und steht als Cloud-Lösung oder „On Premise“ über stationäre Server zur Verfügung.
Und als White-Label-Lösung ermöglicht Adamos nach Angaben der Kooperationspartner den teilnehmenden Maschinenbauern einen individuellen IIoT-Auftritt. Das bedeutet: Partner nutzen die zentrale Adamos-Plattform, das Frontend zum Kunden können sie spezifisch in eigenem Look & Feel gestalten.
Darüber hinaus konzentriert die Adamos App Factory das technologische Know-how und Branchenwissen der Partner zur schnellen und gemeinsamen Entwicklung von Apps. Umfangreichere Applikationen zu den Themengebieten Planning, Predictive Maintenance, Machine Cockpit/Dashboarding und Maintaining Assistance sollen ab Anfang 2018 in der Cloud bereitgestellt werden.
