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Foto: Deutsche Messe
EMO Hannover 2017 Preview am 21./22. Juni 2017, Tagungsbereich Halle 19/20, Messegelände Hannover. Im Bild:

Carl Martin Welcker, Generalkommissar der EMO Hannover

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EMO: Das Ereignis des Jahres

Einen Vorgeschmack auf das Messe-Highlight 2017 gab es bei der EMO-Preview in Hannover. Der VDW informierte über den aktuellen Stand der Ausstellerresonanz und die Themenschwerpunkte der Messe.

von Rüdiger Kroh

Die Welt der Metallbearbeitung blickt nach Hannover. Nach vierjähriger Pause öffnet die EMO 2017 vom 18. bis 23. September ihre Tore wieder in der niedersächsischen Landeshauptstadt. Unter dem Motto „Connecting systems for intelligent production“ rückt die Messe die Themen Digitalisierung und Vernetzung für die Produktion in den Fokus und die Aussteller werden Lösungen zeigen, wie sich daraus der größtmögliche Kundennutzen generieren lässt.

Eröffnet wird das Branchen-Highlight von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. „Wir freuen uns ganz außerordentlich, dass unser Staatsoberhaupt der EMO Hannover die Ehre gibt und damit auch ein klares Zeichen für den hohen Stellenwert der Industrie in Deutschland setzt“, erklärte Carl Martin Welcker, Generalkommissar der EMO Hannover 2017 anlässlich der Preview-Veranstaltung. Dort unterstrich auch
Dr. Jochen Köckler, Mitglied des Vorstands der Deutschen Messe AG, die Bedeutung: „Die EMO ist eine Weltleitmesse par excellence.“

EMO auf Rekordkurs

Dies belegen auch die Zahlen. Anfang Juni hatten sich laut EMO-Veranstalter VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) bereits über 2.050 Unternehmen aus 45 Ländern mit mehr als 177.000 m² Nettoausstellungsfläche angemeldet. Allein aus Europa sind es über 1.400 Aussteller. Der Anteil asiatischer Aussteller hat sich im Vergleich zu 2013 von 21 auf 25 % erhöht. „Damit liegt der aktuelle Anmeldestand deutlich über dem Vergleichsergebnis der Vorveranstaltung”, sagte Welcker. Vieles spreche dafür, dass die EMO Hannover 2017 auf eine Rekordbeteiligung zusteuere.

Doch die EMO sei nicht nur der wichtigste Treffpunkt für alle Akteure in der Metallbearbeitung auf Hersteller- und Anwenderseite. „Sie ist traditionell auch das Innovationsschaufenster für die Produktionstechnik“, betonte der Generalkommissar. „Daher greift sie die wichtigen Themen in der Metallbearbeitung auf und bringt sie voran.“ Und wie es schon das EMO-Motto beschreibt, steht die Digitalisierung und Vernetzung dabei im Vordergrund. „Die Messe wird wichtige Impulse für die Umsetzung von Industrie 4.0 geben“, ist Welcker sich sicher. „In der Werkzeugmaschine haben wir die Digitalisierung schon lange realisiert. Digitale Abbildungen beispielsweise für Simulationen sind ebenfalls schon länger möglich. Unter dem Stichwort Industrie 4.0 geht es nun um die Vernetzung der gesamten Prozess- beziehungsweise der kompletten Wertschöpfungskette.“

Komplette Vernetzung der Produktionslinie

In einer durchgängig vernetzten Fertigungslinie sei eine flexible Produktion mit optimierten Abläufen möglich, so dass selbst kurzfristige Aufträge in kleinen Losgrößen übernommen werden könnten. Die komplette Vernetzung der gesamten Produktionslinie mit Echtzeitkommunikation und -regelung bringe den größten Mehrwert für Unternehmen, wenn sie die horizontale Kommunikation vom Auftragseingang bis hin zur Auslieferung realisiere. Innerhalb der Wertschöpfungskette gelte es darüber hinaus, neben den Zulieferern auch Logistikpartner und Kunden zu vernetzen, um größtmögliche Produktivität, Flexibilität und Effizienz zu erreichen. Welcker resümiert: „Gelingt dies alles, bedeutet das einen Quantensprung in der Produktivität und katapultiert denjenigen, der es kann, an die Spitze des internationalen Wettbewerbs.“

Die EMO Hannover komme also gerade zur richtigen Zeit, um Einkäufern aus aller Welt die wichtigen Informationen zu neuen Lösungen in der Produktion zu präsentieren, die sie für vernünftige Investitionsentscheidungen unbedingt benötigen würden. Die Messe könnte also zu einem Investitionsaufschwung führen. Und der würde einhergehen mit positiven wirtschaftlichen Aussichten.

Werkzeugmaschinenverbrauch steigt

Für Jahr 2017 erwartet das britische Wirtschaftsforschungsinstitut Oxford Economics einen Anstieg des weltweiten Sozialprodukts von 2,6 %. Im Vorjahr lag der Zuwachs noch bei 2,3 %. Der Werkzeugmaschinenverbrauch soll laut Prognose um 3,2 % anziehen. Voraussichtlich wird sich Europa beim Verbrauch abermals knapp an die Spitze setzen, mit einem Zuwachs von 4 %. Stabile Treiber sind weiterhin die südeuropäischen Länder Italien und Spanien, aber auch Frankreich.

Asien kann seinen Werkzeugmaschinenverbrauch im laufenden Jahr voraussichtlich um 3,5 % steigern. Zum einen hat China seine Durststrecke dauerhaft überwunden und soll um 3,9 % zulegen. Zum anderen wird erwartet, dass sich die Asean-Märkte wieder erholen. In Amerika wird sich der Werkzeugmaschinenverbrauch laut Einschätzung von Oxford Economics wieder stabilisieren. Nach einem Rückgang im Jahr 2016 soll er 2017 mit 0,5 % wieder leicht wachsen.